(periphere Notate): Wir müssen einfach alles immer wieder tun!

„Und bei all dem sind wir anständig geblieben“, schreibt Annalena Blablubb in ihrem „Abschiedsbrief“, mit dem sie (vorläufig) auf „Führungsämter“ verzichtet. Man muß nicht Geschichte studiert haben, sondern nur ein paar Jahre auf einer altmodischen bayerischen Schule verbracht oder eine beliebige „Doku“ gesehen haben, um zu wissen, woher dieser hypermoralische „Claim“ kommt: von Heinrich Himmler und zwar aus dessen „Posener Rede“ am 4. Oktober 1943: „Dies durchgehalten zu haben, und dabei – abgesehen von menschlichen Ausnahmeschwächen – anständig geblieben zu sein, das hat uns hart gemacht und ist ein niemals geschriebenes und niemals zu schreibendes Ruhmesblatt unserer Geschichte.“

Selbstverständlich „meint“ Blablubb „etwas“ anderes. Es ist ihr nur mal wieder die epigenetische Haltung durchgebrochen, die sie schon ihren Opa als „Verteidiger der europäischen Freiheit“ (gegen die Rote Armee) feiern ließ und die zum Urbild von Hannah Arendts „Banalität des Bösen“ wurde.

Eine Erklärung des Kriegfurors und Billionenwahnsinns, von denen die deutschen „Führer“ im Nachgang des Eklats im Weißen Haus gepackt wurden wie vom kollektiven Veitstanz, läßt sich nicht anhand von Tatsachen, Gegebenheiten, Vorkommnissen begreifen oder gar erklären, sondern höchstens (!) durch die Beschreibung einer Dynamik der explosionsartigen Entfesselung, wie sie der oberflächliche Blick in den Vorgängen im Juli und August 1914 zu erkennen glaubt.

Man spricht da immer noch gerne vom „Schlafwandeln“, übersieht dabei jedoch, daß der Somnambule einerseits äußerst selten in rasendem Stechschritt auf dem Dachfirst herumtobt und daß andererseits angesichts der jahrelangen Vorgeschichte von einem unverhofften Hineinstolpern in Fleischwolf und Massengrab nicht die Rede sein kann. Zumal jene, die den Schritt vor- und die Befehle zum Sterben und Töten gaben, keineswegs irgendwelchen Träumen, sondern sehr realen Absichten und Zielen folgten und wußten, daß der grauenhafte Tod, zu dem sie Millionen verurteilten, sie selbst möglicherweise ebenfalls ereilen würde, allerdings nicht auf dem Schlachtfeld (also durch Schlachtung), sondern schlimmstenfalls im gemütlichen Exil, gepolstert von Apanagen und Pensionsansprüchen und in hohem Alter.

Darauf hofft oder „setzt“ mit großer Sicherheit auch die gesamte Verbrecherbande, die sich nun hier um den Führer Merz, dort um die Führerin Leyen schart und den vorletzten Schritt ihres Vorgängers und Vorbilds Hitler schon mal vorwegnimmt – die Kriegserklärung an die USA. „Ich wiederhole es hier:“, trompetet der „Zeit“-Propagandist Mark Schieritz, der unlängst seine Verachtung für den Pöbel in ein Bestsellerbuch hineinkoten durfte, „Ein globales Bündnis gegen die USA ist die letzte Chance des Westens. China muß Teil dieses Bündnisses sein.“ Falls irgendein Chinese diesen Erguß von blankem Irrsinn zu lesen bekommt, möge er so gnädig sein, dem Herrn Scheißitz einen Kompaß oder eine Windrose zu schenken.

Die deutsche Bevölkerung, die gerade erst einen neuen „Bundestag“ sozusagen „wählen“ durfte, dem nun per kriegswichtiger Billionenschuld und Vorab-Abstimmung der alten Stimmviehversammlung sein historisch wichtigstes und sowieso einziges verbliebenes Recht entzogen wird – das der Entscheidungsgewalt über einen Haushalt, der fortan nur noch aus festgelegtem Schuldendienst bestehen wird – diese Bevölkerung angeblich mehrheitlich hinter ihrer Führung und fordert ebenfalls entfesselt „Jeder Euro ein Schuß – jeder Schuß ein Ruß!“ Ob zur Erklärung dieser epochalen, kollektivsuizidalen Geisteslähmung die gentechnischen Massenspritzungen und ihre offenbar hirnlähmenden Folgen hinreichen, werden eventuell zukünftige Historiker klären. Falls es solche in einer intellektuell auf das Niveau von (grünem Golf-)Rasen reduzierten Bevölkerung noch geben kann.

