Populäre Musik ist ein Zwitterwesen: Zweifellos ist ihr Aufgabenzweck die Beschwichtigung und Beschwulstigung gesellschaftlicher Widersprüche, die daher rühren, daß die Wir-Propaganda („Blut und Boden“, „Du bist Deutschland“, etc.) mit der wirtschaftlichen Ausbeutung der meisten durch wenige kollidiert – was ohne Abfederung und Ablenkung schlimme Folgen für die wenigen haben könnte. Daneben aber äußert sich im beliebten Lied, in Witz, Schlager, Kabarett und Bänkelsang, selbst unter Rute und Knute der Kulturindustrie, eine ignorante Renitenz und ein freundlicher bis zynischer Wille zur Fröhlichkeit, die nicht nur deshalb bemerkenswert sind, weil sie das von den Einpeitschern so stur verbreitete Vorurteil widerlegen, es seien die armen Leute, die jammern und neiden, und nicht etwa die jammernden Neidhammel von BDI bis FDP, von IFO-Institut bis BMW. So oder so muß, wenn es einem schlecht geht, gesungen und gelacht werden, bisweilen grimmig, oft mit einem „Augenzwinkern“, meist inhaltlich belanglos, stets dem Grundsatz treu, daß sich eh nichts ändern wird und Hauptsache, die Laune stimmt und der Schornstein raucht auch in der Krise. „(aus dem tiefen Archiv): „Hilfe! Mein Geld ist weg!“ (Songs zur aktuellen Lage der knappen Kassen, November 2008)“ weiterlesen
REPLAY: Die Mühle der Vergeblichkeit (Juli 2023)
Das gilt immer mal wieder (mit der Bitte um Nachsicht und Geduld). „REPLAY: Die Mühle der Vergeblichkeit (Juli 2023)“ weiterlesen
4 Wochen Wahnsinn (Dezember 2024)
Triggerwarnung: Nach dem Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt meldeten sämtliche deutschen Mainstreammedien unisono, „ein Auto“ sei in die Menge gerast. Nun wissen wir immerhin, wie weit die Entwicklung des selbstfahrenden Automobils schon fortgeschritten ist. Erfreulich muß das niemand finden. „4 Wochen Wahnsinn (Dezember 2024)“ weiterlesen
(periphere Notate): Geheimtreffen! Perfider Plan! Putin verhindert Telephonzelle!
Christian Lindner fehle die „sittliche Reife“, die nötig sei, um einem Ministerkabinett anzugehören. Diese grundsätzlich zweifellos richtige Aussage über den FDP-Oberpopper wird instantan zum lächerlichen Schmähspruch, wenn sie dem Mund eines Mafiosos entdringt, der kerbholzmäßig vielleicht schon mit Franz Josef Strauß mithalten kann und wohl nur deshalb nie mit ihm verglichen wird, weil der immerhin denken und reden konnte. Von einer „sittlichen Reife“ im traditionellen Sinn kann bei dem in jeder Hinsicht un-, ja: antianständigen „Respekt“-Rüpel aber sicherlich keine Rede sein. (Obacht: Satire!)
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REPLAY: Das HITZE-Gespenst (Juli 2023)
Das mag arg unzyklisch wirken, aber es könnte nicht ganz ungünstig sein, sich an diese Kampagne zu erinnern. Und auf die nächste vorzubereiten. „REPLAY: Das HITZE-Gespenst (Juli 2023)“ weiterlesen
Reisen im Regal (16)
Das Gehirn der Säugetiere ist gut entwickelt. Die ersten Säugetiere sind vor mehr als 175 Millionen Jahren auf der Erde erschienen. Säugetiere haben Haare, allerdings ist dieser Haarwuchs bei manchen Tieren nur ganz gering.
Bertha Morris Parker: Das bunte Reich des Wissens (1951)
(periphere Notate): Bla Trottel bla Depp bla bla Würstchen (Unwetter!)
Der CDU-Chef Friedrich Merz, erfuhren wir vorvorgestern, sei „überraschend in Kiew eingetroffen“. Das finde ich interessant und in gewisser Weise hoffnungsvoll. Man stelle sich einfach vor, die größten Arschlöscher dieses Planeten „träfen“ durch irgendeinen quantenmechanischen Zufallseffekt plötzlich irgendwo ganz anders im Universum „ein“. Es gäbe ein herrliches Durcheinander! Kaum blafft zum Beispiel der Oberkriegshetzer der Grünfaschisten mal wieder was ganz Schlimmes zur mangelnden Kriegslust seiner Untertanen – da „trifft“ er schon „überraschend“ auf der dunklen Seite des Uranus „ein“. Wo es nicht mal einen einzigen Panzer gibt!
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REPLAY: Was sind eigentlich Sanktionen, und wieso sind sie verboten? (April/Juli 2023)
Angesichts der Vorgänge und Zustände in Syrien könnte man sich das mal wieder fragen. Auch weit über Syrien hinaus, übrigens. „REPLAY: Was sind eigentlich Sanktionen, und wieso sind sie verboten? (April/Juli 2023)“ weiterlesen
Eine Anregung … (Obacht, Reklame!)
