(periphere Notate): Und abends schließe ich mein Land ab!

Ich werde mich nicht dazu hinreißen lassen, Roger Waters zu „verteidigen“, weil das ein Ausmaß von Lächerlichkeit erreichen täte, das mir zu weit geht. Zudem hat der das gar nicht nötig, und sowieso halte ich nicht viel von „Mega-Rock“. Ich werde auch keine Bürgermeister und andere Figuren beschimpfen, die Musikaufführungen verbieten wollen, weil ihnen irgendeine Meinungsäußerung oder die Nationalität der Musiker nicht in den ideologischen Wahn paßt oder weil diese Subkulturanten „Putin“ zu wenig hassen. Vielmehr hoffe ich, daß aus dem repressiven Kasperltheater dieser idiotischen Spielart von Zensur etwas ähnliches hervorsprießt wie 1976 aus weitaus harmloseren Spießbürgerlichkeiten (auch damals verbunden mit einer katastrophalen wirtschaftlich-sozialen Gesamtlage, die allerdings ebenfalls weitaus harmloser war).

Die genauen Umstände des „Antisemitismus“, den man Herrn Waters ankreidet, sind mir aufgrund virulenten Desinteresses nicht bekannt. Ich vermute, es geht mal wieder um launige Bemerkungen über den Umgang der israelischen Regierung mit palästinensischen Menschen. Ich habe bei Gelegenheit schon mal darauf hingewiesen, daß ich mich zu diesem Thema nicht äußern mag, weil ich nicht viel davon weiß und es ganz offensichtlich höchst kompliziert ist. Wenn ich indes ab und zu in israelischen Zeitungen etwas dazu lese, kriege ich immer eine wohlige Gänsehaut angesichts der Presse- und Meinungsfreiheit und -vielfalt, die dort offenbar herrscht und die man sich in Deutschland in den kühnsten Träumen nicht vorstellen kann. Das gilt übrigens auch für andere Länder. Es hat schon seinen Grund, daß diverse Feindmedien hierzulande verboten sind: Wenn die Untertanen mitkriegen, daß nicht der Feind im Bunker sitzt, sondern sie selbst, könnte es für die Herrscher ungemütlich werden. Obwohl: in Deutschland?

In Israel hingegen darf man offenbar auch zum Thema „Nazivergleiche“ sagen, was dazu zu sagen ist. Anshel Pfeffers Anmerkungen zum „Fall Gary Lineker“ möchte ich ausnahmsweise dringend empfehlen. Einfach um zu zeigen: So kann Mainstream auch gehen.

Aber sorry, zu dem „Staatsstreich“ und dem „Aufstand“, von denen derzeit in Israel viel die Rede ist, kann ich trotzdem nichts sagen.

„Es gibt keinen Anlaß, sich irgendwelche Gedanken zu machen.“ Sagt der sogenannte Bundeskanzler. Gemeint sei die Deutsche Bank, hören wir. Das muß man bei Herrn Scholz allerdings dazusagen.

Von Kroatien weiß ich übrigens auch nicht viel. Ein Begriff ist mir allerdings der unabhängige (! – gibt es so etwas in der Parteienoligarchie Deutschland überhaupt?) EU-Abgeordnete Mislav Kolakŭsić, weil er hin und wieder durch Vernunft und mutige Ideen auffällt. Das führt zwangsläufig dazu, daß er meistens anderer Meinung ist als das Stimmvieh in diesem reichlich überflüssigen Parlament: In seinen ersten vier Jahren dort votierte er in nur 14,8 Prozent aller Abstimmungen mit der Mehrheit, was kein anderer „Parlamentarier“ unterbieten konnte.

Im Januar 2022 zitierte er Daten der Pharmalobby-Organisation EMA (European Medicines Agency), erklärte, die „Corona“-Spritzen hätten zehntausende Menschen das Leben gekostet, und verglich die Pflicht, sich das Zeug in den Körper pumpen zu lassen, mit der Todesstrafe. Kanada unter der WEF-Marionette Trudeau nannte er eine „Diktatur der schlimmsten Sorte“, und die Tatsache, daß die EU-Autokratin Ursula Leyen für jeden EU-Einwohner zehn Dosen der Substanzen bestellt hatte, von denen „außer vielleicht zwei, drei Leuten niemand auf der ganzen Welt weiß, was sie enthalten“, bezeichnete er als „größten Korruptionsskandal in der Geschichte der Menschheit“ und forderte die strafrechtliche Verfolgung des Konzerns Pfizer, der mit Medizinbetrug und der Vermarktung von Quacksalbertinkturen Milliarden Dollar abgesahnt habe (hat).