„Das“, werden sie aus alter Gewohnheit heraus möglicherweise ihren verkrüppelten Kindern und Enkeln entgegenblöken, „konnten wir doch nicht wissen!“ Man wünscht sich die Hände zu sehen, die aus den Massengräbern herauswachsen, um sie derart herzuwatschen, daß sie, wie man in Giesing früher sagte, vierzehn Tage im Kreis herumlaufen und man den Schall der Watschen bis zum Siegestor hört – jenem „zum Frieden mahnenden Bauwerk, auf das unlängst (aber schon wieder vergessen) ein besonders kriegs- und zerstörungslüsterner Parvenu sein von Größenwahn und Substanzmißbrauch zerknautschtes Gesichtsportrait projizieren ließ.

Daß mit dessen ethisch entwurzeltem und daher zum Faschismus vielleicht notwendig verdammtem Parteihaufen das ganze Elend seinen Anfang nahm, ist noch so eine These, deren Evidenz schwer bestreitbar ist, deren Äußerung indes gerne mal durch morgendliche Stürmung der Privatsphäre und Zerstörung der Existenz prophylaktisch bestraft wird. Aber die Frage ist durchaus diskutabel: Wenn Generationen von machtbesoffenen Menschenverächtern nach dem zweiten Weltkrieg immer wieder die Zerstörung des „Reichs des Bösen“ forderten und planten, sie aber letztlich nie ins Werk setzten, was fehlt dann den „grünen“ und „roten“ und „schwarzen“ Irren von heute, die sich tatsächlich und ganz praktisch daranmachen, Hitlers Vernichtungsphantasien in die reale Tat umzusetzen? Ist das ein natürlicher Reflex der Beißhemmung? „Die eigene Spezies rottet man nicht aus!“ – „Tut man doch, wenn sie Putin heißt oder auf einem Planeten mit Putin lebt“?

Die Vorstellung, dereinst den erwähnten Kindern eine Welt erklären zu müssen, die untergehen mußte, weil in ihr Figuren wie (unvollständige Auswahl) Trump, Höcke, Xi und namenlose iranische „Mullahs“ als letzte Leuchttürme einer absterbenden Vernunft herhalten mußten, ist ein sehr gutes Argument für den „bewußten“ Verzicht auf Nachwuchs. Falls es eines solchen noch bedurft hätte.

Protokoll eines recht typischen „Gesprächs“ in einem „sozialen Medium“, in dem sich das ganze Elend der Zeit niederschlägt. Ich fühlte mich gedrängt, auf ein mehrfach „geteiltes“ Nazipropagandabild des ukrainischen Diktators (ein angebliches Titelbild des „Time“-Magazins) zu antworten: „Ihr begebt euch in sehr schlammiges Wasser.“ Der Kommentar war absichtlich unprovokativ formuliert, um gerade nicht den „Scheißesturm“ hervorzurufen, der dennoch folgte (wenn auch in sehr harmloser Form). Einige Kommentare wurden – möglicherweise aufgrund von Gründen wieder gelöscht, weshalb der Dialog etwas holprig wirkt:

