(periphere Notate): Die Zehennägel meiner Nachbarn (und zehntausend Liter Benzin)

Für „extremistisches Gedankengut“ sei „an Bayerns Universitäten kein Platz“, sagt der hierfür zuständige bayerische Minister, dessen Namen ich mir nicht merken mag, weil sich in zwei Jahren kein Mensch an ihn erinnern wird. Diese Behauptung bringt die geistige Verwirrung des deutschen Akademismus („Bildung“) perfekt auf den Punkt: Wo sonst sollte Platz sein, um extremistisches Gedankengut zu dokumentieren, zu diskutieren und zu erforschen, wenn nicht an Universitäten? Fliegen Hitler, Goebbels, Strauß, Kretschmann und Faeser (nur als Beispiele) jetzt aus dem „Lehrplan“? Stehen letztere überhaupt schon drauf?

Ich weiß, ich verstehe die Aussage des Ministers absichtlich falsch, nicht aber das Weltbild und Gedankengut dahinter: Der bayerische „Student“ soll pauken, was er braucht, um als Humankapital in „die Wirtschaft“ eingespeist zu werden, von den Dogmen der Demokratur („wählen, gehorchen, Maul halten!“) über den BWL-Katechismus und diverse technische Narrheiten bis hin zur Mitgliedschaft in staatstragenden Kaderorganisationen und Sekten.

Gemeint hat der Minister den LMU-Professor Michael Meyen, der neuerdings Herausgeber der Wochenzeitung „Demokratischer Widerstand“ ist, was er als Drillbeamter des Systems freilich nicht sein darf. Daß dieses sich mit derartigen Invektiven eher entlarvt als schützt, können seine Protagonisten offenbar gar nicht mehr bemerken.

Ich kenne den „Demokratischen Widerstand“ kaum, habe keine Ausgabe ganz und seit langem auch nicht mehr hineingelesen. Ebenso geht es mir mit vielen – den meisten – anderen Zeitungen und Zeitschriften (selbst die abonnierten liegen seit Weihnachten herum und stapeln sich). Daß ich dennoch grundsätzlich und generell überzeugt bin, daß sie alle erscheinen dürfen müssen und daß dort mitmachen darf, wer immer will, versteht sich von selbst. Das gilt auch für rechtsextreme Propagandarasseln wie „Bild“, „SZ“, „Spiegel“, „Zeit“ und den „Tagesstürmer“. Fragwürdig und kritikabel ist ihr Einsatz als Waffe des totalitären Großkapitals, und das gälte selbstverständlich genauso, wenn sich herausstellen täte (!), daß hinter (zum Beispiel) „Konkret“, „Tumult“, „Unsere Zeit“, „Junge Freiheit“, „Merkur“ und dem „Demokratischen Widerstand“ mächtige Interessen der Pharma-, Waffen- und Informationsindustrie stehen. Über nicht in dieser Form mißbrauchte Periodika kann man streiten, sich hier und da ärgern oder freuen, das ist alles.

Aber eben: Professoren eine Mitarbeit an welchen publizistischen Organen auch immer zu verbieten, „schützt“ nicht den Akademismus, sondern führt ihn in die ignorante Isolation einer weltanschaulich eingeblasten Kaderorganisation zur Nachwuchsheranzüchtung. Daß „wir“ auf diesem Weg schon weit gekommen sind, legt den Gedanken an die Gründung echter, freier Universitäten nahe, als Notwendigkeit gegen die völlige geistige Verkümmerung, Verschnitzung und Verblödung.

Dieselbe geistige Verwirrung spricht aus dem Geblöke des sogenannten deutschen Landwirtschaftsministers, der derzeit an einer „Wehrübung“ der Bundeswehrmacht teilnimmt mit der Begründung, „die Demokratie“ verteidige sich „nicht von selbst“. Daß sich eine Demokratie – wenn es eine solche gäbe – zunächst gegen jegliche Form und Ausprägung von militärischen Strukturen verteidigen müßte, kann Menschen mit solcher Weltanschauung nicht vermittelt werden. Wir können uns daher auch sparen, ihm erklären zu wollen, daß das Militär als solches eine (oder die) Keimzelle des Totalitarismus und ein Totalitarismus ohne Militär (noch) nicht vorstellbar ist.

