Man möchte schier nicht glauben, wie schlimm der Russe neuerdings wird: Er schäumt zum Beispiel Auspuffe zu und klebt lilafarbene „Robert Habeck“-Aufkleber auf Autoscheiben, um den deutschen Volksgenossen wankelmütig zu machen und seiner Führung zu entfremden. Das meint zumindest das lächerlichste aller Propagandaorgane, der sogenannte „Spiegel“, in dem sich seit langer Zeit nicht mehr spiegelt als die Niedertracht eines kaputten Regimes.
„Belegt“ wird der haarsträubende Oberquatsch wie gewohnt mit „Erkenntnissen der Sicherheitsbehörden“. Es sei aus purem Spaß daran erinnert, daß es in Deutschland keine „Sicherheitsbehörden“ gibt. Es gibt eine Polizei, eine Feuerwehr, ein Amt für Katastrophenschutz – und einen Haufen schmieriger Geheimdienste und geheimer Staatspolizeien, die den ganzen Tag damit beschäftigt sind, absurde Verschwörungstheorien um „den Russen“ herumzuspinnen, „Querdenker“ auszuspionieren und ihren Blödsinn dann über Propagandatrichter wie „der Spiegel“ in die arglose Bevölkerungsherde hineinzupumpen – in der idiotischen Hoffnung, es gebe da noch mehr als 13 oder 17 Prozent Deppen, die einen solchen Mist „glauben“ und dadurch in ihrer „Kriegstüchtigkeit“ bestärkt werden. Die Geschichte lehrt: Weiter als bis Stalingrad reicht diese „Tüchtigkeit“ nicht, da können die noch so krause Lügen zusammenschustern.
Aber eines funktioniert immer wie auf Kommando: Sobald „der Spiegel“ einen derartigen Schwachsinn hinauspaukt, „fordern Politiker nun parteiübergreifend Konsequenzen“. Sagt – na klar – „der Spiegel“. Aber keine Sorge, es gibt hierzulande noch irrere Irre: „Rußland will unsere Gesellschaft spalten und uns maximalen Schaden zufügen“, trötet die sogenannte „Vorsitzende“ der sogenannten „Partei“ der sogenannten „Grünen“. Man möchte sich die Haare ausrupfen angesichts einer derart entgleisten Fanatisierung. Aber das hilft wohl nichts. Sind diese Leute therapierbar? Ich weiß es nicht.
(Nota bene zwischendurch: Ich spüre immer noch den Impuls, solchen Irrsinn durch Links zu belegen, weil vor fünf Jahren kein Mensch geglaubt hätte, daß ein deutsches Medium so etwas jemals veröffentlichen würde. Es ist aber inzwischen eher andersrum: Man erwartet es und nimmt es als selbstverständlich hin, wenn auch mit gesträubten Haaren. Es ist eher eine Verlinkung wert, wenn ausnahmsweise zwischendurch aufgrund einer Unaufmerksamkeit ein winziges Staubkorn Wahrheit oder Widerspruch durch den Zensurgrill rutscht. Kommt ja aber so gut wie nicht mehr vor.)
Bei den „Grünen“ und den verschäumten Autos regt sich indes der Verdacht, daß da „etwas nicht ganz stimmt“. Schließlich sind die „Partei“ und ihre diversen Kampforganisationen – von „Campact“ bis „Omas gegen rechts“ – für etwas bekannt, was man „Guerrilla-Marketing“ nennt. Da mag man sich schon fragen, ob jemand, der verbotenerweise ein Führerphoto aufs Siegestor projiziert und eine „sexuell belästigte Person“ frei erfindet, nicht auch ein paar Leute auftreiben kann, die sich über Telegram dazu anwerben lassen, für einen verstopften Auspuff ein paar Euros zu „verdienen“. Das ist, wohlgemerkt, nur ein Verdacht aus dem Bauch, keine „Schuldzuweisung“, nicht mal eine Behauptung.
Der „Alt-Oberbürgermeister“ Christian Ude, von dem ich einst viel hielt und vielleicht manchmal noch halte, wenigstens aus Nostalgie, schrieb mir – oder vielmehr den „Münchnerinnen und Münchnern im Norden unserer Stadt“ – einen länglichen Brief, der durchaus interessant zu lesen ist. Es geht wie erwartet um die dümpelnde Kleinpartei „SPD“, der Ude „schon als Schüler“ (mit acht- oder neunzehn Jahren) beitrat. Und zwar unter anderem „weil mir imponiert hat, wie früh sie vor Hitler und dem Rechtsextremismus gewarnt hat“.