Man mag (und viele werden) nicht in jedem Punkt mit ihm übereinstimmen (und ich gestehe gerne, daß ich politisch in mancher Hinsicht ganz und gar anderer Meinung bin als er). Für Deutsche ist es dennoch höchst erfrischend zu sehen, daß es außerhalb ihres peinlichen Landes Politiker gibt, die so etwas zu äußern wagen (und nicht automatisch als „AfD-Putin-Querschwurbler“ beschimpft, sondern ohne eine korrupte Machtpartei im Rücken in Parlamente gewählt werden).

Und wenn er meint, es wäre besser gewesen und hätte viele Leben gerettet, die Gesamtheit der illegal herangeschafften Stoffe sofort zu vernichten, anstatt hunderte Millionen Dosen zu spritzen und jetzt „nur“ die übrigen Milliarden als Sondermüll zu „entsorgen“, na ja, dann hat er wohl schlicht recht.

In das gleiche Horn bläst übrigens der bulgarische Gesundheitsminister Dr. Assen Medjidiev: „Wir entsorgen jetzt 2,5 Millionen Dosen Impfstoffe, wir haben zuvor bereits 2,8 Millionen entsorgt, und die wollen, daß wir 7 Millionen neue Dosen kaufen.“ Die Gründe hierfür sind simpel: Die vernünftigen Bulgaren wollen das Zeug nicht, dürfen aber nicht selbst entscheiden, wie viel davon sie sich liefern lassen müssen – das befiehlt vielmehr in guter „demokratischer“ Tradition die EU-Autokratie. Bulgarien habe versucht, die Giftfläschchen als „Spende“ loszuwerden, die aber niemand haben wollte, und solle nun – gemäß den geänderten Knebelverträgen – auch noch Strafzahlungen für nicht abgenommene „Impfstoffe“ zahlen. „Mit diesem Geld“, meint der Minister in flammendem Populismus, „könnten wir unser Nationales Kinderkrankenhaus bauen.“

Welchen finanziellen Nutzen brächte eine solche Klinik der Bourla-Leyen-Sahin-Bande? Keinen, deshalb bleibt sie wohl auch ungebaut. Falls sich die Spät- und Langzeitschäden der modRNA-Experimente so weiterentwickeln wie in letzter Zeit (aktueller Spitzenreiter der Dinge, über die man nicht sprechen darf, ist eine Art „Turbo-Creutzfeld-Jakob-Syndrom“), könnte sich das allerdings ändern.

Daß sich der „Bundeskanzler“ auch über seine eigene Verwicklung in den Nord-Stream-„Terrorkrieg“ (um eine Mainstreamvokabel vom 12. September 2001 aufzuwärmen) keinerlei Gedanken macht, ist unwahrscheinlich. Schließlich erfahren wir via Seymour Hersh aus diplomatisch versierten Kreisen, der Scholz sei nicht nur eingeweiht gewesen, sondern bei seinem kürzlichen Privatrapport in Washington auch unterrichtet worden, daß die CIA den Auftrag erhielt, die lächerliche „Proukrainer mit Segeljacht“-Vertuschungsgeschichte in die Welt ploppen zu lassen. Womit er immerhin erstmals (zumindest als Befehlsempfänger) an etwas beteiligt sein dürfte, was wenigstens nebenbei auch ein bißchen Heiterkeit erregte.