SB: „dann ist dass so“
Ich: „Ich wünsche euch rechtzeitige Einsicht. Damit es das unangenehme ‚Hinterher‘ gar nicht erst geben muß. Drücken wir die Daumen.“
ME: (gelöscht, irgendwas mit „Kannst du das auch erläutern? Hm? Hm?“)
KZ: „Wahrscheinlich nicht, weil dann rauskäme, daß es grober Unfug ist. Bin trotzdem gespannt welche Quellen genannt werden.“
Ich: „‚Quellen‘ wofür?“
HT: „eben. Du sagst ja nichts“
Ich: „Dann war’s nur der übliche Reflex?“
SB: „ich hab mich schon ein wenig gewundert“
Ich: „Ich auch ein bisserl. Die Quellenpolizei hab ich lang nicht mehr erlebt … drum hab ich auch einen Reflex vermutet 🙂
KZ: (gelöscht; irgendwas Unflätiges)
Ich: „q. e. d.“
HT: „ich frag mich wer hinter deinen wirren Gedanken steckt“
XX: „kannst du mir erklären wie du das mit dem schwammigen Wasser meinst. Nicht einer der Kommentare macht klar was du tatsächlich meinst. Ich kanns mir denken… aber das ist nicht wie sowas funktioniert.“
Ich: „Doch, so funktioniert es.“
XX: „Gut dann sag ichs dir ganz offen. Nein kein schlammiges Wasser. Das war eine Lupenreine Verarsche von Trump. Übrigens egal ob geplant oder nicht. Null Verständnis für diesen Clown. Volle Unterstützung für den mutigen Präsidenten eines angegriffenen und verwundeten Landes.“
Ich: „Das überrascht mich nicht, und daß es mich nicht überrascht, wird niemanden überraschen.“

Was sollte man hierauf sonst (oder noch) antworten? Daß man keine Lust hat, sich einer selbsternannten Inquisition der galoppierenden Dummheit zu unterwerfen? Daß jeder lesen mag, was er möchte, um seinen ehemals möglicherweise angelegten Verstand auf einen Atomkern von Haß zu reduzieren? Daß der Frühling zu schön ist, um argumentlosen Trotteln Serviervorschläge für ihren Stumpfsinn zu liefern, mit denen sie sich selbst entblößen können? Daß es müßig ist, einer Handgranate ethische Maximen und Reflexionen zu erläutern? Daß man einfach nur noch unendlich müde ist von der täglichen Flut des ungehobelten Schwachsinns?

Zwischenfunke der Erkenntnis: Früher konnte ich meine Argumente in und an Diskussionen mit linken, auch anarchistischen Genossen formen und formulieren, an Büchern, Aufsätzen, irgendwelchen Schriften aus diesem, unserem „Spektrum“. Das ist völlig verdörrt, zur Wüste billigster Pamphlete „gegen rechts“ zerbombt, denen nichts mehr entströmt als grenzenlose Dummheit, Unwissenheit, Bildungslosigkeit, Schreiwillen und kommerzielle Interessen. Es bleiben nur noch die „rechten“ Publizisten, an denen man wenigstens noch in Opposition erkunden kann, was man selber zu meinen meint. Hatten wir das Wort „Elend“ schon? Sonst kommt es hier von selbst.

Konkretes Beispiel vom heutigen Nachmittag: Während ich diverse, teils immerhin geistreiche, größtenteils aber unendlich dumpfe „Diskussionen“ per Tipperei führe, lese ich einen Aufsatz eines notorischen, ehemals angeblich linksradikalen Rechten und bin nach fast sechs Spalten voller enregender Gedanken froh, daß er sich endlich entlarvt: „Diejenigen aber, die sich Putins Deutung zu eigen machen, weil die USA am Ausbruch des Krieges Mitschuld tragen, in Kiew die Korruption nistet und die russische Schicksalsergebenheit sie anrührt, huldigen einem alternativen Universalismus, der das westliche Wolkenkuckucksheim sogar noch aufstockt. Renegaten und Eingeschüchterte wiederum sind allen Ernstes bereit, die Ukraine preiszugeben, weil Putin mit Nuklearwaffen droht und Waffenstillstand gegen Kapitulation und billige Energie anbietet. Sie nennen es ‚Frieden‘ – ist es masochistische Blindheit oder Verrat an Europa oder beides? Russischer Erpressung nachzugeben hieße die Friedlosigkeit und Europas Schmach verewigen.“ Es braucht ein bisserl detektivische Erfahrung, um das zentrale Naziargument herauszuschälen: „die Ukraine preiszugeben“. Der üble Rest („Europas Schmach“, womit wohl die Aufgabe des von Hitler begründeten EU-Reichs gemeint ist) sei dem entgleisten Schwafler geschenkt.