Das ist nun doch erstaunlich. Schließlich war die SPD Regierungspartei – mit Friedrich Ebert als Reichspräsident, Philipp Scheidemann als Reichsministerpräsident und nach ihm Gustav Adolf Bauer als Reichskanzler –, als der mangels Krieg beschäftigungslose Gefreite Adolf Hitler den Befehl erhielt, Veranstaltungen der Deutschen Arbeiterpartei (DAP) zu besuchen, um sie zu beobachten und eventuell zu unterwandern. „Gewarnt“ hat da ganz offensichtlich niemand vor diesem Hitler, auch nicht vor dem Rechtsextremismus: Dessen Protagonisten rudelten in massenmörderischen „Freikorps“ durchs Land und schossen gemeinsam mit der Restreichswehr unter anderem auf Befehl des SPD-Reichswehrministers Noske die Münchner Räterepublik zusammen. Daß mein Urgroßvater unter seinen und deren Opfern war, mag mein Interesse an diesen Dingen erklären.
Das alles muß Christian Ude nicht wissen; sein Geschichtsstudium hat er mittendrin abgebrochen, und als Volontär und Redakteur der „Süddeutschen Zeitung“ (deren erste Ausgaben aus dem Bleisatz von „Mein Kampf“ gedruckt wurden) sowie SPD-Mitglied wurde und wird man mit solch unangenehmen Dingen wohl kaum konfrontiert. Da werden selbst in fetten Jahren – etwa deren zwanzig als Oberbürgermeister – eher Zähne zusammengebissen und Ohren zugehalten, zumal die SPD außerhalb der Stadt schon (oder besser: auch) damals ein eher trauriger Haufen war.
Es ist ja insgesamt tatsächlich eine Tragödie, was aus der SPD geworden ist, seit sie 1914 den „Kriegskrediten“ des Kaisers Wilhelm zwei zustimmte und damit den ersten Weltkrieg erst möglich machte. Daß sie auch im Reichstag der Weimarer Republik diverse Male gemeinsam mit der NSDAP stimmte, mag man am Rande erwähnen; da ging es immerhin nicht um Krieg, und die SPD-Abgeordneten und -Mitglieder bezahlten dafür einen bitteren Preis. Es ist aber wichtig, darauf hinzuweisen, daß die heutige Organisation „SPD“ mit der ursprünglichen Partei außer der Bezeichnung absolut nichts, wirklich gar nichts teilt und gemeinsam hat. Sie ist – ganz dem Zeitgeist gemäß – im Prinzip und in allen bekannten Details das exakte Gegenteil.
Das gilt übrigens strenggenommen sogar für die „Kriegskredite“: Damals stimmte die SPD geschlossen dafür. Am 27. Februar, als die neuen Kriegskredite (ein „Sondervermögen“ von einhunderttausend Millionen Euro) in die Welt kamen, gab es nicht einmal mehr eine Abstimmung; sie wurden vom Obermafioso der „SPD“ von heute einfach so „erschaffen“. Daß die „SPD“ von heute diverse Male gemeinsam mit der angeblichen „Nazipartei“ ab- und unlängst im Thüringer Landtag sogar einem Antrag des Teufels persönlich, Björn Höcke, zustimmte, mag man am Rande erwähnen. Sie saß ja auch mit einem Nazi (Kurt-Georg Kiesinger) in der Regierung, und die Zahl der Nazis in ihren eigenen Reihen läßt sich recherchieren.
Ich ersuche übrigens um Nachsicht für die Verwendung des Begriffs „Weimarer Republik“, der genau genommen noch viel verbotener ist als die verpönte Formel „Alles für Deutschland“, weil er von Adolf Hitler persönlich popularisiert wurde.