Man nennt das, was ich gerade praktiziere, wohl „Tabs abarbeiten“. Eine der Folgen der winterlichen Isolation und galoppierenden Informationssucht ist, daß auf dem Internetbildschirm mit einem Mal gut fünfhundert „Tabs“ geöffnet sind, gefüllt mit Dingen, über die ich irgend wann mal „was sagen“ oder sie wenigstens ein zweites Mal lesen wollte. Weil dann – zumal unter der Knute des Aktualisierungs- und Update-Drucks – mit der Zeit die Kiste ungefähr so stottert, keucht, würgt und hechelt, wie Blablubb Baerbock das bei einer Achte-Klasse-Extemporale in Geschichte täte, müssen die Fenster in die vermeintliche Welt geschlossen werden, ehe sich daraus ein ähnlicher Sammelwahn entwickelt, wie man ihn von Büchern (oder vielmehr den danach Süchtigen) kennt.

In Erinnerung bleibt – obwohl es dazu gar kein „Tab“ gibt – der Vorschlag der Grünen, bei Verheiratungen künftig die Nachnamen der Opfer zu „verschmelzen“. So daß also aus Drackula Zimmermann eine „Strackmann“ oder „Zimmerstrack“ würde, aus der legendären „Schnarre“ („BILD“) eine „Schnarrenheuser“ und aus Ricarda Lang … nun ja, ein „Ricarda Lang“ vermutlich, solange sie nicht Omid Nouripour zur Hochzeit zwingt. Das brächte allerdings beiden nicht viel und ist kaum lustig; zudem ist Nouripour schon vergeben, und der geistig (wenn man in diesem Fall von so was sprechen darf) verwandte ehemalige CSU-Umweltminister Alfred Dick hatte zwar drei Kinder, von denen aber nichts Politisches bekannt ist.

Dick ging übrigens neben seinem energischen Kampf für Umweltzerstörung (u. a. in Wackersdorf und am Rhein-Main-Donau-Kanal) dadurch in die deutsche Geschichte ein, daß er nach der Atomkatastrophe in Tschernobyl nicht nur eifrig dazu beitrug, daß sich das ganze Problem am „Ende“ auf einen Haufen Molke reduzierte. Sondern er steckte in diese Molke auch noch vor laufender Kamera seinen Finger hinein und lutschte ihn mit der Anmerkung „Des tut mir nix!“ ab. Allerdings: war die Molke am Mittelfinger, schlecken tat er am Zeigefinger. Das wäre R. Lang sicher nicht „passiert“.

Das Namensverschmelzungsgesetz – falls es „kommt“, was bei „grünem“ Schwachsinn (noch) generell zu befürchten ist – erinnert mich an zwei sehr liebe Freunde, die ich gestern nach Jahren endlich wiedersehen durfte: die genialen Wiener Kabarettisten Robert Blöchl und Roland Penzinger, die mit ihrem Ensemblenamen „Blözinger“ vielleicht die Vorlage für den Blözin lieferten und jedenfalls hoffentlich auf ihr Urheberrecht pochen werden. Wo kommen wir hin, wenn braungrüne Stinkstiefel sich ungestraft und tantiemenfrei aus dem Ideenfundus witziger und grundguter Menschen bedienen dürfen, um sich noch lächerlicher zu machen?

Auch noch offen wäre eine Abrechnung mit dem notorischen Dampfknarzer Werner Bartens, der als apologetischer Adlatus der SZ-„Wissenschaft“-Märchentante Christina Berndt (der es gelungen ist, einen so annähernd lallerbachschen Lügenanteil in ihr Kindertheatergeplauder hineinzuzwängen, daß sie derzeit wohl aus guten Gründen ein bisserl still geworden ist) bisweilen auch in Talkshows auf Servus TV herumsitzen, „nachdenklich“ tun und alle zehn Minuten daran „erinnern“ darf, daß „die Impfung Trilliarden Menschenleben gerettet hat“. In seinem Stammpropagandablatt trauert er derweil der großen Zeit hinterher, als Nosferatu Lallerbach noch „als Talkshow-König glänzte“. Immerhin gelingt ihm in seinem raunigen Gewäsch ein Satz, mit dem man mehr oder weniger den gesamten Inhalt des Blatts zusammenfassen könnte: „Er weiß, dass dieses Thema polarisiert. Deshalb bleibt ein Nachgeschmack.“

Gemeint ist (wenn ich das richtig verstehe), daß Lallerbach (für den, o heiliger Journalistengott!, „die Sterne schon mal günstiger standen“) lieber die Aufklärer niederschreien sollte, die ihm derzeit seine akademischen Karrierebetrügereien sanft um die Ohren hauen, als die heilige „Impfung“ durch das Eingeständnis eines winzigen Teils des Schadens zu beschmutzen. Weil er damit dem Verbündeten Bartens und dessen Pharmakommandanten in den Rücken rumpelt, der Kameradenschweinshund (oder wie man das in diesen Kreisen nennen mag)!