Ich wünschte manchmal, ich hätte nicht solchen Respekt vor der Kunst des Buchdruckers und des Buchbinders. Wie leicht fiele es, einen Haufen Schwarten in den Ofen zu schmeißen, wäre nicht der Umschlag so bezaubernd, die Seltenheit („dt. EA“) so verlockend, das Papier so gut, das ganze Ding so schön. Man hat’s in der Hand, alle paar Jahre, will eindringen, findet den Text scheiße und stellt’s zurück ins Regal. Manch einer mag sagen, bei Frauen sei es ähnlich (ungefähres Zitat unklarer Herkunft). Zum Glück kriegen wir es heutzutage überwiegend mit nachlässig geklebten Industriepapierhaufen zu tun, bei denen einem der erste Blick auf die erste Seite angesichts des Satzspiegels Schamröte ins Gesicht treibt und den Wurf auf den Komposthaufen verzeihlich macht. Pech, daß vorwiegend die wenigen lesenswerten Autoren, darunter nicht wenige Bekannte und Freunde, dieses Schicksal erleiden, während nach wie vor der letzte Sprachdreck auf achtzig Büttenseiten gedruckt, fadengeheftet und immerhin nicht gelesen wird, aber in tausend Regalen verstaubt.

Mein halbes Leben lang habe ich Bücher gestohlen, aus Bibliotheken, Buchhandlungen und auf die übliche Art: „Kann ich mir das ausleihen?“ Der Pakt war immer klar: Ich habe ja auch selbst hunderte Bücher verliehen und nie zurückbekommen. Seit Bücher nichts mehr wert sind, werden die „Bücherschränke“ und „Zu verschenken“-Kisten – anfangs Leuchtfeuer für Sammler und Süchtige – zunehmend banal. Selbst ein Konsalik, jahrzehntelang zu Recht vergessen, ist plötzlich wieder Teil des „öffentlichen Lebens“, indem er dutzendfach überall herumsteht. Ganz zu schweigen von den Unmassen „moderner“ „Literatur“, die – von „empfindsamen“ Zöglingen der Oberschicht unter Aufsicht und Anleitung (vgl. „Literaturinstitut“) „verfaßt“ – alle paar Wochen durch die Feuilletons gepeitscht, auf gilbendes Holzpapier gedruckt und leider nicht mehr ebenso schnell makuliert werden. Es tapeziert ja niemand mehr seine Räume, weil niemand mehr seine Räume bewohnt, sondern nur noch kurz „absteigt“, bevor „es“ weitergeht.

Kleine Reihen dieses Schaumstoffs haben sich auch bei mir abgelagert; man war ja mal jung, glotzte sogar zwei, drei Folgen von „Das literarische Quartett“ und konsumierte die Mainstreampresse. Jetzt steht das Zeug da und vergilbt, man zieht es inventurbedingt raus, liest drei Seiten lang die Beschreibung des Vorgangs des Abhebens eines Telephonhörers (preisgekrönt!). Und öffnet dann doch die Ofentür.

Es mag eitel erscheinen, angesichts der Lawinen von Müll, die seit dem Beginn selbständigen Lesens über einen hereingebrochen sind (als Reklame und oft enttäuschte Lektüre) das Schicksal eigener Bücher, die nie einen Verlag „fanden“, zu betrauern. Aber ja, es IST eitel. Wer liest denn überhaupt noch irgendwas?

Es hat aber auch etwas Tröstliches, dieses Inventieren der Regale: Der Gedanke drängt sich auf, es sei tatsächlich schon fast alles Wesentliche geschrieben und man müsse sich um den Fortgang der Literatur (schon gar der veröffentlichten und beworbenen) einfach nicht mehr scheren. Ist es mit der Popmusik und anderen Künsten nicht ähnlich oder genau so?