In seinem Brief schreibt Ude weiter, „nun“ stehe „eine Bundestagswahl vor der Tür“, und zwar „nach weltweiten Krisen“, deren Aufzählung man im Februar 2025 höchstens noch einem erheblichen Altersstarrsinn zuschreiben kann: „Eine Klima-Krise, die immer mehr Katastrophen auslöst“ (gähn), „die bisher beispiellose Pandemie, die weltweit zwei Jahre überschattete“ und eben bekanntermaßen keine „Pandemie“ war, sondern eine kriminelle Kampagne, „der Angriffskrieg Rußlands auf die Ukraine“ (zu dem das meiste gesagt ist und noch einmal wiederholt sei, daß es einen Krieg „auf“ in der deutschen Sprache nicht gibt) und so weiter. Eine „humanitäre“ (also „menschenfreundliche“) „Katastrophe“, wie Ude meint.
„Was soll man da wählen?“ fragt Ude und antwortet sich gleich selber: „Ich rate Ihnen: Immer und überall die Demokratie!“ Die, werter Herr Ude, kann man halt nicht wählen. Sie besteht in ihrer rudimentärsten Form darin, daß man überhaupt wählen darf (wenn schon sonst nichts), und zwar was man will und was nicht verboten ist. Streng genommen sind übrigens Wahlen in einer Demokratie verboten, aber den Aristoteles ersparen wir dem Herrn Ude lieber, das führt zu weit.
In einem Punkt immerhin möchte ich ihm zustimmen: „Bitte“ (das falsche Komma tilge ich) „lassen Sie sich bei der Wahl am 23. Februar nicht von Frust und Unzufriedenheit über schlechte Zeiten leiten“, sondern von der Erfahrung der letzten Jahre und der Frage, wer dafür verantwortlich ist. Das ist mit größter Wahrscheinlichkeit nicht die aktuelle SPD-Kandidatin Philippa Sigl-Glöckner (trotz ihrer früheren Rolle „als Finanzexpertin bei der Weltbank und im Auslandseinsatz“), der ich persönlich alles Gute wünsche, im Gegensatz zu ihrer „Partei“, von der ich mir vorstellen kann, daß sie eines fernen Tages neu gegründet wird. Aber bitte dann endlich unter einem unbelasteten Namen.
Der „grüne“ Möchtegern-Führer Habbels hat kurz vor seiner (von ihm und seinen Jüngern) ersehnten Erhebung Ärger am Hals, weil seine Doktorarbeit „Die Natur der Literatur“ randvoll mit Plagiaten und peinlichen Fehlern sein soll. Angesichts der weithin dokumentierten intellektuellen Ärmlichkeit des Kandidaten wundert das niemanden groß. Es ist aber freilich ein „Angriff“ auf den Polit-Messias, dem dessen Propagandakanonen entsprechende Salven entgegenballern: Die Hetzseite „Volksverphetzer“ (kein Tippfehler) jubelte in gewohnter Schwachköpfigkeit: „Habeck dribbelt ‚Plagiatsjäger‘ genial aus!“ und fügte die Lüge hinzu, die Uni Hamburg habe „prompt“ und befehlsgemäß „klargestellt“: „Kein wissenschaftliches Fehlverhalten in Habecks Dissertation. Damit war der Versuch, mitten im Wahlkampf einen Skandal zu inszenieren, schnell verpufft. Die rechten Fake-Schleudern stehen nun ziemlich blamiert da.“
Das ist selbstverständlich nicht nur gelogen, sondern in seiner überheblichen Blödigkeit so typisch für die ansonsten kaum wahrgenommene Hetzseite, daß wahrscheinlich sogar die wenigen, die den Quatsch überfliegen, sich zehn Minuten später nicht einmal mehr an ihr Kopfschütteln erinnern. Sicher wird niemand weit genug lesen, um diesen niedlichen Satz zu finden: „Einzig die Zitationsregeln entsprachen damals nicht den heutigen Anforderungen – und sollen, so Habeck, bei Gelegenheit noch mal nachjustiert werden.“ Seit wann ein „Klimaminister“ befugt oder gar dafür zuständig sein sollte, die Zitationsregeln deutscher Universitäten „nachzujustieren“, ist eine Frage, die ein „Volksverphetzer“ wahrscheinlich nicht einmal versteht, geschweige denn beantworten kann.