Wenigstens die Bildunterschrift ist lustig: „Finten nicht nur im Tischtennis?“ Aber die schreibt ein Bartens ja nicht selber, das machen die Praktikanten (auch „Faktenchecker“ genannt). Eine hübsche Liste mit Details über den Bartens und sein propagandistisches Wirken hat übrigens Artur Aschmoneit gesammelt. Ich füge dem hinzu, daß er auch schon mal als eine Art Prophet tätig war: Das Thema seiner medizinischen Dissertation (vor dreißig Jahren) lautete „Einfluß der Gene auf vorzeitigen Herzinfarkt“. Mit modRNA und ihren Effekten hatte das Werk aber wohl nichts zu tun.

Außerdem hat der „Wisschenschaftsjournalist“ (mein derzeitiger Lieblingsdiminutiv!) mal ein Buch mit dem Titel „Betrügen lernen“ sowie einen Fortsetzungsroman in einer Laborzeitschrift geschrieben und an den „Drehbüchern“ einer Seifenoper im WDR-Rundfunk mitgekritzelt. Wir sollten uns nicht wundern, wenn er demnächst einen Sammelguide für Schlumpffiguren aus den siebziger Jahren herausgibt.

Es gäbe (weil noch 493 „Tabs“ offen sind) sicher auch zum „Fall Kimmich“ nachträglich einiges anzumerken. Aber dazu ist unausgesprochen schon ziemlich viel gesagt, und meine Lust, mich mit Unerfreulichkeiten zu beschäftigen, sinkt mit jeder Zeigerdrehung. Schieben wir’s auf, wie so vieles.

11 Antworten auf „(periphere Notate): Und abends schließe ich mein Land ab!“

  1. „Wir basteln uns eine Obrigkeit“ – einfach genial! ;-)))

    „21.15 Vorsicht Falle! Die Kriminalpolizei warnt vor Eduard Zimmermann“ – mein erster herzhafter Lacher des Tages!

    Respekt, Michael, wie Du es immer wieder schaffst, Deine Texte mit derartigen Bildern bzw. „Fails“ noch aufzuwerten?

    Dazu die kreativen Wortschöpfungen a la „Lallerbach“ oder „Drackula Zimmermann“ – von mir übrigens zur „Flak Zimmerstrack“ umbenannt – in den nach wie vor äußerst lesenswerten peripheren Notaten.

    Weiter so und bis zum nächsten Sailer’schen Beitrag, diese eigenartigen Zeiten wenigstens ein bisschen zu entlarven.

    Ein angenehmes Wochenende wünscht

    tomandcherry

  2. Die Äußerungen des Autors über die Lage in Israel bzw. Palestina kann man nicht nachvollziehen. Es ist absolut unglaubwürdig, dass gerade er „nicht viel davon weiß“ und das Thema zu kompliziert findet. Das ist eine lächerlich schlechte Ausrede. Es ist gar nicht schwierig, sich darüber zu informieren. Wenn Annalena Baerbock so etwas sagen würde, könnte man es glauben, aber Michael Sailer…

    Angst vor Stigmatisierung und Vogelstrauß-Strategie führen direkt zu einer Haltung, die nur als Doppelmoral bezeichnet werden kann. Die seit 78 Jahren sorgfältig kultivierten deutschen Traumas und Schuldgefühle sind ein Luxus und ein Alibi zugleich, die dem verwöhnten Bundesbürger ermöglichen, die Augen vor Grausamkeiten, die seit 75 Jahren pausenlos geschehen, zu schließen, Komplize von Kriminellen zu werden, und sich einer US-amerikanischen Politik zu unterwerfen, die paradoxerwise den Neonazismus fordert (Azow-Regiment usw.). Auf diese sehr komfortable Weise glaubt der politisch überkorrekte (vor allem linke) Deutsche seine Reinheit und sein gutes Gewissen kaufen zu können.

