Belästigungen 2/2025: Drei Akkorde gegen Massenmord

„Die nächste Revolution“, schrieb mir vor sieben Jahren (am 18. Januar 2018) ein alter Freund, „wird nicht von Musik ausgelöst. Eher von der Abwesenheit derselben.“

Heute, gut sieben Jahre später, ist mir das wieder eingefallen, weil mir etwas aufgefallen ist: Die Welt, in der wir heute leben, ist gezeichnet durch die Abwesenheit von Musik. Das heißt nicht, daß keine Musik zu hören wäre. Aber es ist keine Musik, die wir da hören, selbst wenn es sich um Musik handelt, die mal Musik war. Inzwischen ist sie das geworden, was man früher „Muzak“ nannte: belangloses Gedudel, das minutenlange Haft in einer Liftkabine erträglich machen, Supermärkte in wenigstens kurzzeitig bewohnbare Orte verwandeln und Lust auf wert- und sinnlose Produkte machen soll. Dazwischen findet stellenweise noch eine Behämmerung mit monotonen Geräuschschleifen statt, die aufgrund physiologischer Eigenheiten des Gleichgewichtsorgans Zuckungen der Gliedmaßen hervorruft. Und, das sei eingeräumt, es gibt richtig populäre Schlagersänger, die meist aussehen wie wandelnde Doppelwhopper ohne Friseur und eigenes Badezimmer, musikalisch wahlweise an die schlimmsten Momente von Christian Anders bzw. den Böhsen Hosen oder Toten Onkelz anknüpfen und dazu Selbstgeschriebenes absondern, das vor allem durch eine unverbrüchliche Untertanenmentalität, ein bisserl tumbe Partymachaufruferei und plumpe Parolen gegen Randgruppen und Außenseiter auffällt. Eine Revolution ist damit so wenig zu machen wie einst mit Heino, Freddy Quinn und dem James-Last-Orchester.

Ach so, dies sei erwähnt: Ich meine mit „Musik“ hier das, was man früher „Popmusik“ nannte, worüber meine Generation die notwendigen Informationen aus Zeitschriften wie „Pop“ und „Sounds“ erhielt und was im Radio nur dann lief, wenn es gerade noch brav genug war, um in „Pop nach 8“ und „Club 16“ geduldet zu werden, oder man das Glück hatte, AFN empfangen zu können.

Ich hatte das unfaßbare Glück, in eine Generation hineingeboren zu werden, in der Popmusik und Revolution annähernd synonym miteinander verwoben waren. Als ich alt genug war, um das wenn schon nicht zu verstehen, so doch zu spüren – also fünf Jahre – erschienen kurz nacheinander das „Weiße Album“ der Beatles und „Beggars Banquet“ von den Rolling Stones. Letztere wünschte ich mir statt der eigentlich vorgesehenen Matchbox-Autos zu Weihnachten, die andere kaufte meine Mutter „für sich“, und fortan wurde unser Wohnzimmer mit aufrührerischen Klängen wie „Street Fighting Man“, „Salt of the Earth“, „Sympathy for the Devil“, „Helter Skelter“ und „Revolution“ derart beschallt, daß unsere Nachbarin – Gattin eines pensionierten Orchestercellisten – ihre Holzpantinen als Paukenschlegel mißbrauchte, um damit die Wand zu bearbeiten und zwischendurch „Ruhe!“ zu brüllen, was wir nur hörten, wenn gerade ein Song aus war. Was Musik und ihr Verschwinden bedeutet, wußte ich schon seit meinem ersten Kinobesuch im Sommer: Da lief im Giesinger Bahnhofskino „Yellow Submarine“, und das, was die Blaumiesen in dem Film anrichteten, wollte ich keinesfalls erleben.

Das ging dann nahtlos so weiter; die Musik entwickelte sich im Wochenrhythmus, wurde wilder, exzessiver, lauter, bunter und (zumindest scheinbar) immer noch rebellischer. T. Rex, Alice Cooper, Slade und Sweet wurden abgelöst von Roxy, David Bowie und Cockney Rebel; es folgten Deep Purple, Black Sabbath und Led Zeppelin sowie das irrwitzige Paradiesgedröhn diverser Progressive-Rock-Vorreiter. Dann kamen Punk und New Wave und brachen mit angeblich nur drei Akkorden alle Dämme des bürgerlichen und künstlerischen Anstands.

