Putin ist schuld! Dieses im neuen deutschen Reich zentrale, in allen Lebensbereichen anwendbare Mantra ist erstaunlicherweise auch in Rußland weit verbreitet – nicht nur bei der Opposition (die nichts mit dem fremdgesteuerten Häuflein eines ehemaligen MI6-Agenten zu tun hat, sondern hauptsächlich aus Kommunisten besteht). Sondern auch bei Wladimir Putin selbst, der unlängst seine eigene Naivität einräumen mußte: In halbblindem Vertrauen auf die Ehrlichkeit der Deutschen und Franzosen habe er viel zu lange an deren Einsatz für die Abkommen von Minsk geglaubt. Hätte Rußland die „ukrainische Angelegenheit“ bereits nach dem US-amerikanischen gesteuerten Naziputsch 2014 energischer angepackt, wäre der Welt möglicherweise ein Krieg erspart geblieben; zumindest wäre er längst beendet. Das findet übrigens auch Ronald Reagans ehemaliger Finanzminister Paul Craig Roberts, der ansonsten selten in den Ruch geriet (und gerät), ein Russenversteher zu sein.
(periphere Notate): Staub auf den Dingen
Am 6. März vor 40 Jahren zogen die „Grünen“ in den Bundestag ein. Das wäre an sich nicht weiter bemerkenswert: Dort saßen schließlich auch schon die Zentrumspartei, die KPD, die (an Adenauers Regierung beteiligte) Deutsche Partei, die Wirtschaftliche Aufbau-Vereinigung, die Bayernpartei, der Bund der Heimatlosen und Entrechteten und einige Menschen, die keiner der eigenartigen Machtorganisationen, die sich Partei nennen, angehören mochten.
(periphere Notate): Eis und Geist
Die große Schmieraktion und Verfemungskampagne gegen Seymour Hersh anläßlich seiner Reportage über den US-amerikanischen Terrorkrieg gegen die BRD mittels Nordstream-Sprengung ist in ihrer Gesamtheit und in allen Einzelheiten derart widerlich und peinlich, daß man sich auch als nur äußerst peripher an dieser „Branche“ Beteiligter in Grund und Boden schämen muß. Was ich tatsächlich tue, obwohl ich wirklich nichts mit den Betreibern der Kampagne zu tun habe und einen großen Teil dieser Bande aufgrund diverser Erfahrungen und jahrzehntelanger Lektüre schon seit vielen Jahren so sehr verachte, daß man mehr Abstand erwarten sollte.
(periphere Notate): Flocken am Wegrand
18. Januar 1945: Oberbürgermeister Fiehler lobt die „Seelenstärke“ der Münchner Bevölkerung und äußert die Zuversicht, „daß alle die gebrachten Opfer eines Tages durch die neue Blütezeit vergoldet werden“.