Allüberall ist „Beben“. Die todesnotpeinliche Münchner Boulevardschmiere klopft regelmäßig alle möglichen „Gastro-Beben“, „CSU-Beben“, „Wiesn-Beben“ und generell einfach „Beben“ mit möglichst vielen Bindestrichen durch ihre legasthenischen Vorderoberseiten – die das einzige sind, was normale Menschen von dem Zeug noch mitkriegen, weil es halt überall herumsteht. Man möchte meinen: Wenn alles zusammenbricht, „bebt“ halt gern mal was, weil dann die „Führenden“ behaupten können, das seien Naturgewalten und da könnten sie als „Führer“ nichts machen.
Die angeblich ehemalige Klientel der irgendwann in antiken Zeiten mal sozialdemokratischen SPD kriegt derweil von all dem „Beben“ rund um ihren „Respekt“-Mafioso nicht mehr viel mit, weil sie mit Pfandflaschensammeln beschäftigt ist, um irgendwie ihren Lebensunterhalt zu bestreiten in Zeiten, wo diese „Partei“ überhaupt gar nichts mehr tut außer mit deutschem Steuergeld US-amerikanische Waffen zu kaufen, die zumindest teilweise vollkommen sinnlos in die Ukraine transportiert werden. Die „bebt“ jetzt freilich auch, die „Partei“, angeblich, wobei man sich als außenstehender Beobachter fragt, was da „beben“ soll, wo es die Partei als Partei doch seit vielen Jahren gar nicht mehr gibt.
Pepe Escobar, solchen Unfugs unverdächtig, meldet derweil ein „Trump-Beben“ („Trump-quake“), weil zwar jeder Mensch diesseits der transatlantischen Propagandamedienblase seit Monaten wußte, daß der „leere Kessel“ Kamala keinerlei Chancen hatte, außerhalb der Kernredaktionen der transatlantischen Propagandamedien eine Mehrheit zu „erringen“ (mit blödsinnigem Gerede), weil aber andererseits eine Welt außerhalb der transatlantischen Medienblase (zum Beispiel) für deutsche Konsumenten dieser Hetzkanäle seit langer Zeit nicht mehr existiert. Escobars Prognosen zu den kommenden „Beben“ sind wenig erfreulich, aber was ist schon erfreulich in dieser antihalcyonischen Zeit des Systembröselns?
Apropos „Beben“: nähert sich der vierte Jahrestag des legendären 6. Januar in Washington, wo damals angeblich ein wilder Mob von Schamanen und Faschisten den Umsturz versuchte. Was, wie wir längst wissen, ein einziger Schmarrn war. Was aber halt nur „wir“ wissen, weil wir uns einigermaßen normal informieren. Für die Propaganda bleibt der Quatsch ein Meilenstein des Marschs in den US-amerikanischen Faschismus.
Der Rest der Welt streitet derweil darüber, ob Donald Trump mit Putin telephoniert hat oder nicht. Ich lehne mich da mal aus dem Fenster: Wenn russische „Sprecher“ behaupten, es habe kein Telephonat gegeben, dann hat es auch keines gegeben. Ich mag mich aber irren. Meine einzige Begründung geht so: Die Meldung kam von der „Washington Post“ und wurde hierzulande vom ZDF verbreitet. Die „Washpo“ lügt gerne, und was das ZDF verbreitet, ist in neun von zehn Fällen gelogen, vor allem wenn notorische beziehungsweise geradezu kabarettistisch typische Kriegshetzer unter der Bezeichnung „Sicherheitsexperten“ als Zeugen herbeizitiert werden. Aber wie gesagt: Wer weiß?