Ich erinnere mich besonders intensiv an die Zeit von 1978 bis 1981, als praktisch im Tagesrhythmus die aufregendsten Singles aller Zeiten erschienen, ein ununterbrochener Karneval der musikalischen Grenzüberschreitungen. Bei fast allen wußten wir beim ersten Hören, daß sie unser Leben bis ins hohe Alter mit einer unglaublichen Mischung aus Liebe, Freiheit, Geist und Anarchie füllen würden, und manche davon fungierten nebenbei Jahrzehnte vor dem Internet wie ein „Stream“ freier Medien, die uns alles mitteilten, was wir über die Welt wissen mußten und was schon damals – lange vor Faeserschen Zensurbehörden und einem „Digital Services Act“ aus Fernsehnachrichten und Tageszeitungen nicht zu erfahren war. Noch heute gilt: Wer wissen will, was damals los war, sollte lieber zehn Singles oder die ersten drei, vier Alben von The Clash oder The Jam hören (als Einstieg), als in ein lehrmittelfreies Geschichtsbuch zu schauen.

Übrigens war damals Krieg. Und zwar nicht nur – wie man das heute nennt – „heiß“, sondern vor allem – wie man das damals nannte – „kalt“. Das heißt: Es wurden zwar nicht mehr ganz so viele Atombomben gezündet wie noch in den fünfziger und sechziger Jahren, aber ununterbrochen handfest damit gedroht. Der Russe, so lautete schon damals die zentrale Lüge der Waffenproduzenten und -händler, wolle die ganze Welt erobern, und deshalb müsse man Europa zu seinem eigenen Schutz in eine radioaktiv verseuchte Wüste zersprengen, in der nie wieder ein Mensch leben könne (und eben auch kein Kommunist). Um diese tröstliche Vorstellung praktikabler zu machen, erfand man sogar noch Neutronenbomben: Die sollten lediglich die menschliche Bevölkerung „versaften“, also in Schleim verwandeln, einen Teil der Gebäude aber stehenlassen.

Ich will mich nicht in Spekulationen versteigen, aber die Popmusik jener Zeit trug mutmaßlich einen gewissen Teil dazu bei, daß derart kriminelle Massenmordphantasien nicht ohne Widerspruch und Widerstand blieben. „Kriegstüchtigkeit“ ist ein Wort, das damals nicht einmal der radikalste Rechtsextreme auch nur in den Kopf genommen hätte, geschweige denn in den Mund, aber „kriegsbereit“ oder wenigstens kriegshinnahmebereit wollte manch ein Regierungsblödel sein Volk schon haben. Möglicherweise machte es den herrschenden Verbrechern ein bißchen Sorge, daß ihnen der Nachwuchs nicht nur entglitt, sondern offensichtlich Umsturzpläne schmiedete, die auf Vinylschallplatten verbreitet wurden, oder ihnen zumindest mit zynischem Galgenhumor herausgestreckte Zungen und Mittelfinger zeigte. Hätte der Vietnamkrieg ohne MC5, die Stooges, die Doors und andere Randaleure noch länger gedauert? Wäre die US-Bürgerrechtsbewegung ohne Funk und Soul weniger erfolgreich gewesen? Wären ein Bundeskanzler Willy Brandt und seine neue Ostpolitik denkbar gewesen, wenn die Jugend sich mit Jürgen Marcus, Roy Black und den Les Humphries Singers begnügt hätte? Wie gesagt, ich will nicht spekulieren; jedenfalls war es eine unvorstellbar aufregende, spannende, offene und schöne Zeit, trotz allen Massentötungsdrohungen, und Europa blieb, solange die Musik tobte, zumindest an der Oberfläche friedlich, bis sich nach der Hip-Hop-Explosion der rebellische Geist Anfang der 90er in bedröhntem Hedonismus erschöpfte und in endlosen Wellen digitaler Aufkochungen und „Deluxe Anniversary Editions“ entschlief, um nie mehr zu erwachen, von ein paar Kleinigkeiten abgesehen.

