(periphere Notate): Unvermummt in den letzten Krieg!

„Wie konnte das passieren? Wie kann jemand so unverantwortlich sein?“ stammelte „Sleepy“ Joe Biden, nachdem bei Donald Trump geheime Dokumente beschlagnahmt wurden, die dieser (angeblich) veröffentlichen wollte, um mal wieder seine Unschuld oder irgendeine angebliche eklatante Sauerei gegen ihn zu beweisen. Wie so etwas sein kann, fragt sich nun erneut vielleicht nicht Joe Biden selbst, aber seine Puppenspieler, nachdem in einem alten Büro des als Präsidenzmarionette fungierenden Kriegsverbrechers ebenfalls geheime Dokumente gefunden wurden (und zwar bereits mitten im letzten Wahlkampf, am 2. November; daß man davon damals nichts erfuhr, kann nur noch Strenggläubige verwundern). Die wollte er wahrscheinlich nicht veröffentlichen, um sich Trump-mäßig gegen irgendwas zu wehren, weil einem Biden so was wie ein Ruf vollkommen egal ist. Sondern er hat sie einfach vergessen, so wie Sprößling Hunter einst seinen legendären Laptop.

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Belästigungen 24/2017: Von seltsamen Botschaften und den Freuden der freiwilligen Legasthenie (ein Erfahrungsbericht)

Ich empfange manchmal seltsame Botschaften. Zum Beispiel gestern nacht vor einem Briefkasten, dem ziemlich sicher einzigen und letzten verbliebenen seiner Art in Schwabing, den die Post im Zuge ihrer Umwandlung in die „privatisierte“ „Post“ wohl rechtzeitig abzubauen vergessen hat. Da stand vor mir ein Jugendlicher und kritzelte mit einem Eddingfilzer „Narzis raus!“ unter die Einwurfklappe. „Huch!“ sagte ich. „Sind da welche drin? So richtige Narzis? Dann werfe ich den Umschlag mit dem linksradikalen Buch lieber nicht hinein. Am Ende verderbe ich denen noch ihre Weltanschauung!“

An manchen Tagen geht das so. Ein paar Stunden später saß ich im Zug nach Wien, wo neuerdings ein Fernseher zwischen den Sitzreihen interessante Informationen veröffentlicht. Da stand zu lesen, unser Zug werde irgendwann am späten Nachmittag Linz, dann St. Pölten und um 19 Uhr 30 Budapest-Keleti erreichen. Wien wurde nicht erwähnt. „Belästigungen 24/2017: Von seltsamen Botschaften und den Freuden der freiwilligen Legasthenie (ein Erfahrungsbericht)“ weiterlesen

Belästigungen #426: Wenn (und wieso) das lüderliche Gesindel zur Nachtzeit lurpft …

Wichtigster Jahresend- oder -beginnvorsatz für den umsichtigen, auf das Leserwohl bedachten Kolumnisten: Nie mehr einen einzigen Lästerartikel über die deutsche Bahn! Das nämlich – das Abfassen von Lästerartikeln über die deutsche Bahn – ist ungefähr so originell und interessant, wie wenn der Pfaffe von der Kanzel den Deibel einen rechten Tunichtgut heißt.

Daß die deutsche Bahn ein Saftladen ist, dessen einziger Zweck darin besteht, milliardenteure Löcher unter die schwäbische Krume hineinzubohren, in die das beschauliche Stuttgart dereinst ebenso hineinsinken wird wie jetzt schon manch ein bäuerliches Anwesen im Umland, dürfte sich inzwischen herumgesprochen haben. Ebenso ist bekannt, mit welcher Vehemenz man dort Beschäftigungstherapie für Fahrplanphantasten betreibt, die durch die manische Erstellung immer noch schnellerer und lückenloserer „Fahrpläne“ – für die es Züge erst im Jahr 3000 und Bahnhöfe längst vorher längst nicht mehr geben wird – für ein Ausmaß an Ausfällen und Verspätungen sorgen, das die schlimmsten Befürchtungen aus den letzten Wochen des Ersten Weltkriegs übertrifft. „Belästigungen #426: Wenn (und wieso) das lüderliche Gesindel zur Nachtzeit lurpft …“ weiterlesen