(periphere Notate): Doppel-Rumms in Entenhausen!

Dies ist die Jahreszeit der Wolken und Nebelschwaden, die die Sonne verdunkeln und den Blick in den Himmel verhängen. Die Wolken, aus denen die deutsche Propaganda in den frühen Morgenstunden des 6. November fiel, sind jedoch von ganz anderer Qualität: Das ist eher so wie wenn jemand jahrelang zu Hause sitzt und sich anhand einer abonnierten Zeitschrift „informiert“, um beim Hinausgehen entsetzt festzustellen, daß es gar keine sprechenden Mäuse, Enten und Gänse gibt, die Hosen tragen und mit Autos herumfahren.

Zu erklären ist das Phänomen wohl nur mit einem aus der Küchenpsychologie bekannten Effekt namens „Autosuggestion“: Man hält sich die Augen zu und meint, dadurch werde man unsichtbar. Man pömpelt die eigene Zeitung hemmungslos mit „Kamala = Messia(s)!“-Bullshit voll und wähnt, dadurch die Realität dem Gewähnten anzwingen zu können. Angeblich (laut einer „Umfrage“) glaubten drei Viertel der deutschen Bevölkerung, der nächste President of the USA werde Harris heißen. Was lediglich zeigt, daß drei Viertel der Befragten in einer Art Micky-Maus-Kosmos zu leben glauben, in dem das, was in der Zeitung steht und aus dem Fernseher pampt, dann auch geschehen wird.

Manchmal geht das aber halt nicht. Die Propaganda mag eine „Pandemie“ herbeitröten, eine Klimakatastrophe förmlich spürbar machen, eine hohle Marionette per Putsch zur Heilsfigur ernennen und eine Massenmordorgie am Laufen halten können – wenn es daran geht, eine Wahl abzuhalten, an der auch die teilnehmen dürfen, die der Propaganda nicht (mehr) glauben, dann kann es auch mal rummsen und ganz etwas anderes herauskommen als „angesagt“.

Frühere Machthaber wußten das auch schon. Daher versuchten sie stets, erst mal die Vergangenheit zurechtzufrisieren, um dadurch die Gegenwart zu modeln. Und hofften, das werde irgendwie auch in die Zukunft hineinwirken. Heute wähnt man, auf den ganzen Zinnober verzichten zu können, indem man die Zukunft einfach – wie gesagt – „ansagt“, also schon mal so darstellt, wie sie im Sinne der Machthaber sein oder werden soll. Das ist so ähnlich, als wollte man das Dach schon mal decken, ohne drunter wenigstens notdürftig was aufzuziegeln. Das kann – wie gesagt – rummsen.

Diese Erfahrung mußte auch die sogenannte deutsche Regierung machen, die sich „Ampel“ nannte. Ein paar der darin vertretenen Hohlhitzköpfe wähnten sich im variablen Speed-oder-sonst-was-Rausch schon im Wolkenkuckucksheim der Solar-Science-Fiction, vergaßen dabei aber, daß es da ja auch noch so was wie „die Welt“ gibt (ich weiß, die kann es nicht geben). Daß da normale Menschen herumlaufen, deren Kalender noch nicht auf 2200 und „Utopia“ steht.

Ich muß gestehen: Auch mein Hortalltag wäre zeitweise unerträglich gewesen ohne die Vorstellung, mit meinem Taschenmesser die Zaunlatten durchtrennen, zum Mississippi entfliehen und mit Huckleberry Finn ein ganz anderes Leben leben zu können. Allerdings war ich da acht oder neun, und was sich davon auf vernünftige Weise verwirklichen ließ, habe ich später auch verwirklicht (ganz anders allerdings). Es ist halt eine schwierige Geschichte mit der Wirklichkeit: Man will sie formen, solange man sich irgendwie für allmächtig hält.

