Belästigungen 04/2018: Abgekürzt: Literatur und Leben, insbesondere (aber nicht nur) im öffentlichen Verkehrsmittel

Moderne Zeiten: Was immer wir tun, wir kürzen gerne ab. Was man sich vor zwanzig Jahren als Super-extended-Maxi-Mix ins sowieso pralle Regal schob, füllt heute als Klingelton kaum einen Nanometer auf der Telephonspeicherkarte. Und die Verwandtschaft, die man früher an den Weihnachtstagen in Halbtagesreisen per Kutsche quer durch Pampa und Tundra des Münchner Umlandes abklapperte, die besucht man heute bequem mit dem öffentlichen Verkehrsmittel, das der Münchner Bürger über Jahrzehnte mit seinem Steuergeld zu einem vollelektronisch gepowerten Transportsystem ausgebaut hat, bei dem altmodische Ärgernisse wie Verspätungen gar nicht mehr denkbar sind.

Zwar gibt die zuständige MVG offenbar den größten Teil ihrer Einnahmen für reichlich topfige Reklame und kryptische Digitalangaben zu Wartezeiten („1“ = ein bis zehn Minuten, „2“ = ein bis zehn Minuten usw.) aus, „Belästigungen 04/2018: Abgekürzt: Literatur und Leben, insbesondere (aber nicht nur) im öffentlichen Verkehrsmittel“ weiterlesen