Ja, und jetzt leben wir im Krieg und in der schockgelähmten Erwartung eines immer noch größeren Krieges, der von einer neuen Generation von Verbrechern aller Parteien mit einer kaltblütigen Menschen- und Lebensverachtung vorangetrieben und eskaliert wird, die man sich 1978 höchstens als Witz (bei den Ramones) oder Horrorvision (bei Throbbing Gristle) vorstellen konnte. Wie sind wir da hineingeraten? Vermutlich zu viele 360-Grad-Wendungen nacheinander, um noch klar sehen zu können. Und was tut die Popmusik – von ein paar verschrobenen Einzelgängern abgesehen, die dafür von der Systempresse entsprechend verpönt werden? Sie jammert zu gleichgeschalteten, auf „Pop-Akademien“ eingebleuten, von KI-Algorithmen optimierten Muzak-Tapeten über irgendwas mit Selbstverwirklichung oder brüllt Haßtiraden über vermeintliche Nazis in tumbe Pulks hinein, die offenbar ihr enthirntes Rezeptionsverhalten ebenfalls auf Pop-Business-„Akademien“ trainieren. Ob es die sogenannten „Stars“, die heute trällernd beziehungsweise grölend durch die Stadien ziehen, überhaupt gibt oder ob es sich dabei um Klone, androide Replikanten oder 3D-Projektionen handelt, ist ziemlich egal, und den Rest des Programms füllen siebzig- bis neunzigjährige Mumien mit ihren vierzig bis sechzig Jahre alten Resterampen. Dafür zahlt man hunderte Euro Eintritt. The Clash im Schwabinger Bräu kosteten 1980 zwölf Mark, aber damals gab es hitzige Diskussionen in linksradikalen Untergrundgruppen, ob das noch tragbar oder schon ein kapitalistischer Tabubruch war. „Clash is shit!“ brüllte ein ob des „Verrats“ empörter Freund auf die Bühne und bekam dafür Joe Strummers Gitarre auf den Schädel; in Hamburg wurde die Bühne gestürmt und das Konzert abgebrochen.

Was ich meine, ist vielleicht folgendes:

Als der Chef des Oberkommandos der Wehrmacht, Wilhelm Keitel, 1945 vor Gericht in Nürnberg gefragt wurde, wann der zweite Weltkrieg für Deutschland verloren war, mußte er keine Sekunde überlegen: Das war im November 1941, als die deutsche Armee vor Moskau stand und erkennen mußte, daß sie nicht weiterkam, daß die UdSSR nicht zu besiegen war, daß Deutschland also verloren hatte. Was in den folgenden dreieinhalb Jahren in Europa und anderswo passierte, war vollkommen sinnloses Töten, Sterben und Zerstören.

Freilich: Krieg ist immer sinnlos. Krieg ist das Grausamste, was die Menschen erfunden haben, um sich von Pflanzen zu unterscheiden und zu behaupten, sie hätten im Gegensatz zu Löwenzahn, Champignon und Wildschwein eine Zivilisation. Besonders grausam und grausig ist das, was man heute – seit etwa 1900 – unter „Krieg“ versteht: die systematische Tötung und Zerstörung von allem, was traditionell nichts mit Krieg zu tun hatte und deshalb „zivil“ genannt wurde. Ein zufällig per Zeitmaschine aus dem frühen Mittelalter, dem alten Rom, selbst den fürchterlichen 1630er und 40er Jahren in unsere Zeit gebeamter Mensch könnte das, was heute unter dem Motto „Krieg“ veranstaltet wird, nicht als Krieg erkennen: Es ist Massenmord, Massenvernichtung, sonst nichts, kalt, skrupellos, ohne jede Moral, Ethik, ohne Spuren von Gewissen und menschlichem Empfinden.

Ein „siegreiches Volk“ gibt es dabei nie; die Gewinner sind ausschließlich jene paar gewissenlosen Verbrecher, die von der Herstellung der Waffen, der Wiederherstellung der Wirtschaftlichkeit der zerstörten Landstriche und der Ausbeutung der dortigen Rohstoffquellen profitieren.

Die einzige „Regel“, die im modernen Krieg gilt, ist: daß er nicht endet, nicht enden darf, wenn er verloren ist, sondern erst wenn auf einer Seite wirklich alles zerstört ist und es keine Waffen und Ressourcen – auch keine Menschen – mehr gibt, mit denen man ihn weiterführen könnte. Deshalb mußte der zweite Weltkrieg nach der deutschen Niederlage noch dreieinhalb Jahre weitergehen, deshalb durfte er erst enden, als wirklich alles aus war – und, dies nebenbei – als die USA Gelegenheit gehabt hatten, ihre nagelneuen Superwaffen, die sie für den nächsten Krieg nutzen wollten, an lebendem Material auszuprobieren.