    1. Der Vorwurf ist nicht neu, und ich kann ihn nachvollziehen. Ich äußere mich allerdings auch selten zu Südafrika, Thailand, den Philippinen, selbst Japan, Griechenland und Korea, weil es mir da ähnlich geht: Manches interessiert mich, aber meine Expertise erlaubt höchstens punktuelle Einschätzungen, die dem öffentlichen Diskurs wenig hinzufügen könnten. Vielleicht wird das hier und da irgendwann anders sein.

  3. Danke für die Antwort. Ich verstehe, respektiere und schätze, daß man vorsichtig ist, wenn man über Sachen, die man nicht gut kennt, spricht. Aber über den Konflikt um Israel wird seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs überall ausführlich berichtet, das Thema ist seit fast 80 Jahren zentral in der Weltpolitik, fast alle Kriege in den islamischen Ländern haben direkt oder indirekt damit zu tun, man hat ganze Bibliotheken darüber geschrieben und veröffentlicht, Deutschland ist historisch im Konflikt involviert, denn er ist eine direkte Folge des Holocaust. Daß jemand, der sich gründlich, leidenschaftlich und mit ausgezeichneten Kenntnissen und gut fundierten Argumenten mit Politik und Geschichte beschäftigt (jemand der sogar Haaretz liest!!!!) so wenig darüber weiß, daß er keine Meinung zu äußern wagt, naja… Der Betrachter kann nicht vermeiden, das Gefühl zu haben, daß ein großer Bogen um dieses heikle Problem ganz bewußt und absichtlich gemacht wird, daß man panische Angst hat, Israel kritisieren zu müssen. Tabu! Das ist ein typisch deutsches Phänomen. Ich kann mir kein anderes Land vorstellen, wo man auf diese Weise mit dem Palestina-Konflikt umgeht -noch weniger aus einer linken Position. Meine bissige Kritik will nicht feindlich sein. Ich fühle mich fast verpflichtet, diese Kritik so direkt zu äußern. Und gerade in diesem Blog. Ich sehe einen eklatanten Widerspruch zwischen dem Inhalt des Blogs in bezug auf andere Fragen und der fast verzweifelten Zurückhaltung, wenn es um diesen für die ganze Welt folgenschweren Konflikt geht. Schade! Herzliche Grüße.

  4. Messerschmidt, mach Dir nix draus. (Ausreichend „tabulos“ wird ja trotz emphatisch ggteiliger Aussagen von Jokel Fischer – „keine Wütung deutscher Stiefel in Yougoslavien“ o. s. ä. – noch kurz bevor the Act, Weiland – & jetzt wieder wo doitsche Wehrkrraft + Wehrgedanke gg. den Altboesen Feind nach Wdh. der Niewiedaparolen ad nauseam – incl. Zeiten Wände + Goetterdämmerung u. evtl. Ritt nach Wall Hall ernoit Aber wie gfragt ist) Geistig gewüthet auf das der Weissblaurote Russ im Gegensatz zum Blaugelben „in Duenger“ verwandelt werde (vgl. BILD Röpcke, Bild, ue brigens ein in puncto Judenhasz absolut saubres Blatt).

    Kommt Zeit, kommt Unrath.

  5. Lieber Mitkommentator Messerschmidt,

    mich würde die Begründung für den untenstehenden Satz von Ihnen interessieren, weil er ja im deutlichen Widerspruch zu dem weiter oben in Ihrem Kommentar sehr richtigen Satz steht, daß wir Deutschen im eigentlichen Sinn mit unserem Auslöschungsfuror für alles verantwortlich zeichnen, was jetzt und früher in Israel zu überzogenen, hysterischen Reaktionen führt/geführt hat und noch immer führt, sogar der Impfwahnsinn ist wieder ein Meister aus Deutschland: BionTech (Zulassungsbetrug), Drosten (Testbetrug), von der Leyen (Pharma-Haftungsbetrug):

    „Das ist ein typisch deutsches Phänomen. Ich kann mir kein anderes Land vorstellen, wo man auf diese Weise mit dem Palestina-Konflikt umgeht…..bzw. der „verzweifelten Zurückhaltung, wenn es um diesen für die ganze Welt folgenschweren Konflikt geht. Schade!“.