Eine der wirkmächtigsten Realitätsformungen oder vielmehr: Versuche, eine Realität herbeizudröhnen, seit dem „Endsieg“ war die erwähnte „Pandemie“, an die viele Entenhausener noch immer so felsenfest glauben wie an den Satansdiktator Putin. Die jahrelangen Versuche von Wissenschaftlern und Aufklärern, diesem Wahn mit Zahlen, Daten und Fakten zu begegnen, blieben weitgehend erfolglos – wen wundert das angesichts der Dauerbehämmerung mit Schwachsinn, die aus den öffentlich-rechten Plärrkästen rumpelt?

Derzeit, so erfahren wir, gibt es laut „Robert-Koch-Institut“ in Deutschland etwa sieben Millionen „Fälle“ von Atemwegserkrankungen. 12.000 davon (also ganz grob: 0,015 Prozent) sollen „positiv“ auf „Corona“ „getestet“ worden sein. Seltsamerweise äußert sich dazu bislang kein Veteran der Bataillone von Schwurbelcoronisten. Weshalb das erstaunlich ist, zeigt ein Rückgriff auf alte „Meßwerte“: Die „Inzidenz“ liegt nämlich insgesamt bei circa 9.000 (erinnert sich noch jemand an Gesetze, die Grundrechtsaufhebungen ab 50 oder 25 vorsahen?), allerdings: die gesamte. Von „Corona“ ist so wenig festzustellen wie 2020, 2021, 2022 und 2023 – was die Kranken angeht. Und das ist ein Skandal: Es liegt nur an einer epochal massiven „Untertestung“!

Und das wirft die Frage auf: Wieso wird in diesem Herbst (und Winter) nicht mehr milliardenfach „getestet“? Weil es keine „Pandemie“ mehr braucht? Weil die damals Verantwortlichen fürchten, mit einem solchen Gedächtnistrigger ihre eigene Teerung und Federung zu provozieren? Weil dann vielleicht noch mehr von den damals Gefolterten der Kragen platzt und sie ins unbotmäßige Nachdenken geraten, was genau da eigentlich mit ihnen gemacht wurde?

Es geht mir nicht recht ein, wie mir ausgerechnet der Handke, den ich viele Jahre lang für den Inbegriff des schlimmen deutschen Schriftsteller und eine Verkörperung der Suhrkamp-Unkultur hielt, so ans Herz gewachsen ist. Vielleicht liegt es an der Paßform vieler seiner Büchlein: „Die linkshändige Frau“ hat mich neulich einen halben Tag beim müßigen Rumliegen am herbstlichen Isarstrand mit Sinn erfüllt, gerade genug dafür. Und heute: reicht nach stundenlangem zwecklosem Herumgeradel der „Versuch über die Müdigkeit“ gerade hin für eine Maß Bier, eine Scheibe Brot und etwas Käse im Biergarten, wo die Sonne mit den letzten zwei Seiten und zwei Nachbemerkungen hinter den Bäumen versinkt und mich durch die Kälte heimschickt, um dort eben sie zu erleben: die Müdigkeit, ganz anders als sonst und halt, siehe oben, erfüllt.

Das letzte Wort hat eine Frau, die im Auftrag gewisser Strippenzieher seit einiger Zeit Ministerin spielen muß und von der man hoffen muß, daß sie so schnell wie möglich im Nebel der Geschichte verschwindet. Die meint, die Hinhaltetaktik des Kanzlerdarstellers (Wahlen erst wenn der Krieg gewonnen ist, oder so ähnlich) nicht nur mit einem jenseitig menschenverachtenden Hinweis auf das tapfere Zwangskanonenfutter in der Ukraine (das ja ebenso im Schützengraben ausharre wie die Ampelverbrecher in ihren Ministerburgen) rechtfertigen zu können. Sondern die außerdem meint: „Generell“ seien Neuwahlen „ohnehin nicht so’n Stabilitätsfaktor für Demokratien“.

Offenbar ist den neuerdings für Zensur zuständigen Instanzen entgangen, was die Frau da sagt. Dabei muß man dazu doch nur das „Neu-“ wegstreichen, schon steht da, was sie meint: „Unseredemokratie“ bedeutet „Stabilität“, und dafür sind Wahlen eher nicht so günstig.

Und damit sind wir endgültig an dem Punkt, an dem in Gesprächen über die politische Situation das Leerwort „Demokratie“ ersetzt werden muß durch … na, wie nannte man das gleich, dieses Amt, das Julius Caesar auch mal innehatte?