In China spielt das (ehedem) vielzitierte „Protokoll“ eine (selten zitierte) Rolle, auch bei politischen Begegnungen. Neulich flogen die EU-Autokratin Ursula Leyen und der französische WEF-Statthalter Macron dort hin, um ein bißchen Hallogallo und „Obacht! Hier kommt der Westen!“-Kasperltheater aufzuführen. In China ist man höflich. Macron mag ein krimineller Idiot sein, er ist aber auch gewählter Repräsentant und wurde daher mit einem gebührenden Mindestmaß an Respekt (roter Teppich etc.) empfangen. Leyen als von niemandem gewählte Kriegsverbrecherin durfte sich immerhin durch den Passagierausgang schleichen und dem Umweltminister die Hand schütteln. Daß sie einreisen durfte und nicht vom Fleck weg verhaftet wurde, spricht für die chinesische Höflichkeit. Ihren hochgefährlichen und ebenfalls sehr übeltätigen „außenpolitischen Sprecher“ Joseph Borrell, der eigentlich mit nach China wollte, , ließ die chinesische Regierung wissen, „Touristen“ seien „in China jederzeit willkommen“.

Selbiger WEF-Kasper Macron wird sich gefreut haben, in China freundlich empfangen, gar umjubelt worden zu sein, was ihm in seiner Republik, für deren Zerstörung er ausgebildet wurde, nicht mehr oft passiert. Da stürmt man lieber die Zentrale seines Dienstherrn „Blackrock“ und zündet sie an, weil der Konzern für die Vernichtung beziehungsweise Verelendung von hunderten Millionen Menschen verantwortlich ist und damit „sein Geld verdient“. Worum es dabei anläßlich geht, wird gerne übersehen: Das französische Rentensystem wird angeblich (!) in Zukunft eine Milliarde Euro Schulden pro Jahr anhäufen. Was selbstverständlich eine ungeheure Summe ist, vor allem im Vergleich mit den dreistelligen Milliardenbeträgen, die der französische Staat für „Verteidigung“ (i. e. Stellvertreterangriffskrieg gegen Rußland) verschwendet. Hinzu kommen aber noch mal fünfzig oder siebzig oder hundert Milliarden, die aus dem Fenster fliegen, weil Herr Macron und seine korrupte Bande immer noch keine Zeit gefunden haben, ein Gesetz gegen kriminelle „Cum ex“-Geldwäsche und Steuerhinterziehung zu verabschieden. Weil die „Rentenreform“ nun mal wichtiger ist.

Als Macron vom WEF ins Amt gehievt wurde, war Frankreich mit etwa 2.000 Milliarden verschuldet. Heute sind es 3.000 Milliarden. Fragen wir uns gelegentlich, wo die 1.000 Milliarden hingekommen sind? Die sind ja schließlich „geschöpft“ worden, nicht wahr? Also müssen sie doch irgendwo sein? Kleiner Tip: Die 42 reichsten Franzosen haben ihr Gesamtvermögen in den letzten zwanzig Jahren von 100 Milliarden auf 544,5 Milliarden mehr als verfünffacht. Und das sind nur die reichsten 42.

Ich weiß: 42 ist der Sinn des Lebens. Offensichtlich.

Müßten diese reichsten 42 ganze zwei Prozent Steuern auf ihre nutzlosen Geldberge zahlen, brächte das 16 Milliarden pro Jahr ein. Wie gesagt: Das „Loch“ in der „Rentenkasse“ beläuft sich auf eine Milliarde jährlich. Was bedeutet, daß das „Problem“ wohl nicht zu lösen ist: weil man diese 42 Leute nicht besteuern darf, auch wenn aus den 4 Millionen Demonstranten 40 Millionen werden. (Alle Zahlen habe ich dem Facebook-Blog von Martin Sonneborn entnommen.)

