(periphere Notate): Stur gegen Schwurbelschwafelschmonzhetz!

Es ist eine Art Ritual zum Wochenbeginn, daß man sich massenweise über die Unzumutbarkeit und Unerträglichkeit der unter der Marke „Talk“ laufenden Hetzsendungen des Regimefernsehens erregt. Ich habe ungefähr seit „Sabine Christiansen“ keine solche Veranstaltung mehr verfolgt, weiß aber aus gelegentlich zugespielten Schnipseln, wie unzumutbar und unerträglich dieses Zeug ist. Warum sich vernünftige Menschen das jede Woche aufs neue antun, um hinterher darüber zu schimpfen, bleibt ein Rätsel: Wenn niemand mehr einschaltet und niemand mehr einen Kommentar äußert, hört der Mist doch sofort auf zu existieren oder verschwindet zumindest implosiv in der Blase der Extremisten.

Es scheint aber ein Bedürfnis zu geben, sich über die Dreistigkeit des Regimes und seiner Hampelmänner und -frauen zu erregen, sich gewissermaßen abzureagieren, nachdem man deren Verbrechen viereinhalb Jahre lang mehr oder weniger widerstands- und klaglos hingenommen und sich ihnen gefügt hat. Das könnte ein gutes Zeichen sein, aber es besteht die Gefahr, daß der Vorgang zur Schleife wird und im Ritual erstarrt.

Ich schätze Walter van Rossum sehr, schon recht lange (seit seinem Buch über die erwähnte „Sabine Christiansen“). Um so enttäuschter bin ich über sein Gespräch mit Angela Merkels ehemaligem Militärberater Erich Vad, der als „Kritiker“ des Ukrainekriegs gilt. Das ganze Gerede über Geopolitik und Geostrategie blendet den wesentlichen Aspekt vollkommen aus: Es geht nicht um „Räume“ und Länder, auch nicht um „Einfluß“ oder einen „Wettbewerb der Systeme“, sondern: um Rohstoffe, Bodenschätze, eventuell irgendwann auch mal um Exportmärkte (was in Afghanistan, Irak, Libyen et al. als ziemlich gescheitert gelten darf). Deshalb ist es vollkommener Unsinn, darüber zu spekulieren, ob sich Rußland und die USA die Ukraine irgendwie „aufteilen“ könnten: Die NATO führt seit zwei Jahrzehnten Krieg gegen Rußland, weil sie die Rohstoffe, Bodenschätze und Ernteerträge will und braucht – nicht nur die Herren Kiesewetter und Graham haben dies deutlich gesagt. Daher ist es völlig idiotisch, zu vermuten, die USA könnten sich mit der Westukraine bescheiden: Die haben sie bereits besetzt und beuten sie hemmungslos aus.

Ebenso unsinnig ist es, wenn Herr Vad bei der Bundeswehrmacht „Defizite“ konstatiert, weil sie Deutschland nicht verteidigen könne. Gegen wen denn? Glaubt irgend jemand, daß demnächst Polen, Frankreich oder die Schweiz nach Deutschland einmarschieren und es besetzen? Zu welchem Zweck und Ziel? Und selbst wenn: Was soll dann eine militärische „Verteidigung“ bewirken? Ob wir unsere Steuern an einen deutschen oder einen „großpolnischen“ Staat bezahlen, ist doch vollkommen egal. Deutschland muß also nicht „verteidigt“ werden, womit jede einzelne Waffe zur teuren, insgesamt ruinösen Redundanz wird. Und gegen den „Großen Bösen Putin“ könnte es – falls dieser irgendwann Appetit auf die Öl- und Gasquellen bei Ingolstadt kriegt – sowieso nicht „verteidigt“ werden, weil man sich gegen die größte Atommacht der Welt nicht verteidigen kann.

Man kann sich ja schon gegen die zweitgrößte Atommacht der Welt nicht verteidigen, wie wir seit 1950 und spätestens seit Nord Stream wissen. Man könnte sich höchstens mit der größten Atommacht der Welt verbünden, um der Gewalt der zweitgrößten Atommacht nicht mehr völlig schutzlos ausgeliefert zu sein, aber Gott bewahre! Das geht selbstverständlich auf keinen Fall (und ist zugegebenermaßen fragwürdig).

An anderer Stelle ist Sturheit übrigens möglicherweise sinnvoll. Zum Beispiel bei „Corona“, auch wenn hier mancher gähnen mag. Freilich ist inzwischen hinreichend bekannt, belegt und bewiesen, daß der ganze Quatsch ein krimineller Fake war, vielleicht das größte Verbrechen mindestens des 21. Jahrhunderts. Jeder, der es nicht mit aller Gewalt leugnet beziehungsweise sein „Weltwissen“ ausschließlich aus den schlimmsten Hetzmedien bezieht (der winzigen Blase aus ARD, ZDF, „Süddeutsche“, „Zeit“, „Spiegel“ und „Stern), weiß das. Es hindert die Täter aber nicht daran, weiterhin so zu tun, als wäre etwas vollkommen anderes geschehen, und es hindert vor allem Haupttäter wie Drosten und Lallerbach nicht daran, systematisch und unbeirrbar weiterzulügen. Offenbar sind sie überzeugt, die Realität durch „Sprechakte“ erschaffen zu können, so wie das auch ihre Vorgänger im funktionalen Geiste bis zum 8. Mai 1945 glaubten. Hilfe oder Rettung von außen – wie damals durch die Rote Armee und ihre vermeintlich Verbündeten – wird es diesmal nicht geben. Und damit drohen die Erkenntnisse über diese Zeit im Geschwurbel, Geschwafel und Geschmonze des Regimes unterzugehen, falls dieses hartnäckiger ist als die Aufklärung.