Der Nazi-Historiker (oder Historikernazi, wie man mag) Karl Schlögel, den „rp-online“ (was immer das ist) einen „Rußland-Experten“ nennt, meint zum Themenkomplex „Endsieg über den Russen“ dies: „Wir sind mitten in einer Art Umgruppierung, die alle Bereiche unseres Lebens betrifft. Wir befinden uns in einer Vorkriegssituation, die, ohne in eine Analogie zu verfallen, viel mit den 1930er Jahren zu tun hat. Auch damals baute sich etwas auf, was man wohl ahnen, aber noch nicht so genau abschätzen konnte. Die Frage ist doch, ob wir aktuell den Gefahren ins Auge schauen oder ob wir einknicken und kapitulieren werden.“
„Ohne in eine Analogie zu verfallen“ heißt wohl: Der Führer fehlt (noch – brauchen wir den?), der Rest ist analog. Es ist eigentlich fast schade, daß offenherzig bekennende Nazis wie Schlögel heutzutage keine Probleme mehr mit Justiz und Medien kriegen. Andererseits darf sich nach Äußerungen wie diesen niemand mehr herausreden: Wir haben es gewußt. Wir haben zumindest diesmal wirklich alles gewußt. Wer anderes behauptet, lügt.
Im Tagesstürmer hat Schlögel übrigens schon im Januar 2023 geflammt: „Der Ruf nach Verhandlungen zeugt von völliger Unkenntnis der Lage!“ Aber ja. Damals war der Sieg ja noch in greifbarer Nähe und wurde erst später durch den Dolchstoß (verspätete Waffenlieferungen, verweigerte „Taurus“-Raketen und Atombomben) vereitelt, nicht wahr, Herr Nazi?
Schlögel war übrigens mal angeblicher „Kommunist“, allerdings damals schon strikt auf Russenhaß ausgerichtet, was vielleicht nicht so auffiel, weil damals ja noch der Stalin als großes Feindbild wirkte. Und heute fällt das nicht mehr so auf, weil seinem Splittergruppengestrüpp inzwischen veritable Ministerpräsidenten wie der Herr Kretschmann zugerechnet werden dürfen, was sein fürchterliches Goebbels-Gekräh irgendwie „salonfähig“ zu machen scheint. Wir leben in seltsamen Zeiten.
Ich hätte da noch so einen: „Die Frage, ob unsere Bundeswehr genug finanzielle Ressourcen hat, muß quasi indirekt mit Putin verhandelt werden – keine gute Idee“, sagte der offenbar für alles mit Krieg zuständige Bundesklimatrottel Habeck „mit Blick auf den russischen Präsidenten“ (sorry, das ist deutscher „Journalismus“ – selbstverständlich sagte der Habbels das mit Blick nicht auf Putin, sondern auf eine Wochenschaukamera). „Leider“, heißt es weiter, „werde darüber im Augenblick nicht politisch diskutiert. Derzeit verfügen CDU/CSU, SPD, Grüne und FDP im Bundestag über eine Zweidrittelmehrheit.“
Und da kommt der Nazi dann doch sicht- oder wenigstens hörbar durch: „Daß Europa derzeit gespalten sei, liege vor allem daran, daß Deutschland nicht ausreichend führe, so Habeck.“ Diesen Burschen haben Menschen gewählt, die sich (mittlerweile wohl höchstens noch nach viel Gedruckse und notfalls) als „links“ bezeichnen! „Führung in Europa bedeute, die Stärke Deutschlands in den Dienst der europäischen Sache zu stellen.“ Genau: wie 1941; und immerhin hört nun endlich das Drumherumgerede langsam auf.
Die Ausrede, Habbels sei einfach nur korrupt und wolle ruckzuck aus dem Nichts erschaffene Milliarden umstandslos in „Waffenschmieden“ pumpen, weil er selbst über Provisionen, Schwarzgeld und andere „Kanäle“ davon profitiere, zählt übrigens nicht wirklich: Das war bei einem Großteil der NSDAP-, SS- und Wehrmachtsschickeria kein bißchen anders. Ein Nazi bleibt auch dann ein Nazi, wenn er seine Naziverbrechen nur deswegen begeht, weil er persönlich Geld dafür kassiert. Im Grunde ist diese Form der mörderischen Korruption eher typisch.