    Sicherlich können Sie das etwas näher ausführen, ich weiß, daß es ein Thema ist, daß man durchaus diskutieren kann und auch diskutieren sollte. Wir alle haben jetzt knapp 3 Jahre jede Diskussion über rechte oder linke Gesinnung, rechte oder linke Kritik an ewig währender Schuld und Sühne unter den Teppich gekehrt, Hauptsache maßnahmenkritisch – das so finde ich, sollten wir nicht mehr zulassen, sondern uns gesittet darüber austauschen, warum Sie beispielsweise beides in einem Post vereinbaren können: Die Anerkennung unserer massiven Befangenheit beim Thema Israel mit dem gleichzeitigen Einfordern wie jeder andere, nichtdeutsche Israelkritiiker angesehen zu werden, und nicht gleichzeitig als antisemitisch wahrgenommen zu werden. Meine ich ernst, lieber Messerschmidt, freundlichster Gruß Josi P.S.: Ich möchte für mich gesehen meine ureigenste Form von Schuld und Sühne behalten und werde sie unagressiv auch gegen jedwede Vereinnahmung gleichgültig von welcher Seite verteidigen. Das bitte ich bei einer Erwiderung zu respektieren.

  6. Guten Abend Josi,

    ich weiß eigentlich nicht, ob es einen Sinn hat, über dieses Thema zu diskutieren. Bestimmte Ideen und Vorurteile sind so stark emotionalisiert und verinnerlicht worden, die Gehirnwäsche (oder Selbstgehirnwäsche) ist so gründlich, daß ernst und gut gemeinte kritische Argumente kaum die Chance haben, wahrgenommen zu werden. Der Skandal um den Tabubruch schaltet die Vernunft aus, er ist so laut, daß man nichts mehr hören kann. Das ist meine persönliche Erfahrung. Trotzdem werde ich es versuchen.

    Zuerst muss ich sagen, daß ich von der Dichotomie Links-Rechts wenig halte. Dieses alte Schema war schon immer eine grobe Vereinfachung. Seit mehreren Jahrzehnten ist es einfach obsolet. Die sozialen, kulturellen, wirtschaftlichen und technischen Umständen haben sich gewaltig verändert. Links und Rechts als politische Kategorien entsprechen nicht mehr der heutigen Realität. Das heißt nicht, daß Probleme und Spannungen überwunden worden sind, aber Links und Rechts als politische Muster helfen nicht weiter, sie haben zum Teil versagt, zum Teil sind sie ein Anachronismus. In den nächsten Jahrzehnten werden Begriffe wie Liberalismus, Sozialismus usw. schnell völlig unbrauchbar werden. Man sollte anfangen, andere politische Polaritäten und Kategorien zu entdecken, die die Wirklichkeit besser widerspiegeln können. Wir sprechen nicht mehr von Guelfen und Ghibellinen…

    Über Deutschland, Israel usw. kann ich nur sagen, was ich denke. Meine Meinungen können hart klingen, aber auf keinen Fall ist meine Absicht jemanden zu beleidigen oder zu verletzen, selbst wenn ich mich sehr offen, direkt und kritisch äußere.

    Herr Müller sagt: „Deutschland ist das Land der Dichter und Denker. Deshalb bin ich stolz darauf, ein Deutsche zu sein“. Herr Müller hat weder die „Kritik der reinen Vernunft“ geschrieben noch „Lohengrin“ komponiert. Er ist auf fremde „Leistungen“ stolz. Daß Herr Müller in Deutschland als Sohn deutscher Staatsbürger geboren wurde, ist reiner Zufall. Fazit: Herr Müller denkt falsch und dazu chauvinistisch.

    Herr Mayer sagt: „Deutschland ist das Land der Nazis und des Holocaust. Deshalb schäme ich mich, ein Deutsche zu sein.“ Um die „Möglichkeit“ zu haben, tatsächlich an Verbrechen der Nazis schuld zu sein, müsste Herr Mayer mindestens 96 Jahre alt sein. Fazit: Herr Mayers Scham ist so unbegründet wie Herrn Müllers Stolz. Auch Herr Mayer denkt falsch, wahrschinlich ist er ein Masochist. Oder nur ein politisch korrekter Heuchler?