Daran aber hängt unser Leben in den nächsten Jahren und Jahrzehnten: Wenn 2030 in den Geschichtsbüchern steht, es habe 2020 eine tödliche „Pandemie“ stattgefunden, die nur mit „Tests“ und „Impfungen“ bewältigt werden konnte, brauchen wir uns über einen neuen Faschismus keine Gedanken mehr zu machen, weil es dann längst zu spät sein wird. Wenn es hingegen gelingt, durch beharrliches Aufzeigen der Realitäten und Tatsachen die Generation, die 2020 zwischen einem und (sagen wir mal) sechzehn Jahren alt war und ganz besonders gequält, gefoltert und mißhandelt wurde, dazu zu bewegen, daß sie die Generation ihrer Eltern, Lehrer und Führer zur Rede stellt und „delegitimiert“, dann gibt es Hoffnung.

Angesichts der weiter eskalierenden fanatischen thematischen „Engführung“ und aufpeitschenden Emotionalisierung der Regime- und Konzernmedien wird dies eine Heidenarbeit, die nur mit beharrlicher Sturheit zu bewältigen sein wird. Und mit enormer Gleichgültigkeit gegenüber den zunehmenden Angriffen und Verfolgungen durch Zensur und Justiz. Aber das kriegen wir schon hin.

Sowieso geht es ja um zwei oder mehr Generationen von Kindern: Indem auch die siebzehn- bis hundertjährigen Exbürger während der „Corona“-Kampagne behandelt, angesprochen und mit Idiotenparolen gedrillt wurden wie Kleinkinder, verwandelte sich eine Mehrheit in solche. Von „Stay the fuck home“ über „Doppel-Wumms“, „Nur ein Pieks“ bis „Zamma mitanand gegen rechts“ wurden sie überschwemmt mit lachhaftem Kindergartengewäsch (vgl. „Gute-Kita-Gesetz“) und billigsten Bussibär-„Argumenten“ in derartigen Lawinen, daß ihnen irgendwann Markus Söders Gebrabbel möglicherweise wie Erwachsenensprech erschien. Heute irren sie enthirnt durch ihren Fünfzehn-Minuten-Käfig, starren auf „Displays“ und wissen nicht mehr, wer sie sind noch wo sie sind. Es wäre zum Brüllen, wenn es nicht so erbärmlich wäre.

Wenn sie noch nicht richtig deutsch sprechen können, dürfen sie sich zwecks Erlernung Texte wie diesen anhören: „Im höchsten Amt Thüringens hätte Höcke viel Einfluß: Der Ministerpräsident ist für die Bildungs- und Medienpolitik des Landes verantwortlich. Er entscheidet auch über die konkrete Umsetzung der Asylpolitik des Bundes. Bereits vor der Wahl hatte Höcke angekündigt, dass er als Ministerpräsident den Kampf gegen rechts beenden und gegen die öffentlich-rechtlichen Medien vorgehen würde.“ Und dann die folgende „Multiple Choice“-Frage beantworten: „In Thüringen“ … a) „hat ein Drittel der Menschen eine rechtsextreme Partei gewählt“, b) „möchte eine Partei, die nur wenige Stimmen bekommen hat, den Ministerpräsidenten stellen“, c) „wird es wahrscheinlich bald eine rechtsextreme Regierung geben“.

Wer die richtige Antwort (b) ankreuzt, erhält folgende Bewertung: „1 von 1 Aufgaben gelöst, 0 Punkte.“

Das alles steht unter dem Motto „Made for Minds“ und wird aus Steuergeldern bezahlt, weil die „Deutsche Welle“ nun mal der Auslandspropagandasender des deutschen Regimes ist (eine diesbezügliche Anfrage wollte die „Deutsche Welle“ allerdings nicht beantworten). Der „Intendant“ dieses Hetzkanals heißt übrigens Peter Limbourg und hat mal „zusammen mit Stefan Raab den goldenen Prometheus für die im Rahmen der Sendung TV total ausgestrahlte Show zur Bundestagswahl 2005“ erhalten. Das ist nicht viel, denkt man an die Flut von „Bundesverdienstkreuzen“ und anderen Orden, mit denen diverse Propagandisten des Regimes seit vielen Monaten überhäuft werden. Allerdings hat er ja auch wenig zu tun, weil seine Befehle mutmaßlich direkt aus Blablubbs Außenamt kommen und er sie nur abzappeln darf.