Frau Leyen hat in China übrigens auch „Gespräche geführt“: nämlich dem Chinamann eingeschärft, er solle sich aus Taiwan raushalten. Was sie – zumal als von niemandem gewählte europäische „Statthalterin“ und Autokratin – so viel angeht wie mich die Zehennägel meiner Nachbarn im vierten Stock oder der Zwetschgenbaum im Garten einer Familie in Oklahoma. Der chinesische Herr Xi antwortete auf die Unverschämtheit so, wie es sich gehört – höflich: „Jeder, der erwartet, dass China in der Taiwan-Frage Kompromisse und Zugeständnisse macht, schießt sich selbst ins Knie. Das sind alles unerfüllbare Träume.“ Frau Leyen stieg danach durch die Hintertür wieder ins Flugzeug und wurde von der deutschen Propaganda für ihre „Demonstration der Stärke“ gefeiert. Was sich darauf beziehen mag, daß sie vor dem Einstieg in die Wartehalle gefurzt hat, wer weiß. Fragen Sie den Reporter Ihres Vertrauens.

Die sogenannten öffentlich-rechtlichen Sender erlauben sich in letzter Zeit (selbstverständlich unterhalb der Wahrnehmungsschwelle) eine Reihe von kritischen Beiträgen zu den katastrophalen Folgen der modRNA-Massenspritzungen. Das ist erfreulich, aber nicht „ehrenhaft“, weil es zwei Jahre zu spät kommt und im Begleittext zu den Youtube-Videos immer noch sattsam bekannter Bullshit zu lesen ist, etwa: „ Nach einer Corona-Infektion können langfristige Beschwerden auftreten – aber auch nach einer Corona-Impfung.“ Freilich: „Nach einem Vulkanausbruch kann es zu Verbrennungen kommen – aber auch wenn man das eigene Haus mit zehntausend Liter Benzin abbrennt und drinnen sitzenbleibt.“ Die unterschiedliche Häufigkeit des Vorkommens (im ersten Fall) ist hinlänglich bekannt. Die Frage, welche der beiden Gefährdungen bewußt herbeigeführt wurden und werden, bleibt zu beantworten.

Diesbezüglich könnte es ganz interessant sein, daß ein US-amerikanischer Arzt sich demnächst vor einem Gericht in Utah verantworten muß, weil er „Impflingen“ statt der modRNA-Giftstoffe Kochsalzlösung spritzte und damit möglicherweise hunderte Leben rettete. Nämlich muß es ihm US-Gesetzen zufolge zum Zwecke seiner Verteidigung ermöglicht werden, Einblick in die bislang strengst geheimgehaltenen Statistiken von Behörden wie CDC und NHI über „Impftote“ und modRNA-Geschädigte zu erhalten. Und diese Statistiken, verspricht der Doctor, werde er dann umgehend veröffentlichen. Ich höre eine Bombe ticken und Nosferatu Lallerbach vorzeitig in seinem ministerialen Grab rotieren.

Gott sei Dank amtiert dieser Hampelmann im Land der seit drei Jahren zementierten Unzurücktretbarkeit von „Politikern“ selbst angesichts schwerster Verbrechen und fortdauernder eklatanter Unzurechnungsfähigkeit. „Tschüß! Sorry! Das war’s!“ wäre doch eine zu billige „Lösung“.

4 Antworten auf „(periphere Notate): Die Zehennägel meiner Nachbarn (und zehntausend Liter Benzin)“

  1. Wenn „uns“ eine dt. Schubladenvolxtumsexpertin wie ML Beck(-Oberdorf) & oder deren Ralf Fucks od. dgl.) empfehln ein Leben Unter Azov (u. dgl.) als ‚freiheitlich demokroatisch‘ oder so (ggueber russ. ! Dumpfterror) zu bevorzugen, & oder noch & noch Belege über UA Fan Neigung ggüber sagen wir mal einem Abschnitt in der dt. Geschichte bis 17-5 Jahr vor 1st Hälfte 20. Jh. incl. gehackte Kreuze, gereckte Arme usw. usf. vorliegen. Und das die einschlaegig erwaehlten Vertreter des Wahren Guten und Schoenen weltweit nicht u. nicht veranlasst, Abstand zu nehmen u. ihrerseits zu ueberdenken.