    Tugend und Laster sind rein individuell, selbst wenn Milliarden von Menschen dieselbe Tugend oder dasselbe Laster teilen. Das nicht zu erkennen, führt zu Vorurteilen, Pauschalisierung, Irrationalität, Totalitarismus… Nicht nur in rechtextremen Ideologien lebt das nazionalsotialistische Denken weiter, sondern auch latent und unbewußt in den Scham- und Schuldgefühlen von Menschen, die in der NS-Zeit noch nicht lebten. Man ERBT (!!!!!) Schuld und Scham so wenig wie Verdienst und Tugend. Wer immer noch an ERBE -ob tolle arische Eigenschaften oder schreckliche deutsche Verbrechen- glaubt, hat sich vom Nationalsozialismus im Denken nicht vollständig befreit.

    Die Tilgung von Schulden, die nie verjähren, muss täglich und ewig stattfinden. Der gemeine Deutsche scheint auf diese Weise zur mythisch-tragischen Figur, zum ewigen Jude, zum fliegenden Holländer, zu Amfortas zu werden. Aber diese Antihelden leiden für eigene Schulden, während der Deutsche tut Buße für die Sünden von Papa, Opa oder Uropa, wenn sie keine spießige Mitläufer waren, sondern wirkliche Mörder, was eigentlich nicht so wahnsinnig oft vorkommt, wie manche sich vorstellen. Dieser Pathos ist lächerlich. Er erinnert zu sehr an die sorgfältig inszenierte Theatralität des Nationalsozialismus. Das einzige wirklich tragische an ihm sind die politischen Folgen. Im Namen der Freundschaft mit den Vereinigten Staaten und der Schuld gegenüber Israel beteiligt sich Deutschland aktiv oder passiv an zahlreichen Schurkereien. Der Verdacht auf „Antiamerikanismus“ wird als Stigma wahrgenommen. Juden in allgemeinem und der Staat Israel insbesondere sind per definitionem gut und frei von jeder Schuld oder Boshaftigkeit. Im deutschen Denken sind Juden von untersten Untermenschen zu Engeln aufgestiegen.

    Wenn eine menschliche Gemeinschaft respektiert werden soll, muss sie auch kritisiert werden dürfen. Wenn ein gebildeter und politisch gut informierter Mensch mir sagt, daß er über den Palästina-Konflikt zu wenig weiß, um darüber eine Meinung zu äußern, habe ich ein unangenehmes Gefühl. Die Antwort erinnert mich zu sehr an die Behauptung einiger alten Deutschen, die ich in der Vergangenheit oft gehört habe: „Vom Holocaust hatten wir damals gar keine Ahnung“.

    Der Argument, daß der Holocaust ein besonderer Fall ist, den man mit keinem anderen Völkermord vergleichen kann und darf, ist pervers. Warum soll der Holocaust schlimmer sein, als die Verbrechen Stalins und Maos? Warum tragischer, als die Grausamkeiten der Belgier in Kongo? Warum krimineller, als das britische Genozid in Bengala während des Zweiten Weltkriegs oder als die unzähligen Verbrechen der US amerikanischen Regierungen in den letzten 80 Jahren auf der ganzen Welt? Das Prozedere ist in jedem Fall anders, aber die Zahl der Opfer und ihr Leid sind vergleichbar. Wer das nicht erkennt, bagatelisiert de facto andere Massenverbrechen.

    Viele herzliche Grüße!

  7. Lieber Mitkommentator-Messerschmidt, ja, das wären jetzt doch ein paar sehr heftige Gleichstellungen: Also, wenn man Israel nicht kritisiert (für was genau?), dann ist man wie Opa, Oma und Ur-Großeltern, die Mitläufer waren und später nichts wissen wollten von dem, was ihre Männer, Brüder, Väter und Großväter in Sachen Holocaust angerichtet haben, von den Frauen ganz zu schweigen, die Weltmeister im Denunzieren waren? Also ist Israel wie Deutschland von 1932 bis 1945? Und wenn wir nicht israelkritisch sind, brennt demnächst die ganze Welt in einem dritten Weltkrieg?