Es geht aber noch viel besser, in der Vollidiotenklatsche „Tagesschau in einfacher Sprache“: „Thüringen ist ein Bundesland im Osten von Deutschland. Dort haben die Menschen einen neuen Landtag gewählt. Der Landtag ist das Parlament vom Bundesland. Der Landtag ist in der Hauptstadt von Thüringen – in Erfurt nämlich. Bei der Wahl hat die Partei AfD gewonnen. Die AfD ist rechtsextrem. Auf dem Foto ist Björn Höcke zu sehen. Er ist der Chef von der AfD in Thüringen. Höcke will jetzt auch der Chef von Thüringen werden. Dafür braucht Höcke andere Parteien. Die anderen Parteien haben aber gesagt, wir arbeiten nicht mit der AfD zusammen. Wir arbeiten nämlich nicht mit Rechtsextremen zusammen.“

Die Folge derartig bescheuerter Verblödungsversuche ist allerdings inzwischen regelmäßig, daß sich „hinterher“ „etwas herausstellt“. Das wird dann von den Regimemedien selbstverständlich ignoriert, etwa was das Massaker in Butscha, die Friedensverhandlungen in Istanbul sowie jede winzige Einzelheit und „Verschwörungstheorie“ zu „Corona“ betrifft. Weshalb wiederum nur bleibt: aufklären, aufklären, aufklären, gebetsmühlenartig, stur, beharrlich und bitte niemals in „einfacher Sprache“.

Und damit geht der Abend so zu Ende, wie das üblich ist: fünfundneunzig Webseiten offen, zu denen ich was „sagen“ wollte, keine davon „behandelt“. Es ist ein stetiges Stolpern und Hangeln.

3 Antworten auf „(periphere Notate): Stur gegen Schwurbelschwafelschmonzhetz!“

  1. Ganz vielen Dank für diesen sprachlichen und geistig-intellektuellen Genuss. Wie immer hier, auf diesem Blog der „varrugtn Hund“.

    Von mir nur ein Spruch, der mir ganz am Anfang vom Corona -Märchen eingefallen ist:

    Wenn die Irren bestimmen, wer oder was irre ist, dann endet der Irrsinn erst, wenn entweder alle irre sind oder wenn alles irrsinnig kaputt ist.

    Wobei ich jetzt noch ergänzen möchte, dass das Kaputt sein und das Irre sein schon lange, je genauer man hinschaut, schon sehr lange (also mindestens seit den 1960-ern) zu erkennen war. Das hat sich halt bis jetzt zur Grenze des Irrsinns gesteigert.
    Manche haben das auch erkannt. Und werden oft bis heute verlacht und ihrerseits als Irre ge-framed. Einfach irre, des ois mitanand…

  2. Rückblickend merke ich, dass ich die 80er Jahre, in denen ich aufgewachsen bin, zu sehr verklärt habe. Auch heutige Sicht, war damals – obwohl verglichen mit heutiger Zeit des nackten Wahnsinns noch fast paradiesische, wohlgeordnete Zustände – die Dekadenz und Fäulnis schon auf allen Ebenen sichtbar, auch in der heute verklärten „Kultur“- und Musikwelt.

    Über den visuellen und akustischen Mist, den ich mir damals reingezogen habe, kann ich heute nur den Kopf schütteln. Lauter abgedrehte und moralisch verwahrloste Spaßvögel und Freibeuter, die uns als Ikonen hingehalten wurden. Echte Inhalte und Persönlichkeiten mit Rückgrat? Fehlanzeige! Zumindest sehr rar gesät und ganz sicher nicht im Scheinwerferlicht und der Glotze zu finden.

    Nee Leute, wir waren schon lange sturmreif. Was mich eher wundert: Dass der bereits komplett morsche Laden überhaupt noch so lange gehalten hat.

  3. 1980, irgendwo in Oberfranken in einer Kirche, hatte ich ein Konzert als Mitglied eines Blechbläserquintetts. Hinten auf meinem Auto war ein Aufkleber: „Stoppt Strauss, solange es noch geht!“ Die Kirche war weit außerhalb einer Ortschaft. Es war also einer, der mich in der Kirche beklatschte, mit Applaus bedachte, der irgendwann meine Reifen zerstochen hatte und den Rückspiegel abgerissen. 83/84 hatte ich einen gelben 8er Benz, auf dessen Flanken schwarz und riesig „Ami go home!“ stand. Kreidebleich kam der Hausmeister der Musikhochschule, der mich sehr mochte, zu mir, „Du blöder Hund, da draußen ist jetzt der Staatsschutz an deinem Auto“… Hätte man die Konsequenzen, die „Nummern“ zwischen mir und den jeweiligen Grenzbeamten bei meinen unendlich vielen Grenzübertritten gefilmt, das wären Riesenerfolge geworden…abendfüllende Schenkelklopfer… 1983 lag ich, der Friedenswichser, auf dem Bauch mit einer Maschinenpistole im Genick, mitten in Deutschland..
    Trotzdem sehne ich mich nach den Feinden von früher…. die heutigen sind wie Spezialpuddinge, die man keinesfalls mehr an irgendeine Wand nageln könnte. Gruß aus der Taiga

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