Das erklärt auch wieder einmal die Fragwürdigkeit des Etiketts „rechts“: Es müßte nicht nur auf die Äußerungen (als solcher) akzeptierter Rechter geklebt werden, sondern auch auf den ganzen Haferschleim dessen, was sich heute als „links“ (was heißt: „die Mitte“, im durchaus faschistischen Sinne) bezeichnen läßt. Wobei zusätzlich auffällt, daß außer der intellektuell auf dem Niveau eines Haufens Igelkot agierenden Restpartei „Die Linke“ sowieso niemand mehr „links“ genannt werden möchte. Was waren das für Zeiten, als selbst ein westdeutscher Bundeskanzler noch nichts gegen dieses Etikett einzuwenden hatte?

Wer hingegen in meiner Gegenwart Olaf Scholz, Saskia Esken, Adolf Pistorius oder Lars Fallbeil als „links“ bezeichnet, dem nagle ich gerne das rostige Julian-Reichelt-Kreuz mit grüner Schleife an die rechte Brust.

Und derweil: befiehlt der Neuführer Merz, 400 oder 500 der erfundenen 900 oder tausend oder sonstwievielen Milliarden in „Infrastruktur“ zu stecken. Da jubelt der deutsche Autofahrer: „Hurra! Er saniert Straßen und Brücken!“ Das mag sein, aber aus dem Gedächtnis der jubelnden Deutschen ist offenbar der „Operationsplan Deutschland“ schon wieder gelöscht, der genau das vorsieht, damit die Panzer und Schlachtviehtransporte ungehindert an die Ostfront kommen. Und daß die Nazis genau dies genau so mit genau derselben Begründung auch schon getan haben … ja mei, da müßte man ja fast mal ein Geschichtsbuch aufschlagen, um das noch zu wissen.

Das tut man aber nicht, weil da im besten Fall auch drinsteht, wie das ganze Unternehmen dann ausgegangen ist und (annähernd) ausgehen wird.

9 Antworten auf „(periphere Notate): Wir müssen einfach alles immer wieder tun!“

  1. Der von Merz, Söder, von der Leychen & Co. offen angekündigte u. leider vom Wähler achselzuckend hingenommene Amoklauf (Aufrüsten u. dann Krieg gegen Russl.) lässt nun ausländische Investor das Notwendige tun: Schnell raus aus dieser wahnsinnig gewordenen EU-Titanic!
    China plant z.B., 62 BILLIONEN $ seiner Sicherheitsassets aus Europa abzuziehen💥:

    https://x.com/OopsGuess/status/1897165193408639180

  2. Wie schon an anderer Stelle geschrieben: Leider sind es nicht nur ein paar irre/lebensmüde Politiker, die das Problem bilden. Mit denen könnten wir schon fertigwerden bzw. sie ersetzen. Auch viel fernsehendes Volk hat es erfasst: Viele sind an einem Endpunkt angekommen, halten ihr sinnloses Konsumleben nicht mehr aus und suchen unbewusst die Zerstörung (auch wenn sie äußerlich weiterhin maximal egoistisch sind und „Spaß“ und „Sicherheit“ suchen).

    In den USA kommt einiges in Bewegung bzw. zur Vernunft, aber gegen die Verbiesterung in der EU kann Trump auch nicht viel ausrichten. Die nächsten Wochen/Monate werden die Weichen stellen. Kann sich hierzulande die Restvernunft durchsetzen oder setzt sich der Wahnsinn durch?

  3. vor einigen Tagen in einer Schule in Perm, hier im Ural. Deutschunterricht Mittelstufe. Schuluniformen, sehr saubere Böden und Toiletten dort, nichts ist vergammelt,( jedoch teilweise altmodisch eingerichtet) Vorne steht ein 15jähriger, ein großer Bildschirm an der Wand zeigt: иоганн Волфгангг гете (1749-1832). Der Bub hat einige Zettel in der Hand und hebt auf deutsch zu sprechen an,“… das heißt auf englisch ganz einfach peace“, er hebt einen Zettel hoch, wo das draufsteht, „und auf französisch: paix, und auf russisch: Mir, und auf hebräisch: Shalom und auf deutsch: Frieden“ er hebt jeweils den entsprechenden Zettel hoch. “ kommt alle, laßt uns zusammen sprechen, zusammen spielen, zusammen singen, zusammen essen, zusammen trinken, zusammen leben, damit wir leben“
    Immer noch wird sehr genau getrennt zwischen deutschen Menschen und deutschen Politikern. Diese haben keinen guten Ruf, deren Art von Freiheit möchte hier keiner. Gottseidank wissen diese Naivlinge hier nicht, daß russische Künstler im Reich „der Freiheit und Demokratie, des Anstandes und der Vielfalt“ Auftrittsverbot haben. Das Potential zur Empörung bei Angriff von außen sollte man jedoch nicht unterschätzen. NESTLE wirkt da effizienter drauf ein, das zu zerstören. Gruss aus dem Ural

