(periphere Notate): Rand am Rande

Ich gestehe: Ich habe schon mal von Martin Schirdewan gehört. Weiß aber nicht mehr wann und habe seinen Namen damals als „Schtirlemand“ verstanden und (wg. Vorschädigung) mit einem schweizer Schlager von 1970 assoziiert. Der angebliche Vorsitzer einer laut eigener Aussage „politisch toten“ Organisation zur Verunglimpfung des Begriffs „links“ ist aber selbst ein begabter Schlagertexter: „Wir haben heute den Startschuß für eine Linke mit Zukunft gelegt“, soll er dem Staatsfunk gesagt haben. Das ist fein. Wenn der Schuß somit gelegt ist, wird hoffentlich auch jemand den Grundstein abfeuern oder das Fundament zersetzen. Ach nein, letzteres ist ja bereits geschehen.

(Nur am Rande sei erwähnt, daß ein mental und politisch anders gestalteter Pharmalobbyist namens Wieler derweil mittels „KI“ eine „Gesundheitslast“ „senken“ möchte. Da war wohl Herr Freud Vater des Versprechers.)

Stirnimans „Partei“ will derweil „nach vorne blicken“, wie das Parteien seit mindestens fünfzig Jahren traditionell tun (wollen), wenn hinten der Misthaufen allzu sehr stinkt. Ach so, und „Profil gewinnen“ will sie selbstverständlich auch. Das ist ja schließlich das, worum es in der Politik geht, während außenrum Menschen verwahrlosen und verelenden, der Kriegsminister fordert, endlich Krieg zu führen, und der sogenannte Kanzler wegen seiner kriminellen Lügen mit viereinhalb Käferbeinen im Gefängnis steht: „nach vorne blicken und Profil gewinnen“. Was sieht man denn da vorne, wenn man im Profil (also zur Seite) schaut?

Ungelesene Bücher sind ein Fluch: Sie gehen nicht weg, nicht im Lauf der Zeit, im Gegenteil. Bei jeder Regalinventur und -sortierung, erst recht bei dezennial notwendig werdenden Erhaltungsarbeiten fallen sie einem in die Hand, und wieder denkt man: Werde ich das jemals lesen? Jetzt ist es aber halt schon so lang im Haus und gehört irgendwie dazu. Immer mal wieder hat man es aufgeblättert, drei Zeilen überflogen, unsicher und höchstens halbinteressiert. Es könnte jedoch was drinstehen; also: eines Tages. Weil es irgendwie dazugehört, inzwischen. Und weil man weiß: Sobald es weg ist, braucht man’s dringend und wird es nirgendwo mehr finden.

Ein Facebook-Bekannter weist auf die statistische Tatsache hin, daß von den acht Milliarden Menschen auf diesem Planeten noch nie einer eine Partie Russisches Roulette verloren hat. Das ist ein eindeutiger Beweis: Russisches Roulette schützt vor „schwerer Erkrankung und Tod“ (N. Lallerbach). Man mag sagen: außer man verliert. Aber man kann ja nicht wirklich verlieren. Oder vielmehr: Wer verliert, hat nicht verloren und auch kein pistolenkugelinduziertes Loch im Kopf, sondern leidet höchstens an Long-Irgendwas, was sich mit Russisch Roulette ohne weiteres verhindern hätte lassen.

Bisserl krampfig, dieser Vergleich, ich weiß. Aber seit wir wissen, daß die Giftspritzen von Biontech, Pfizer, Moderna und Konsorten nicht nur per se giftig und schädlich sind, sondern auch noch genau das herbeiführen, was sie angeblich verhindern sollten (die Covid-Erkältung, die dann meistens auch noch schlimmer verläuft als ohne den Dreck), gewinnen solche Vergleiche, mögen sie auch „krude“ sein, zunehmend an Relevanz. Allerdings nur wenn man sich entschließt, mal wieder einen Blick auf die Realität zu werfen, was immer mehr Menschen immer beharrlicher verweigern.

Das ist aber auch wieder verständlich: Die haben das Zeug ja im Körper und werden es nie mehr oder zumindest sehr lange nicht los. Wie soll man damit leben? Sich jeden Morgen vor den Spiegel stellen und sagen: „Ja, ich habe eine große Dummheit gemacht und werde möglicherweise daran sterben“? Das könnte ich ziemlich sicher auch nicht. Erklären Sie mal einem Raucher, daß sein Gequalme eventuell schädlich sein könnte.

Ich werde zur Zeit gelegentlich gefragt, weshalb ich so wenig schreibe. Die Antwort ist kompliziert: Manchmal schreibe ich viel, aber dann kommt die Technik ins Spiel (unfreiwilliger Reim). Leider hat sich in den letzten Jahren erwiesen, daß Computer ein Einfallstor für den Wahnsinn sind. Alle paar Stunden oder Tage verlangt irgendeine „App“ ein „Update“, weil sie sonst nicht mehr funktioniere. Läßt man sich auf das „Update“ ein, geht die „App“ (z. B. WordPress, Libreoffice, Safari) zwar wieder, aber jedesmal doppelt so langsam wie vorher. Dafür gehen vier bis acht andere „Apps“ nicht mehr, Texte sind verloren, gelöscht, verschoben und nie mehr auffindbar, die Videobearbeitung ginge mit Nagelschere und Tesafilm schneller. Ein Zurückstellen auf den alten Stand („Reform“ oder „Restauration“) ist nicht möglich. Irgendwann geht dann so gut wie gar nichts mehr, und man muß sich entscheiden, ob man sechs Stunden am Tag ein sich drehendes „Rad des Todes“ anstarren will – oder lieber etwas völlig anderes tun.

Dazu beitragen mag die Tatsache, daß man ungefähr fünfzig bis hundert Internet-„Fenster“ offen hat, also Seiten, zu denen man noch was schreiben wollte. Was aber nicht geht, weil das Programm „Safari“ eine Seite, die man um 21 Uhr anklickt, erst um 21 Uhr 30 sichtbar macht. Der Gedanke ist verloren, die Energie auch.

Dabei fällt mir ein Phänomen auf, das Youtube-Forscher interessieren mag: Die Zahl der Abonnenten meines dortigen Kanals bleibt immer vier bis fünf Wochen lang stabil. Dann kommen plötzlich innerhalb von vierundzwanzig Stunden sechs bis acht neue Abonnenten hinzu, von denen drei bis fünf innerhalb von vierundzwanzig Stunden wieder verschwinden. Hinterher bleibt vier bis fünf Wochen lang alles gleich. (Und während ich dies tippe, warte ich darauf, daß die Wörter „fällt mir ein Phänomen auf, das“ auf dem Bildschirm erscheinen. Sie tun es – alle drei Sekunden ein Buchstabe.)

Vielleicht haben wir zu wenig darauf geachtet, wem wir uns auf Gedeih oder Verderb ausliefern.


7 Antworten auf „(periphere Notate): Rand am Rande“

  1. Hallo Michael,
    Das klingt danach, als bräuchtest Du dringend einen neuen Rechner. Wahrscheinlich ist die Prozessorleistung Deines jetzigen zu gering.

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