    Ja, denn sollt man evtl. auch mal Selbst – selbst ! – drüber nachdenken, dass die gewiss gutgemeinte Zurschaustellung dergleichen Belege zur Belehrung und Nachdenken Anregung der andren SSseite über derlei Zuständ evtl. vll. gar mittlerweilen sinnlos & verzichtbar ist.

    Schluß gezogen, Klarheit hergestellt, Bemühungen umsonst. – Aber ein leicht frischer Windt umwehte den von diesen Uebel Leuten verduesterten Schaedel.

  2. Erinnert ihr euch noch an die Fingernägel der Merkel?

    Dieser Schnipsel:
    „Er wird erdrosselt oder verhaftet“

    ein billiges Remake der Prophezeiung vom Brunnenbauer Irlmeier, der den Amtsinhabern und deren Schergen und Schranzen Deutschlands ein Ende an den Fensterkreuzen voraussagte.

    Wären Barfüßer staatstragend, gäbe es keine Kriege mehr.

  3. „Er war ein aufrechter Kämpfer für Demokratie, Toleranz und er war ein sehr gewichtiger Wirtschaftsminister, wir werden sein Angedenken in Ehren halten!!“ Peter Altmaier schluchzt vor Rührung, als er diese Zeilen, die kondolativ mit schwarzen Girlanden umrahmt, in einer dreiseitigen Sonderausgabe der „TAZ“ vor seinem geistigen Auge erscheinen sieht. Das Trauergeläut der deutschen Dome und Münster und aller weiteren Kirchen, gleich der Klagesang der Mutschahedin von den Minaretten dringt ungefiltert bis zu ihm hin.
    Er saß auf einem weich gepolsterten Hocker in angenehmer Abendsonne vor dem Himmelstore, das hatte er bereits realisiert. Doch irgendwie war es wie überhaupt nicht anders als zu Lebzeiten. Seine letzte Erinnerung war, daß er das frittierte Flußdelphinembryo und das dazu konstrastierende Seekuhbabycarpaccio genüßlich mit bereits etwas schwerer Zunge schnalzend mit glücklichem Trällern pries – Er hatte nach einer Sitzung, die etwas kompliziert verlief, mit seinem Parteifreund Helge Braun, der von der Schwurblerszene als „Fleischtanne“ denunziert wurde, einen Umweg gemacht, um einem Geheimtipp der Staraktionäre aus Pharma und Medien, einem neueröffneten kleinen, jedoch piekfeinen Bistro, einen Besuch abzustatten, eines der beliebten Geschäftsessen, bei denen die Höhe der Erstattungspauschale eigenverantwortlich eingetragen werden konnte. Obwohl er sie nicht leiden konnte, war er Kollegin der „Grünen“ dankbar, daß diese das an einem Freitagnachmittag im Bundestag eingebracht hatte und daß das einstimmig durchging… dort ging er sehr gerne hin. Dann war was. Er weiß nicht mehr, kurz war es ihm übel, er kippte vom Sitz, ein „pemm!“ registrierte er, als sein Kopf auf dem Granit aufknallte, dann war dunkel……
    „Na, das ist ja echt Klasse,“ denkt er sich, da geht mit leisem Quietschen die Himmelspforte auf. „Peter Altmaier?“ hört er frangend rufen und antwortet mit freudigem Herzen, er sei hier. Die Stimme spricht sanft zu ihm: „Na, dann komm doch mal rein“ und Peter Altmaier erhebt sich, zu seiner Verwunderung ohne Ächzen, das mag wohl am Astralleib liegen, denkt er sich und geht durch das wunderschön leuchtende Tor hindurch. Gleißend goldenes Licht umgibt ihn, er sieht überhaupt nichts mehr.
    „Peter Altmaier, es waren da ein paar uncoole Dinger, die Du in deinem Fleischesleibe gedreht hast, doch da wir ja der Gott der Liebe sind, darfst Du dir nun dein Paradies selbst gestalten. Du wirst alles bekommen, was Du dir nun wünschest“ raunte die freundliche Stimme, von allen Seiten gleichzeitig, sie war um ihn herum, im goldenen Lichte verborgen.