Daß der „Plagiatsjäger“ in der Veröffentlichung seiner Vorwürfe darauf hinwies, auch die Doktorarbeit von Habbels’ Ehefrau (aus der Habbels lustigerweise ebenfalls reichlich abgeschrieben hat) sei randvoll mit Plagiaten, rief wiederum die Regierungspropagandatrompete „T-Online“ auf den Plan: „Plagiatsjäger greift Habecks Frau an – Kritik aus allen Lagern“ tönte die peinliche Schepper und zitierte Habbels: „Meine Frau kandidiert aber für kein politisches Mandat. Sie ist nicht Teil dieses Wahlkampfs. Ich bitte darum, meine Familie rauszuhalten.“ Das heißt: Delikte, Verfehlungen und Verbrechen werden in Deutschland nur dann verfolgt und bestraft, wenn der Täter für ein „politisches Mandat“ kandidiert. Wie man auf solchen Unsinn kommt, bleibt auch hier geheim. (Im Normalfall ist es ja eher umgekehrt.)
Noch weiter durch das doofe „Volksverphetzer“-Pamphlet scrollen muß man, um zwei Sätze zu finden, die Habbels’ Gegnern (und insgesamt denen des Regimes) gelten sollen, sich aber ohne weiteres und wesentlich schlüssiger auf die Hetzseite selbst ummünzen lassen: „Diese Leute wollen keinen Journalismus betreiben, sondern Stimmung machen. Sie arbeiten gezielt am Rechtsruck mit Haß und Lügen.“ Deswegen müsse der treue deutsche Volksgenosse „endlich wachsam bleiben“ (was immer das wieder heißen soll). Ach, und dann steht da noch: „Teile des Artikels wurden mit maschineller Hilfe erstellt.“ Man malt es sich bildlich aus.
Der Konkurrenzpartei AfD droht ebenfalls Ungemach, allerdings nicht von „Plagiatsjägern“, sondern von den üblichen deutschen Geheimdiensten zuzüglich dem FBI: Ein paar rechte oder rechtsextreme Jugendliche sollen Waldspaziergänge unternommen und sich auf Telegram als „sächsische Separatisten“ bezeichnet haben. Nun dengeln die „Schlapphüte“ diese abstruse Geschichte offenbar so zurecht, daß die AfD irgendwas damit zu tun hat und in den nächsten Tagen von der Propagandapresse dafür Aiwanger-mäßig in die Pfanne gehauen werden kann. Das könnte amüsant werden.
Daß das an der Intrige beteiligte FBI sich ausbittet, die von seinen Agenten beigetragenen „Erkenntnisse“ nicht vor Gericht zu verwenden, könnte an deren rufschädigender Blödheit liegen. Man weiß es (noch) nicht. Was man weiß, ist, daß das FBI ausschließlich in den USA tätig sein, ermitteln und überhaupt irgendwas tun darf (zum Beispiel Auspuffrohre zuschäumen). Was streng genommen allerdings das Gebiet ihrer besetzten Vasallenstaaten umfassen dürfte. Auch dies könnte amüsant werden, sobald der (irgendwie) „Sonderbeauftragte“ Elon Musk davon erfährt. Eine Auflösung des FBI wäre ein ziemlicher Schlag (für die Krimi-Industrie).
Ein weiterer Legostein in der „Neusprech“-Burg: Abhängigkeit heißt nun „Unabhängigkeit“. Die „Unabhängigkeit der österreichischen Presse und anderer Medien sei in Gefahr, hört man, weil die FPÖ als künftige Regierungspartei deren Finanzierung aus Steuergeld einstellen möchte. Es darf allerdings bezweifelt werden, daß die österreichischen Medien im Falle der Fortdauer ihrer Alimentierung durch die Regierung („Staat“) die kommende Regierung ebenso propagandistisch fördern würden wie ihre Vorgänger.