    Wir werden übrigens zukünftig noch mehr ähnlich hysterisch/paranoide Nationen/Völker/Menschen sehen (wovon Israel bevölkert ist, obwohl doch nichts vererbt wird) und werden keinem von ihnen mit „Verjährung“ kommen können: Wartet nur bis die internationale jüdische Intelligenzjia aufwacht, ihre mafiösen Oligarchen aus den Betten wirft und straff organisierte, bestens ausgebildete Killer losschickt, weil sie erkannt haben, daß dieser unsägliche PCR-Test, der die Pandemie erst ermöglicht und letztlich die israelischer Zero-Covid-Impfkampagne ausgelöst hat, erneut ein Meister aus Deutschland ist (Drosten und Biontech). Deutsche Wertarbeit, geadelt mit Bundesverdienstkreuz. Oder die Haftungsfreistellungsverträge mit Pfizer: eine Deutsche, die in Brüssel die Zügel straff in der Hand hält und in jeder Hinsicht aus einem Bund-deutscher-Mädels entsprungen sein könnte?

    „Vor der eigenen Türe kehren“ wäre aus reinem Selbsterhaltungstrieb jetzt die richtige Haltung, denn selbstverständlich sind Länder mit einer mörderischen Vergangenheit wie eine entsicherte Handgranate: völlig egal ob man eher auf der Täter- als auf der Opferseite war, mit Herumkritisieren ist niemandem geholfen. 1,2 Mio. eigenhändig ermordete Algerier zeigen ja wie es geht: Man sitzt auf Gas, Öl und massenweise Land, könnte jederzeit in Saus und Braus leben, hat aber bei den Franzosen Gefallen am Foltern und Umbringen gefunden und nun wird es wieder erstmal 300 Jahre brauchen, bis das alles rauskontaminiert ist. In der Zwischenzeit legen sie dann auch noch gleich Paris lahm, schicken ihr menschliches Treibgut vor die eigene Haustüre, wo sie alles ins Mittelalter schicken, was nicht bei 3 auf den Bäumen ist: aber alles wohlverdient, wie ich finde.

    Die Heftigkeit ihres Posts hat mich schon erschreckt, gebe ich gerne zu, aber besser man sieht, was unter jedem gewertschätzten Mitkommentator unten drunter ist – als drüber weg zu „schwurbeln“. Ebenfalls herzliche Grüße Josi

  8. Guten Abend Josi,

    von vielen Ihrer Ansichten bin ich nicht weniger erschrocken als Sie von meinen. Aber es freut mich wirklich sehr, daß sie so „offensiv“ schreiben und zugleich freundlich bleiben. Ich danke Michael Sailer sehr herzlich für diesen Blog, wo Freiheit und Direktheit möglich sind und weder von Zensur noch von Aggressivität oder Unhöfflichkeit gestört werden.

    Ich bitte um Entschuldigung dafür, daß ich auf eine Fortsetzung der Diskussion verzichte, denn sie hätte kein Ende (Stoff und Argumente haben wir mehr als genug!) und ich muss gestehen, daß es mir sehr anstrengt, lange im Internet zu diskutieren. Ich bin aus einer anderen Zeit, als man sich noch auf einem Kaffee immer wieder traf, um über solchen Themen unendlich zu plaudern. Und wenn das nicht möglich war, schrieb man sehr lange Briefe, die nicht sofort beantwortet wurden, sondern Tagen oder Wochen später, nachdem man ruhig darüber reflektiert hat…

    Herzliche Grüße und schönes Wochenende!

  9. Lieber Mitkommentator-Messerschmidt, ja so ähnlich stand es ursprünglich bei mir auch im Kommentar: lieber auf einen Kaffee sich treffen, habe ich dann leider gelöscht und ja, ich geben Ihnen in allem recht (hier in diesem neuen Post). Sie sind ja in München, dort ist die Welt sehr klein und irgendwann werden Sie am Nachbartisch sitzen, sich unterhalten und ich werde meine Tochter in die Rippen stossen und sagen: Hey, das ist der Messerschmidt aus dem Blog von Michael Sailer, ich erkenne ihn sofort, denn wie Du sehr gut weißt „Sprache spricht“. Herzliche Grüße zurück Josi

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