Und dann hätten wir noch den Merz, der die „rote Linie“ seines Amtsvorgängers als Deutschführer nach seiner Bestallung nicht mehr akzeptieren und vielmehr dem Putin schnellstmöglich ein 24-Stunden-Ultimatum stellen möchte: Raus aus der Ukraine, sonst Taurus! Am besten peitscht er das recht früh durch den sogenannten „Bundestag“; fünf Uhr fünfundvierzig wäre doch eine hübsch traditionelle Uhrzeit.
Lustig ist aber doch, daß Merz so etwas als „Wahlversprechen“ verstanden wissen will. Früher sagte man da so Zeugs wie „Mehr Demokratie wagen“ oder stellte höhere Löhne, niedrigere Preise, weniger Geschufte, mehr Sonne, Frieden und Freiheit, insgesamt jedenfalls ein besseres Leben in Aussicht. Heute scheint man zu glauben, man werde gewählt, wenn man den Menschen Massentod, Atomkrieg und apokalyptisches Elend zusichert. Wofür sie selbstverständlich vorderhand auch noch selber bezahlen sollen.
Derweil werden auch in Sachsen „Neuwahlen“ gefordert, weil sich CDU, SPD und BSW nicht so richtig auf eine „Brandmauer“-Einheitsquerfront einigen können. Gibt es eigentlich auch „Altwahlen“, oder werden die Wahlergebnisse nur immer schneller ranzig, weil immer deutlicher wird, daß das Angebot an gängigen Parteiprodukten inzwischen so widerwärtig ist, daß der „Souverän“ auf seinem Zettel kein „kleineres Übel“ mehr findet, sondern nur noch lauter gleich große?
WELTENENDE
Sozi Bebel
drückt den Hebel-
Die noch auf der Straße kleben
die riskier´n bei diesem Beben
ihr bebelgeweihtes Leben.
(… und Putin reibt sich die Hände…)
Nun ist es November – könnte man ja auch mal was daraus „häkeln“..
in Opposition zu diesem „Was auch immer“ da oben; dem protokollierten Stöckchengespringe.. ;*) ..hübsch im Kreis herum – *fidi-bumm*
Egal bzw. ergo..
Der erste Fokus durch das freigeräumte Fenster trifft auf ein paar Quadratmeter Natur mit Zaun und Hausfassade. Alles Richtung Winter, alles wie im ersten Blick erwartet. Alles wie schon damals vorgefunden. In ortsüblich, in dreckig, in stumm, wie vor 15 Jahren. Das kahle Gekrakel der Äste im grauen Himmel vertreibt die verstaubten Gedanken. Das magere Licht draussen kündigt die kommende Zukunft an, die trübzähen Wochen – gut so!
An solche Tage (bis in die frühen Kindertage zurück) kann ich mich gut, vorallem leicht, erinnern. Lag es denn nur an der derben Witterung? diesem Verstärker der Wahrnehmung? Die Sommer und die Winter sind szenisch sehr rar, insbesondere schwierig aufzurufen, so als Gefühlslage mit Bildern und Gerüchen. Nicht etwa, daß ich diese Zeit besonders mochte, eher garnicht, aber irgendwie ist da wohl einfach mehr passiert, also mehr Entscheidendes.
Diese nervösen Weltempfangsgeräte nerven grad – verrichten ihr Geplärre und Gezucke unbeeindruckt. Rücksichtsloses Zeug, dieses Technikzeug – so ganz ohne Jahreszeiten. Hofft man da irgendwie auf Manieren? Alberne Gedanken!
Als ich wohl so 4 Jahre alt war und meine ersten Welterfahrungen sammelte, da wohnten wir in einem von der verkehrsreichen Straße zurückversetzten Gartenhaus. 2 Etagen, stimmige Erscheinung, zur Straße hin der dichte Garten. Oben wir und unten die Vermieterin. Das Innere des Hauses war seltsam vornehm und präsentierte sich als irgendwie unnahbares/fremdes Gebäude, bürgerlich vielleicht oder arrogant, jedenfalls besonders. Und das Mitten im achso proletarisch funktionalen Ost-Berlin – Anfang der 70ger.