Ein „erweitertes Führungszeugnis“ zu beantragen war früher recht beschwerlich. Man radelte in ein „Bürgerbüro“, füllte einen Antrag aus, zeigte den Ausweis vor, und ein paar Tage später lag das Ding im Briefkasten. Na gut, so beschwerlich war das auch wieder nicht. Heute hingegen installiert man auf dem Computer ein Programm, installiert das gleiche Programm auf dem Telephon, bringt zwei Stunden damit zu, die beiden Programme zu „koppeln“, bis man zu der Erkenntnis gelangt, daß das nicht geht. Dann lädt man das Programm noch einmal runter, schafft nun doch das „Koppeln“, ruft eine Internetseite des Bundesministeriums für Justiz auf (dessen „Online-Portal“ lustigerweise OLAF heißt), kämpft sich dort durch viele undurchsichtige „Schritte“, photographiert Zettel ab, lädt sie hoch, lädt PDFs herunter, fügt mangels Drucker eine photographierte Unterschrift hinzu, wandelt das Dokument erneut in ein PDF um, lädt es wieder hoch, bezahlt mit einer nie benutzten Kreditkarte 13 Euro, eröffnet ein „Kundenkonto“ und erhält einige Mails ohne bedeutsamen Inhalt. Was weiter passiert, weiß ich noch nicht.
Am Rande erhellt der Vorgang auch den Zustand der deutschen Justiz. Nämlich muß man eine „eidesstattliche Erklärung“ abgeben, also einen Schwur, dessen Bruch mit Gefängnisstrafe belegt werden kann. „Beschwören“ muß man folgenden Satz: „Vor dem zuständigen Bundesamt für Justiz versichere ich, NAME ADRESSE hiermit an Eides Statt durch meine Unterschrift die Echtheit und inhaltliche Richtigkeit der in meinem elektronischen Antrag OLAF-NR auf Erteilung eines Führungszeugnisses gemäß § 30c zum erweiterten Führungszeugnis: BILD“
Dieser „Satz“ (und somit auch der Schwur) hat in der deutschen Sprache weder Sinn noch Bedeutung. Man darf also bei der Antragstellung zu guter Letzt darüber grübeln, ob man nun möglicherweise einen Meineid geleistet hat, indem man eine vollkommen sinnlose Aussage beschworen hat. Und gelangt zu der Erkenntnis, daß man zu einer Erkenntnis in dieser Hinsicht nicht gelangen wird.
Das ist mir geschehen, daß man zu so einem Führungszeugnis auch noch eine Apostille braucht. Das ist ein international anerkanntes Dokument, welches die unbedingte Echte dieses Wisches bestätigt. Davon habe ich in den letzten drei Jahren drei beantragen und hierher schicken lassen(müssen) Die Bürokraten aller Länder sind längst schon vereinigt. Für meinen verlorenengegangenen Führerschein müsste ich persönlich im Landratsamt Regensburg antanzen, um einen neuen zu bekommen. Anders gibt es keinen. Die deutsche Botschaft hat mir letztes Jahr einen neuen Reisepass ausgestellt, Gesamtkosten um die 1000.-€, da die Botschaft in St. Petersburg und ich in der Taiga ansässig sind. Dann hat die hiesige Bearbeiterin, uns verbindet eine üble gegenseitige Feindschaft, beim nächsten Termin mich höhnisch angegrinst und gefragt, ob ich meinen Geburtstag gewechselt hätte… es stand in dem neuen Reisepass tatsächlich der erste anstatt dem zweiten Juni drin. Weitere zwei Monate, weitere 1000.-€ , um das zu bereinigen…Und so weiter. Inzwischen stelle ich fest, daß ich von Youtube der Urheberrechtsverletzung bezichtigt werde. Hintergrund ist wohl, daß der SWR die Dokumentarfilme ins Ausland verkloppt und ich irgendwelchen Arschlöchern gegenüber nachzuweisen gezwungen bin, daß dieMusik von mir stammt. Der vor etwa vier Jahren in Rente gegangene Lektor/Sachbearbeiter von Helmut Lachenmann, dem Großmeister der zeitgenössischen Musik, hatte sich noch bei mir bedankt, daß ich die Fingersätze der mikrotonalen Töne an die Nachwelt weitergab, als ich diesen von Zender und Lachenmann als Referenzaufnahme bezeichneten Live-Mitschnitt hochludt, da waren 15 000 Klicks drauf. Vor drei Jahren bekam ich wegen „Urheberrechtsverletzung“ von dem Verlag Breitkopf & Hertel via Youtube einen Eintrag wegen Urheberrechtsverletzung. Ich habe mich wahnsinnig geärgert und die Noten, meinen handschriftlichen Solistenpart, entfernt. In drei Jahren nur noch 350 Klicks und gestern hat so eine dumme Sau von diesem Verlag mir eine weitere Urheberrechtsverletzung verpasst. Ich werde ein paar meiner Videos runterladen und dann gegen Ende der Woche meinen Kanal in Youtube stillegen, löschen. Die Verarschlochung der Welt galoppiert voran. Wenigstens gibt es in Russland keine Würmer als Vitamin D-Zugabe in Brot, Käse und Marmelade. Das bayerische Bier kostet hier seit letzter Woche 5,30 € die Flasche anstatt wie zuvor 2,90 €… Gruß aus der Taiga
Es ist immer die alltägliche Kleinigkeit; das Unreflektierte, daß die Gesellschaft verrät/herzeigt – ein Dogma meinreseits.. ;*)
Z.B. das Preisniveau für nen West-bier zeigt (und typische Westmarken bzw. dessen Nachahmung), welches Mindset beim „modernen“ Russen verinnerlicht ist – eine ungebrochene Sehnsucht. Solange man sich zu Mitteleuropa zugehörig fühlt, dazu gehören will, trotz Rausschmiss (dann erst recht – per Leistungsnachweis.. ;*) , sich zudem hochkulturell am sog.Westen orientiert, wird das Alles nix auf Dauer.
