(periphere Notate): Strahlende Transwelten

Der Mensch (als solcher) entschwebt zur Zeit ins Ungefähre. Daß dies nur so scheint (oder zu scheinen scheint), ist Teil des Geschehens: Wo immer bei den Planern, Modellierern und Strategen der „Zukunft“ Bilder zu sehen sind, die diese verheißen, sind sie blau, grün, lichtdurchflutet, gespannt entspannt und ungefähr so futuristisch wie in den siebziger Jahren manchmal die Titelseiten von „Terra“-Science-fiction-Büchern. Vor allem sind sie antireal. Man sieht da keine Fabriken, keine maroden Betonblocks, keine röhrenden Hauptverkehrsstraßen, überfüllten Transportsysteme, Schützengräben, Schlachtfelder und Elendsquartiere an der Peripherie verfallender Stadtmoloche.

Der Mensch (als solcher), der da auf uns projiziert wird – von den Strategen in den Reklameabteilungen von WEF, WHO, UN etc. – existiert nicht und wird auch nie existieren. Es ist eine Anderwelt, ein Traum überheblicher Technokraten, die sich im Schaumbad ihrer „verdienten“ Milliarden hinausphantasieren in das, was ihnen das schiere Geld, das sie scheinbar besitzen, ins Hirn träufelt: Du bist Gott! Erschaffe die Welt, du kannst das!

Das ist Firlefanz. Die Realität ist etwas ganz anderes, was zunehmend und inzwischen fast total auch die „Nachrichten“ ausblenden, die die Propagandasender des „Westens“ in die Hirne ihrer Untertanen pumpen. Am Ende träumen die noch selbst davon, durch einen irgendwie transirdischen Atomschlag gegen den gewähnten Feind sich selbst (individuell) hinübertransformieren zu können in diese Science-fiction-Traumwelt. In der sie aber nicht vorgesehen sind: Alle Bemühungen der Transhumanisten und Technokraten laufen offensichtlich darauf hinaus, das „Material“, das in den zu überwindenden schmutzigen Zivilisationsruinen herumkreucht, zu eliminieren, mit Sprengstoff, Strahlung, „Geo-Engineering“, „Gain of Function“-Virenentwicklung, gentechnischen Massenspritzungen und einer Unzahl anderer Methoden. Man scheint zu hoffen, irgendwann werde eine leere Erde bereit sein für den dann wirklich totalen „Great Reset“ und eine Ewigkeit der (jetzt noch) Oligarchen, die dann als Eloi ganz ohne Morlocks friedlich und ewiglich durchs wiedergefundene Paradies flanieren und jetten.

Einen größeren Schmarrn kann man sich kaum ausdenken. Angenommen, es gelänge Klaus Schwab, Bill Gates und Elon Musk (nebst ein paar Gesinnungsgenossen) tatsächlich, ihren „Geist“ auf Festplatten zu übertragen und ihre androiden „Körper“ durch stetigen Ersatz faulender Glieder langsam in die Unsterblichkeit zu robotisieren: Wer würde denn ihre nach zwanzig Jahren schrottreifen „Windparks“ und „Solarfelder“ renovieren? Die Typen scheinen tatsächlich zu glauben, auch der Strom komme endlos aus der Steckdose, die allerdings selbst als Manufactum-Keramikmodell irgendwann zu Bröselstaub zerfallen muß. Ja, und dann?

Ein anderes Element dieses Wahnglaubens – die Annahme, das Menschheitsvieh lasse sich so weit dressieren, daß es die eigene Vernichtung mit Heilsrufen hinnimmt und noch in den letzten aller Kriege mit geschwollener Brust und „patriotischem“ Übereifer hineinstürzt, scheint sich zu bewahrheiten, zumindest vorläufig.

Allerdings wird dabei eines gerne vergessen: Es gibt keinen Krieg mehr. Es gab in dem Massenschlachten, das wir „erster Weltkrieg“ nennen, noch Reste der traditionellen Vorstellung von Krieg. Die Anschlußveranstaltung zeigte ihr wahres Gesicht schon deutlicher, in Hiroshima, Nagasaki, Ausschwitz und anderswo. Unmittelbar darauf – in den Plänen für „Operation Unthinkable“, „Operation Dropshot“ und anderen Szenarien – wurde jedoch überdeutlich, worum es tatsächlich geht: um die millionen-, womöglich milliardenfache Abschlachtung oder im Idealfall: folgenlose Vernichtung überflüssigen „Materials“ menschlicher Gestalt.