    1. Lieber Herr Burger,

      der optimistische russische Schüler untescheidet, was vielleicht nicht so leicht zu untescheiden ist. Die mittel- und westeuropäische Bevölkerung ist so extrem stupidisiert und verdorben, dass man sie immer seltener von seinen Politikern unterscheiden kann. Das ist kein Wunder, denn korrupte und rücksichtlose Politiker sind keine Einwanderer aus dem Mars…

      Viele liebe Grüße!

  4. es fehlt mir, lieber Michael, der Satz vor dem Ausschnitt des Hühnerzüchters Himmler Rede. Nicht jeder kennt diese. Ich habe mal ne CD gemacht mit Gedichten der Selma Meerbaum-Eisinger und meiner Musik. Und die Hoffnung, diese Produktion dem SWR „anzudrehen“ erfüllte sich nicht, da Nazigrössen im O-Ton nicht gesendet wurden(lach…) Ich hatte diese Rede dazwischengeflochten..Jetzt sagt die Baerbock das gleiche…. Hier der „fehlende“ Satz des Hühnerzüchters Himmler:
    Von Euch werden die meisten wissen, was es heißt, wenn 100 Leichen beisammen liegen, wenn 500 daliegen oder wenn 1000 daliegen.

    1. Lieber Klaus, ich kenne die Rede selbstverständlich und habe sie nicht umfänglicher zitiert, weil es mir nur darum ging, daß AB sie offenbar nicht kennt … der weitere Text hätte möglicherweise davon abgelenkt und dazu geführt, daß über Leichen hier und Leichen da diskutiert wird. Was nicht mein Thema war …

      1. Daß Du das wußtest, ist völlig klar. Doch finde ich es bemerkenswert, daß Baerbocks Leichenberge ziemlich punktgenau an der Stellen liegen, an welchen des Hühnerzüchters Himmler Leichen lagen. Vor 82 Jahren

  5. Seit Beginn des Atomwaffenzeitalters gibt es die Erzählung, es wäre besser, einen Atomkrieg nicht zu überleben.

    Denn das wäre ein Leben in der schlimmsten vorstellbaren Hölle. Wenn das so weitergeht mit der zunehmenden Verblödung der Leute, mit der Deindustrialisierung bis zum unwiderruflichen Zusammenbruch der industriellen Basis, mit der Aushöhlung des Geldwertes bis zum endgültigen Verfall, mit dem Auflösen aller Rechtssicherheit durch Etablierung einer reinen Willkürjustiz, mit dem Absturz aller Kultur, auch und gerade der Auflösung der Sprachschätze in den sog. Kulturnationen wie Deutschland, und nicht zuletzt der Nichtbeachtung der wissenschaftlichen Grundsätze, dem Platt machen der Erkenntnisse aus der Aufklärung, dann werden sich nicht wenige nach einem Atomkrieg sehnen. Statt Schrecken ohne Ende ein Ende mit Schrecken.

    Was ja jetzt schon stattfindet, ist der Tanz der irren Psychopathen auf den Trümmern der Wahrheit und der Wirklichkeit.

    Alles was noch kommt, dürfte sogar Dantes Inferno übertreffen. Wer’s gern positiv sieht: Abenteuer ohne Ende und garantiert ohne Absicherung. Echter Thrill pur. Mittendrin (in der Scheiße), statt nur dabei. „S‘isch over“, meinte Wolfgang Schäuble selig schon vor Jahren. Zwar in einem anderen Zusammenhang, aber das ist jetzt egal.

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