Mal so in die Zukunft geunkt..
und mit besten Grüßen in die nun wohl „amtlich“ winterliche(?) Taiga.
dorogoij Sven,
ich habe 9 Liter Absinth selber gemacht und werde kein bayerisches Bier mehr trinken. Das war keine Sehnsucht, sondern das Bier aus Bayreuth oder Kulmbach ist einfach besser als die Ploerre hier. Was mir „abgeht“ in Russland, das sind Brezeln der Hofpfisterei, Parmesan, Olivenoel, also richtig gutes und bayerisches ORIGINALES Bier…. doch das ist alles kein Grund, um zurueckzugehen… Ich teile nicht deine Meinung, dass das hier alles nix wird, solange man sich an einem (beu euch untergegangenen) Westwertegefuehl orientiert. Es ist nun tatsaechlich stabil unter „Null“.. sei herzlich gegruesst aus Perm
„…sondern das Bier aus Bayreuth oder Kulmbach ist einfach besser als die Ploerre hier…“
Kürzlich im hiesigen ehemaligen Russenladen, heute Geschäft für osteuropäische Spezialitäten genannt, eine erkleckliche Auswahl an verschiedenen russischen Bieren (ca. 1,30€/ 450ml) mitgenommen und nicht enttäuscht worden.
Sicherlich gibt es hierzulande noch besseres, aber als Plörre würde ich das da angebotene nun nicht unbedingt bezeichnen.
Einen russ. Sekt (7,-€/ 750ml) gabs auch noch und obwohl als trocken deklariert, extrem fruchtig und schon auch süßlich, auf jeden Fall vielschichtig daherkommend.
Grüße in die Taiga
ich habe, sehr geehrter Amy, sehr übertrieben. Da spielt tatsächlich eine Nostalgie mit rein. Denn es ist halt schon irre, wenn ich von den Sanktionen lese und als in Amberg(Henscheid-Stadt) Geborener hier Bier aus Bayreuth und Kulmbach bekomme. Es gibt extrem guten trockenen, richtig trockenen Schampansker für etwa 7.-€ aus Russlands Süden. Auch mit dem Käse geht es steil aufwärts, der Camenbert ist inzwischen super hier
beste Grüße aus Perm
? – Nee, bester Klaus.. ;*)
warst garnich, also explizit nich, gemeint. War auf den typisch „Indigenen“ gemünzt, mit keiner tieferen westl. Auslandserfahrung u.so. Mehr so aus übliches Geleut aus Wirtschaft/Verwaltung/“Karriere“ u.so.
Menno!..
„mit keiner“ = „mit ohne“ ..natürlich!