Was wir derzeit erleben (die vom „Westen“ mit religiösem Eifer betriebenen Pläne zur „Besiegung“ eines aufgrund seiner Ausstattung mit Atomwaffen unbesiegbaren „Feinds“ unter totaler Ausblendung dieser Unbesiegbarkeit), ist der Nadir solcher Wahnvorstellungen: Wir rotten alles aus, auch uns selbst, weil dann endlich Ruhe ist. Und Platz für die blau-grünen, lichtdurchfluteten Science-fiction-Bilder.

Schickt uns Walty Klackton. Wer sonst sollte uns retten als ein Para-Teleschizomat?


 

5 Antworten auf „(periphere Notate): Strahlende Transwelten“

    1. das tut mir richtig weh – bis in den Ural hinein. Und trotzdem ist es wohl die authentischste Haltung, die man in Mitteleuropa einnehmen kann. Ich wiederhole mich, doch vielleicht hängt da etwas Hoffnung mit drin: Die Nacht ist am kältesten, wenn der Morgen kommt. Gruß aus der Taiga

  1. Wir delirieren uns kollektiv zunehmend in die Vorstellung hinein, “reiner” Geist zu sein, den man in naher Zukunft dann irgendwie in einen Supercomputer stopfen kann – nun, zumindest, wenn man sich als Teil der “Elite” wähnt.

    Das Hier und Jetzt reicht schon lange nicht mehr: Wir streben nach “trans” auf allen Ebenen. Unser Machtrausch hat uns den Blick aufs Wesentliche längst genommen, wie Fünfjährige, die irgendwann erwarten, mit der TV-Fernbedienung das Universum nach Belieben umschalten zu können …

    Auch ich finde es zum Heulen. Und die Hoffnung stirbt, wie es heißt, immer zuletzt …

  2. hier in Russland sieht das ganz ganz anders aus. Trotz des Krieges.
    im letzten Kalenderjahr wurden um die 60(!!) Kilometer Autobahn zwischen Perm und Kazan fertiggestellt, vierspurig, mit links und rechts Bogenlampen als Beleuchtung, wie früher in Belgien. Seit den Sanktionen hat die Qualität der russischen Käse, früher ein lächerliches geschmacksarmes Gummiprodukt, nicht wieder erkennbar verändert. Es gibt nun sogar russischen Brie und Camenbert, die ausgesprochen supergut schmecken. Grünen-Schimmelkäse gibt es jetzt auch, gorgonzolamäßig. Auch wenn ich nicht auf Autos stehe, doch wenn der Transporter, der meine Sachen transportierte, einen 5Litermotor, 8Zylinder und 400 Ps hat und der Fahrer aus lauter Lust am Beschleunigen das hemmungslos tun kann, da der Liter Gas 30 Cent kostet, dann finde ich das zumindest bemerkenswert. Vor allem, wenn ich für 500 Kilometer Fahrt am Ende 105.-€ umgerechnet abdrücke…… Die Stadt Perm war noch vor zehn Jahren ein großes graues dreckiges Dorf von 70 Kilometern Länge entlang der Kama. Inzwischen eine schmucke herausgeputzte Stadt mit schönen Beleuchtungen, extrem sauber, sauberer als es in München oder Regensburg ist. Alkohol in der Öffentlichkeit zu trinken ist verboten und wird als Ordnungswidrigkeit geahndet. Immer noch hasst niemand die Deutschen. man sagt, Politik ist insgesamt Scheiße. Die Augenbrauen freilich sind oben, man ist kampfbereit, hier versteht das jeder so, daß es gegen die Neue Weltordnung mit all ihren absurden Plänen geht, das, worunter ihr jetzt schon so leidet.
    Lasst einen fahren, wenn die Chitinbrösel in euren Keksen schlecht zu verdauen sind, doch nicht die Hoffnung. Gruß aus der Taiga

  3. Die Eliten sehen sich wahrscheinlich als die neuen Besitzer der Welt und den Rest als dummes Volk, das man entfernen kann, da es eh nur stört.
    Doch, wie soll das funktionieren ohne Menschen? Das Volk schließlich macht die Kultur und das Leben aus.
    Denn, liebe Eliten, wie sähe denn die Cote d’Azur aus, wenn nur noch ein paar Dutzend von Euch Reichen dort leben würden? Öde, leer, ohne Leben, ohne Kultur, ohne Lärm. Ohne jemanden, der noch Eure Jachten bewundern kann, ein leeres Nichts.

    Nur noch ein paar reiche Schnösels, die – Champagner trinkend – auf ihren Yachten sitzen und laut „Party!!“ denken, wo eigentlich innere Leere und Langeweile und am Ende Depression und Einsamkeit ist.
    Das wird so nicht funktionieren.

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