3 Antworten auf „(periphere Notate): Doppel-Rumms in Entenhausen!“

  1. So fremd ist mir die pragmatisch bequeme Realitätsverweigerung nicht. Letztlich eine Frage welche Realität dominieren darf/kann. Bei genugend „Fuckoff Money“ z.B ist so einiges als Realität einfach herstellbar – übergreifend wirksam. Dieses Phänomen ist wohl sogar als die nun typische Lebensform/Realität normal – alles nur scheinbar angepassten „Masse“, welche ich ganz wertfrei als „Paralellspezies“ bezeichnen möchte.

    Simpler technischer Fortschritt machts möglich – erst recht einen Kommunikationseparatismus.. ;*) ..die Algoritmen halt, der Rest ist der übliche Konformismus/Flurfunk/Milieu. Die konkreten Niveaus/Mittel/Konsequenzen mögen verschieden sein und die Umsetzung scheitert(e) oft an mangelndem Durchhaltevermögen/Willen, aber strukturell ist es doch ähnlich – eigentlich gleich.

    Ergo – z.B..
    Max. 1x die Woche raus zwecks Ent- und Versorgung. Aufsuchen eines der großen Proviantlager zu verkehrsarmer Zeit (2/3 des Jahres im Dunklen) ..auch wegen einer chronisch gewordenen Wahrnehmungs-überempfindlichkeit. Selten gewordene Abweichungen (meist aufgenötigt) werden als Tagesausflug in eine Welt ner anderen „Spezies“ organisiert, mit notweniger Umsicht/Vorsciht – Fluchtwege, etc.

    Anderweitig Fehlendes wird durch ein akustisches Signal angekündigt, über eine Schleuse (7m³) wortkarg empfangsquitiert und instantan in den abgeschirmten Lebensraum überführt. Störende Umverpackungen haben sich als praktische Dämmung gegen außere Umwelteinflüsse erwiesen, zudem positiv das Klima im Lebensraum stabilisiert – auch Heizkosten verringert. Wasserkocher + Kochplatte sind dem Lebensmittelpunkt Schreibtisch nah. Notdürftiges wird in der 3m entfernten Nasszelle erledigt.

    Gedankliches konzentriert sich so ungestört in solch einem Biotop – dominiert die Wahrnehmung – Chararkterliches zählt. Wer braucht die wirre Welt da draussen? Kontostand und Wifi brauchts!

    Inspiration und Kommunikation gehört der jeweiligen Gemütslage angemessen aus- u. umsortiert und deren Dosierungen werden selbst bestimmt – „Sapere Aude“ u.so! ..und von wegen Reisen bildet – bourgeoises Geprahle – Kopfkino brauchts!

  2. Zum Thema Menschen/Politiker, die die Realität nicht wahrnehmen:

    Manchmal denke ich inzwischen, ob mir der korrupte Geschäftemacher, der den Gewinn seiner Clique maximieren will, sogar lieber sein sollte, als der im Text beschriebene Politikertyp. Also der, der im Wolkenkuckucksheim die Realität nicht wahrhaben will und deswegen z.B. immer mehr Waffen liefert.

    Zum Bild mit dem General (@M.S.: War das nicht der, aus dem geleakten Taurus-Gespräch?), Pistorius und Scholz:

    Heute las ich in der Zeitung, dass „die Mehrheit“ der Deutschen Pistorius als Kanzlerkandidaten haben möchte. Hier würde ich mir einen reichen Menschen wünschen, der eine unabhängige Umfrage finanziert, mit der man herausfindet, ob das überhaupt stimmt.

    Aber den Westdeutsche traue ich es zu. Ich hoffe auf den Widerstand der Ossis.

  3. Machen wir uns keine Illusionen. Die Baerbock-Doktrin (Deutschland eingehen lassen, damit die Ukraine leben – de facto: sterben – kann) wird genauso wie die Impfnummer bis zum bitteren Ende durchgezogen …bis die letzte Milliarde aus Dtld rausgequetscht und verballert ist.

    💉💥🐔

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