„Mehr so aus“ = „Mehr so“ ..sind 2 Stück zu viel Buchstabenversammlung!
dorogoj Sven
ich habe zum Teil mit, aus meiner Sicht, jungen Leuten aus einer monetären Oberschicht zu tun, für deren ethische Qualität ich ohne zu zögern meine Hand ins Feuer lege. Das ist nicht Deutschland hier
Ich weiß, ich verbreite die schlechte/kritische Sicht..
mach schlechte Laune – drum kurz und viel zu knapp.. ;*)
In mir rumort die Adorno/Horkheimer „Synthese“ (Dialektik d. Aufklärung) seit nun ca.2 Jahrzehnten vor sich hin – es grundiert wohl viel der Sicht. Und ich bin ein selbstgewählt Heimatloser, schon seit Anfang der 90er, die Meta-perspektive kultivierend. Selbst überrascht als solche Gestalt noch immer ein spezielles Interesse an der Welt zu haben, wenn auch nur noch kleindosiert – schon der vielen öden Wiederholungen wegen.
Ist wohl der „berufene“ Handwerker (Sinn/Sensorium orientiert) in mir, der Gestalter/Prüfer/Pragmatiker, der noch immer wußte wie mit der erkannten Misere, in ihren Varianten, umzugehen ist – auch/vorallem innerlich. Ich bin da nun geübt, auch abgehärtet, im Umgang mit dem Vorgefundenem. Doch stets dem Minimum (symbiontisch gestaltend) zugetan – stets „Heldentum“ vermeidend. Auch keine echten Wünsche/Träume/Projektionen, auch nie wirklich gehabt/vermisst, nur dem guten Moment „verpflichtet“..
Nun, wohl „Sapere Aude“ denn, plus vorjustiertem Zweckpessimismus.. ;*) ..o.so – grad eben/hier/jetzt.
Sei herzlich gegrüßt (und gute Laune gewünscht!) trotz Alledem und überhaupt und sowieso..
dorogij Sven,
in Ermangelung neuer Beiträge des wunderbaren Michael und wegen meiner Gedanken zu deinem, von dir selber definierten Zustandes schiebe ich etwas nach: es ist recht traurig, wie Du deinen Zustand definierst, empfinde ich so. Ich las niemals etwas von Adorno und ich werde niemals etwas von dem lesen. Das ist rein intuitiv und vielleicht ungerecht. Doch das ist mir Wurscht. Ich verstand aus deinen Beiträgen, daß Du `n Ossi bist, richtig? 1981 oder 1982 habe ich das erste Mal mit der „Hannes Zerbe Blechband“ gespielt. Das war so ähnlich wie das „Willem Breuker-Kollektiv“. Es tat sich mir ein Fenster auf in eine andere Welt. Höflich, solidarisch, frei von Konkurrenzgehabe. Niemals zuvor erlebt. Manfred Schulze, „Catcher“ genannt, Barytonsax, mit Krücken auf der Bühne tobend. So einen wilden Hund hab ich nie mehr erlebt. Und so weiter. 1984 versuchte ich, in der DDR Fuß zu fassen. Nachdem ich wegen „Störung des Betriebsfriedens“ aus dem Sinfonieorchester des saarländischen Rundfunks entfernt wurde. Doch leider war die DDR genau so ein Arschlochgebilde wie die BRD. Du hast dich verkrochen, ich bin rausgegangen. Du schreibst von „abgehärtet“… ich antwortete auf die blöde Fragerei, weshalb ich barfuß rumrenne(aha, abgehärtet?), mit „nein, weichgeblieben“.. wer von uns beiden nun das irdische Jammertal mit mehr Tränen benetzte oder flutete, das ist eigentlich egal.
Was ich dir sehr wünsche ist, daß, wenn Du dann irgendwann abnippelst, Du, ebenso wie ich, sagen kannst, „danke Universum, für diese Erfahrung“
von Herzen
k
„Ein paar rechte oder rechtsextreme Jugendliche sollen Waldspaziergänge unternommen und sich auf Telegram als „sächsische Separatisten“ bezeichnet haben.“
Auf SIN gibt es dankenswerterweise die Möglichkeit, das Hafttagebuch eines der Verdächtigen zu lesen.
Es beginnt chronologisch mit der Verhaftung am 05.11.; man muss dazu zuerst ein wenig herunterscrollen und kann sich anschließend nach oben durcharbeiten.
https://sezession.de/69894/das-hafttagebuch-von-kurt-haettasch
Das Lesen lohnt sich, denn auch, wenn man sich der Zeiten, in denen wir leben, bewusst ist, vermag einen das dort Geschilderte auf mehrerlei Ebenen zutiefst zu beunruhigen.