Das gleiche gilt für den Krieg der USA und der NATO gegen Rußland, von dem in Wirklichkeit niemand so genau sagen kann, wann er eigentlich begonnen hat – im Februar 2014? 2003? 1991? oder doch schon im Mai 1945, als der Plan noch dahin ging, gemeinsam mit den Resten der deutschen Wehrmacht und SS den Russen auch gleich wegzuhauen und ein weltherrschaftliches „Ende der Geschichte“ herbeizuführen? Immerhin wissen wir, wann er verloren war: am 24. Februar 2022, als sich schlagartig herausstellte, daß die Strategie der „Wasserfolter“, der kleinen und größeren Schritte Richtung Osten, der Verunsicherung, Erpressung, Ausblutung und Destabilisierung von Rußland gescheitert war. Daß die Hoffnung, man könne das Land so lange knebeln und strangulieren, bis es in einem Aufstand der geplagten, leidenden Bevölkerung von selber zusammenbricht, auch diesmal vergebens war, wie schon in Vietnam, Afghanistan, den diversen Gegenden des Nahen oder Mittleren Ostens, wo die USA das auch schon probiert hatten. Was seitdem passiert, ist das, was von November 1941 bis Mai 1945 passierte: sinnlose, grausige Massenvernichtung, die erst wirklich enden kann, wenn der NATO – und das heißt für uns: den mörderischen Verbrecherbanden in deutschen Regierungen – die Nachschubquellen für Waffenlieferungen endgültig versiegen und/oder die Propagandisten des Weitermordens (deren Namen – Kiesewetter, Strack-Zimmermann, Hofreiter, Pistorius, Baerbock usw. – wir alle sehr genau kennen) davongejagt sind. Letzteres könnte rein technisch früher geschehen, vor dem endgültigen Zusammenbruch, im Prinzip: jetzt sofort, heute nachmittag noch.

Musik könnte da vielleicht helfen.

Was wäre mit der Disziplin der Wehrmacht geschehen, wenn man sie mit russischen Volksliedern, amerikanischem Blues, afrikanischen Trommeln und Gesängen, dystopisch gedacht mit Glamrock, Punk, Hip Hop oder ihren späteren Landsleuten Ton Steine Scherben beschallt hätte? Kann ein Mensch, dessen Herz durch bezaubernde, aufpeitschende Klänge mit Sehnsucht, Freude, Wehmut, Widerstand und Liebe erfüllt wird, ein Gerät in die Hand nehmen und damit andere Menschen töten, ohne sich davon irgend etwas Beglückendes zu erhoffen?

Das ist alles romantische Spekulation, ich weiß. Aber heißt das, daß es keinen Versuch, nicht einmal einen Gedanken wert ist?

Und bevor mir jetzt jemand entgegenhält, wenn die Jugend keine rebellische Musik und überhaupt keine Rebellion, sondern lieber gehorchen, sich ein- und unterordnen, mitmarschieren und höchstens beim samstäglichen Komasaufen oder mit pseudofrechem TikTok-Gebimse zaghaft aufmucken wolle, dann sei das doch ihre Sache, halte ich dagegen, daß das wohl so sein mag, daß sich die Herrscher dieses Regimes, das diese Jugend auf blutversumpften Schlachtfeldern irgendwo im Osten einem menschenfeindlichen Teufelskult „opfern“ möchte, lieber nicht so sicher sein sollten, daß das auf Dauer so bleibt.

Die Kolumne „Belästigungen“ erscheint seit Dezember 1996 und ist in derzeit sechs Bänden als Buch erhältlich. Zu hören ist sie jeden ersten Freitag im Monat auf Radio München.