Es muß halt sein: ein bisserl Werbung für meine Bücher, falls jemand dort draußen Lust hat, Freunden, Feinden und/oder sonstigen Menschen zu Weihnachten Dinge auf Papier zu schenken. Bücher, so lautet ein Argument, sind eine Art Internet in gedruckter Form mit dem entscheidenden Vorteil, daß sie nicht nachträglich, während sie im Regal stehen, verändert werden können. „Eine Anregung … (Obacht, Reklame!)“ weiterlesen
Krach & Wahn (Popmusiktexte aus vielen Jahren): The Fall „The Real New Fall L.P. (Formerly Country On The Click)“ (Frisch gepreßt #76, Oktober 2003)
Mark E. Smith gehört zu den Leuten, die man nicht so gern im Haus hat: Erst trinkt er Kühlschrank und Keller leer, dann entwirft er wilde Verschwörungstheorien um grüne Männer mit gelben Köpfen, die man nur besiegen kann, indem man das gesamte Mobiliar zertrümmert, alle anwesenden Personen lauthals beleidigt und verprügelt, Parolen in viertelenglischer Geheimsprache auf die Straße brüllt und der anrückenden Polizei aus dem Fenster entgegenpinkelt. Als sich Mark E. Smith von seiner Frau trennte, tat er das auf offener Bühne, mit ungefähr neun Promille und in etwa so galant wie ein mit Tesafilm unzulänglich gefesselter Pitbull. Nein, so einen hat man besser nicht im Haus. „Krach & Wahn (Popmusiktexte aus vielen Jahren): The Fall „The Real New Fall L.P. (Formerly Country On The Click)“ (Frisch gepreßt #76, Oktober 2003)“ weiterlesen
(periphere Notate): Watzl und Nerz in der Mischbatterie
Was täten wir ohne unseren Schwurblerkönig? Wie wären wir bloß durch die „Pandemie“ gekommen ohne regelmäßige Dampfplaudereien des verhorntesten und korruptesten aller Wissenschaftsdarsteller? Und ist da nicht ein Phantomschmerz verblieben, seit der Staatsfunk seinen „NDR-Podcast“ vom Sender nahm und der wuschelig-unwaschelige Doktor Drostenstein nicht mehr regelmäßig beliebige Verquirlungen von Neologo-Silben und Quark ausstoßen darf? Jetzt darf er endlich wieder. „Der Berliner Virologe“, wie ihn die „Welt“ nennen zu müssen glaubt (zur Erinnerung), quatschte in selbiges Blatt dies hinein: „Ich kann mir gut vorstellen, daß auch dieser Erreger sich nach einigen weiteren Jahren beruhigt. Aber vielleicht sind es auch Jahrzehnte.“
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Belästigungen 12/2024: Die Angst als Herrscher der Welt
Ist Ihnen schon mal aufgefallen, daß es eine Sache gibt, die den Menschen von allen anderen Lebewesen unterscheidet? Diese eine Sache ist nicht die Sprache – da sind uns, was Präzision, Melodie und Poesie angeht, viele Viecher überlegen. Es ist auch weder Verstand noch Intelligenz, Vernunft oder – um mal was Moderneres zu nennen – Kreativität. Von all dem haben die meisten Pflanzen und Tiere mehr als genug und die meisten Menschen viel zu wenig. Es geht auch nicht um so einen Quatsch wie „Leistungsbereitschaft“ – die hat niemand, weder Pilz noch Wildsau und auch nicht das sogenannte „Menschenmaterial“, außer auf dem Papier diverser Pläne von Wirtschaftsberatungs- und Kapitalanlagekonzernen. „Belästigungen 12/2024: Die Angst als Herrscher der Welt“ weiterlesen
REPLAY: Der Regenbogen – das neue Hakenkreuz? (Juli 2023)
Die Stimmung ist, was dieses Phänomen angeht, möglicherweise ein bißchen verrutscht, aber die Frage bleibt bedenkenswert. „REPLAY: Der Regenbogen – das neue Hakenkreuz? (Juli 2023)“ weiterlesen
Krach & Wahn (Popmusiktexte aus vielen Jahren): Pink Floyd „The Endless River“ (November 2014)
Ich erinnere mich an einen Frühlingstag, erfüllt von einer unergründlichen jugendlichen Sehnsucht, die in mir explodierte, als aus einem Fenster vier Gitarrennoten ertönten, die vielleicht bekanntesten vier Noten der Popgeschichte, aus der Einleitung von „Shine On You Crazy Diamond“. Damit wurden Pink Floyd „amtlich“: Das Album „Wish You Were Here“ lief um 1976 in praktisch sämtlichen Räumen, die man betrat, und das obwohl niemand „Have A Cigar“ mochte und kein Mensch wußte, was die zwölfeinhalb Minuten „Shine On“ auf der zweiten Seite sollten, außer der musikalischen Verkörperung von Watte. Wer sich das dreimal hintereinander anhört, kann sich die Frage sparen, wieso Punk sein MUSSTE. „Krach & Wahn (Popmusiktexte aus vielen Jahren): Pink Floyd „The Endless River“ (November 2014)“ weiterlesen
Krach & Wahn (Popmusiktexte aus vielen Jahren): Schorsch Kamerun „Der Mensch läßt nach“ (Dezember 2012)
Es fällt schwer, Schorsch Kamerun nicht zu mögen; zu vieldeutig ist seine Erscheinung als regsamer Irgendwasmacher, als Tragsäule und Schwingrad eines elitären Betriebs, der in steter Gier nach Bedeutendem, das nichts bedeutet, Erscheinungen in die Welt wirft und sie zu Produkten packt, die wir zumindest in Form von Diskursgeplapper konsumieren sollen. Andererseits steht er immer einen halben Schritt abseits, außerhalb, geplagt, beladen, belustigt von dem Müllwirbel, der ihn da vereinnahmen möchte und den er, so empfindet man das oder soll es empfinden, aus der gefühlten Distanz auch kritisiert und karikiert. „Krach & Wahn (Popmusiktexte aus vielen Jahren): Schorsch Kamerun „Der Mensch läßt nach“ (Dezember 2012)“ weiterlesen