Ein Ort mit breiter Einfahrt und geheimnisvollem Hof – nie frequentiert. Irgendwie auch unpassend: Die ordentlich aufgereihten leeren Nebengebäude – landwirtschaftlich aussehend. Der Hof und die Einfahrt (wie auf dem Lande üblich) mit diesen buckeligen Feldsteinen vom Acker gepflastert. Dazwischen feiner blasgelber Glitzersand mit Ameisen drin und ich obenauf. Diese wichtige Versammlung abgeschirmt durch ein teerig klebriges Holztor, vorn an der Straße.
Ein dick beplanktes schweres Gestell das von der stumpfen Berliner Sonne gegerbt und dem stets irgendwo herumwabernden Dreck der Berliner Luft besudelt wurde – bestens präpariert gegen gedankenlose Berührung und erst recht gegen häufuge Benutzung – verbarg mich vor diesem aufdringlich vorlauten/altklugen Berlin, bei einem mindestens sommerlichen Sonnenschein – also mich allein zu Viert – bei einer kühlenden Brise – wohl vom Osten her (denk ich mir grad mal so..).
до скóрого! свен
ich erwidere das, dorogoj CBEN, mit einem Gedicht einer Frau aus Perm, welches ich zu einem Lied machen soll. Gruß aus der Taiga
Ich mag die Bäume in den Städten.
Besonders ihre unberechenbare Form
zwingt mich zum Nachdenken…
Ihre in den Wolken
verworrenen Kronen,
die mit dem Wind so vertraut sind,
machen sich keine Gedanken über die Stadt,
Trauer oder Leid,
überhaupt nicht,
ganz in sich versunken,
Sie streben in die Höhe
Oder manchmal um an die Fenster
eines traurigen Dichters
zu klopfen
Diese Zeit
versammelt alle:
Bäume, Vögel, Menschen,
die feuchten Blätter.
Ein Karneval zum Abschied
auf dem Platz
hat die Gestalt
Von sich alleine angenommen.
Ich war überrascht:
Beim gedankenlosen Betrachten
sah ich die Welt so
wie sie ist,
jenseits meines Zweifels,
und das Gift verschwand,
Nur die Reinheit
der Realität und der Zeit
ist da geblieben.
Dem Ganzen fehlt schon ne Art Melodie o.so. Hoffe mal auf einen (im heimatlichen Dialekt) betörenden Klang – also wie auch immer.. ;*)
„OT“.. Erinner mich grad an diese Zeiten (bis vor 10 Jahren etwa) als ich diese ineffizienten Rundfunkspartensender (DLF/DLK u.manch sog. Dritte) für mich entdeckte – auf der Suche nach was Echtem (eben „authentisch“- jaja – überstrapazierte Vokabel ;*). Endlich Sender die (passend zum WE – so Richtung Nacht) alte Hörspiele „versendeten“ – feinster Ohrenschmaus. Oder sich sogar den Luxus leisteten mal nach urwüchsiger „Kultur“ zu suchen (bzw. suchen zu lassen). Und das denn sogar mal dort wo sowas unbeeindruckt vor sich hin wächst, oder vor sich hin treibt, in nächster Nähe oft. In seltsamen Spalten und Winkeln, im Dreck und auf seinen Abwegen, rumorend und nikotingeschwängert in gegenüberliegenden Kellerlöchern..
Um dann der gelangweilten Zivilisation – gern fernab im gepflegten Irgendwo – zur Kenntnis gebracht zu werden.. ;*) ..und so wie es aussieht, denn mal gleich an sie verkauft.
ja, дорогои Свен, über das „Fressen“ kriegt man sie alle. Auch die in den Löchern haben Hunger….. so korrumpierte ich die letzten Tage eine migrantische Feldmaus dergestalt, daß sie am Ende auf meine Hand krabbelte und dann lebend der Wildnis außenrum ausgehändigt wurde. Ein Triumph stiller Geduld, weitgehend unkorrumpierbarte Grüße aus der Taiga
klaus b.