    „Hach, das ist ja schön“, freute sich Peter Altmaier, „ also- das Ganze wird im Schlaraffenland stattfinden, das ist schon mal sicher. Und dann möchte ich fünf scharfe Weiber, die mir jeden noch so versauten Wunsch erfüllen.“
    PLOPP !!!!!
    Peter Altmaier schaut sich um. Gebratene Tauben kreisen um Kirchtürme aus Schwarzwälderkirschtorte, alles vom Feinsten, Parmesan von roten Kühen, Jahrgangschampagner plätschert aus dem Brünnlein, Pfützen edelsten Barolo widerspiegeln sein glückliches Antlitz. Aus dem Off ertönt die sanfte Stimme:
    „ irgendwann kommen deine Weiber um die Ecke, scharf wie Naga-Jolokija-Chilies, so etwa drei Millionen Scoville, mein Freund. Und nun viel Spass in der Ewigkeit. Achja, noch was: Du siehst da hinten am Horizonte das mächtige Gebirge.“ Tatsächlich sah er im Dunst des Gesottenen und Gebratenen weitab hohe Berge. „Ja, das sind die Fettalpen. Am Fusse dieser Fettalpen wirst Du einen Zwerg im Rollstuhl, Gollum genannt, erblicken. Dieser wird dir deine Stelle zeigen. Es ist deine Aufgabe und Verantwortung, einen Basistunnel durch die Berge anzulegen. Das geht einige Zeit, doch hier in der Gleichzeitigkeit der Ewigkeit hast Du echt viel Zeit dafür zur Verfügung. Wären wir im Zeit- und Raumkontinuum, so würdest Du locker ein Sonnenalter brauchen. Es liegt an dir. Wenn der Tunnel dann fertig ist, kannst Du auch an die Salatbar gehen, deine scharfen Weiber warten dann auf der anderen Seite, wenn Du da durch bist…… ach, ich höre sie schon…“
    Peter Altmaier blinzelt, etwas doof dreinschauend, in Richtung der Berge…. er hört es kichern, seltsam bekannte Stimmen, so deucht es ihm. Seine Erregung nimmt zu…
    Eine Sonnenzeit später:
    Peter hat sich schon um das 13 000 fache seiner Körpergröße reingegessen, kam also schon ein großes Stück voran. Plötzlich beginnt sich die rechte Seitenwand seines Fraßganges zu bewegen, wabert, wabbelt, wird transparent und dann ist da ein Loch, das zusehends größer wird. Wie in Trance frißt sich dort ein Nachbar voran, als er Peter erblickt, ruft er aus: „nur noch vierhundert Körperlängen, dann kommt die Schicht aus der Zeit, als sie noch bei Mc Donald aß, gourmet-technisch der Knaller! “ Peter versteht nicht und fragt den Nachbarn, der ihn plötzlich an „Norbert das Original“ erinnert, was er denn damit meine. Der lacht schmatzend: „Na, als die Ricarda noch zu Mäck ging, Burger fressen“
    …….

    Peter: „Hä?“

    Da ergriff ihn unvermittelt eine riesige Pinzette, eine Stimme sprach: „Bevor sie sich in der Mc Donalds-Schicht versaue tut, hole wir sie da raus. „
    Peter:“ Wieso sie?“
    Stimme: „Na, die Made“
    Peter: „Ich bin Peter“
    Stimme: „Ja, `ne Made, also sie. Kannst stolz sein, denn Du wirst ein „Eliten-Keks“, exklusiv auf, besser in der Ricarda Lang ihrem Kadaver gezüchtet“ erläutert die Stimme in badensischem Singsang.
    Peter: „He he he- aber Hallo!! Ich bin der Peter Altmeier, Abgeordneter mit Immunität, fassen Sie mich nicht an!!“
    „Des isch aaaf da annere Said´gwese- jezz bisch hiiiiee
    Komm´sche schoo noche poormol niiiieba, dnägschte Inkarnatione…Jezz wersche erstemol ä Keks.“
    Schweißgebadet erwachte ich, lächelte dann erleichtert, es war ja nur ein Traum gewesen, der meinen Mittagsschlaf ausnutzte, um mich heimzusuchen.

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