8 Antworten auf „Belästigungen 2/2025: Drei Akkorde gegen Massenmord“

  1. mit den Kriegen in fruehren Zeiten… lieber Michael, da melde ich Zweifel an, ob das wirklich besser war, die Zivilisten verschont wurden. Rom hat in Karthago mit Salz den Anbau von Lebensmitteln unmoeglich gemacht. Dschinghis Khan Bagdad ausradiert, alle abgemurkst, in einer chinesischen Provinz hat er alle 30 Millionen Einwohner toeten lassen, die Katholiken haben in Magdeburg niemanden verschont und so weiter. Ich erinnere mich an die Neutronenbombengeschichte deshalb so gut, da ich in dieser Zeit der Tubaspieler des Sinfonieorchesters des saarlaendischen Rundfunks war und der fette texanische faschistoide Soloposaunist fuer diese Waffe plaedierte und ich hohnlachend sagte, dass von ihm nur ein Fettfleck von 5 Quadratmeter uebrig bleiben wuerde. Das war der Anfang vom Ende dort…. Gruss aus der Taiga

    1. Hmm.. bester Klaus, „30 Millionen“ auf einen Streich? Und das vor 1000 Jahren. Das müfftelt doch verdächtig nach made by Vatikan/Wertewesten o.so. Also, so mehr so, nach üblich intregantem Polit-Karrieristen-Latein.. ;*)

      Was aber nicht den Unterschied zwischen angewandtem Kriegshandwerk und ausgeschmückter Kriegskünstelei.. ähm.. kleindenken soll.

      1. dorogij Sven, das mit den 30 Millionen Chinesen wurde mir in der Mongolei so berichtet. Ich vermag es nicht zu verifizieren, doch das hörte ich tatsächlich mehr als einmal. In dieser chinesischen Provinz werden alljährlich zum Angedenken, tausende und abertausende Wassermelonen zerpatscht, zerschlagen. Symolisch für Mongolenköpfe. Dein Kommentar zu Michaels Artikel: Du kennst den „Effekt des hundersten Affen?“ Wenn eine kritische Masse von kollektivem Bewußtsein erreicht ist, werden die Außenstehenden ebenfalls mit dieser Information versorgt, ohne dabei gewesen zu sein?
        Ein blöder Gitarristenwitz: Was unterscheiden den Rock- vom Jazzgitarristen? дер рокгитаррист спиелт дреи Аккорде вор таусенден… Gruß aus der Taiga

        1. “ .. 100 Affen ..“ naja bzw. ja nee – meint..
          Ich habs eben so mit dem schnöden Materialismus, das schon immer, und auch noch. Ergo: ne gänzliche Ermangelung „religiöser“ Prägung – vorallem Enttäuschung(!) .. ;*)

          Beste Grüße aus der Ost-Zone (west)

  2. Was denn doch irgendwie offen/fragend nachhallt..
    ist die schließende Klammer bezüglich der Einleitung des Freundes. Warum das? Also warum (mal keck umformuliert) sind tribale/intuitive Gemeinschaftsklänge dann obsolet/negiert, jene die, die Welt entstellen/treiben wollen? Hat man dann eine neue Selbstverständlichkeit erlangt, daß gemeinsame „Frequenzen“, synchronisiert in ihren Scheiteln, zu übermächtigen Effekten führen.. ;*)

    Und als Hörtext gleich reingelinkt (test test test ;*) ..
    https://soundcloud.com/radiomuenchen/belastigung-32-drei-akkorde-gegen-massenmord-von-michael-sailer?utm_source=clipboard&utm_medium=text&utm_campaign=social_sharing

  3. Es ist von Allem zu viel in der Welt – überall..
    EIn unaufhörliches Unwetter welches die Sinne penetriert. Von Draußen, und dann innerlich mäandernd/haltlos. Einfach kein Platz mehr da, drum keine Zeit, für Sinnliches – für dieses feine Sensorium.

    Wenn ich meinen wöchentlichen Weg zum Proviantlager erledige bin ich genötigt durch Überflüssiges durchzusteigen. Dinge ohne Heimat, abgestellt/hingeworfen, aus den Augen, aus dem Sinn. Zwischendrin mager belebt. Mit überflüssigem humanen Material gespickt – tarngemustert der Umgebung gleich – wohl in Symbiose darin hausend.

    Ein Blick auf das Ganze macht nur müde bis traurig – stumpft ab. Ich weiß genau um die Heimatlosigkeit von diesen Klängen, von dem Zeug mit den umhher irrenden Fragmenten, vom irgendwie belebten Ding darin – selbst eingeschlossen.

    До Скорого .. ;*)

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