„Drei Jahre“ (ein Besinnungsaufsatz)

Mein Beitrag zum Internet-Adventskalender des Wir-gemeinsam-Bündnisses, vom dritten Advent. Gilt aber auch am vierten, fünften und zehnten Advent …

Tür 11


3 Antworten auf „„Drei Jahre“ (ein Besinnungsaufsatz)“

  1. Erstaunlich, wie Du das alles noch rekapitulieren kannst, Michael.

    Bei mir ist die Erinnerung an die vergangenen drei Jahre nur noch bruchstückhaft. Wahrscheinlich besser so.

    Das ein oder andere „Highlight“ weiß ich allerdings noch, als wäre es erst letzte Woche gewesen.

    U.a. die von „aufmerksamen Nachbarn“ organisierte Polizei-Einsatztruppe, die während „strengster Kontaktbeschränkungen“ eine Geburtstagsfeier „auflösten“, in der sich zwei Personen mehr, als zum damaligen Zeitpunkt an „Haushaltsfremden“ maximal erlaubt war, aufhielten.

    Von einer Augenzeugin wurde mir berichtet, dass doppelt so viele Beamt*Innen im Einsatz waren, als es sich um Feiernde handelte. Vielleicht hatten die uniformierten Staatsmacht-Vertreter gerade Langeweile oder rechneten mit härtestem körperlichen Widerstand gegen die Durchsetzungsmethoden?

    Auch die Wahrnehmung der Maßnahmenbefürworter, die damals gar nicht hart genug gegen Masken-/Impfverweigerer loshetzen konnten, verblasst zusehends.

    Irgendwie kommt mir das mittlerweile alles wie ein langer böser Traum vor.

    Wobei ich mir zu 100 % sicher bin, dass die nächsten grundrechtseinschschränkenden Zwangsmaßnahmen bereits geplant sind.

    Ich tippe mal ganz stark auf „Klima-Lockdowns“ oder wie man die Mobilitätsbeschränkungen dann nennen wird.

    Und noch etwas OT zum Schluß:

    Die Korruption in der EU, die durch das „plötzliche Aufdecken“ der (angeblichen) Bestechlichkeit einiger Amtsträger*Innen im medialen Interesse steht, wird doch hoffentlich nicht von dem bereits wesentlich längeren Verdacht der „Vetternwirtschaft“ ablenken, der gegen die deutsche Kommissionspräsidentin laut wurde? Sog. „Hinterzimmerdeals“ mit mächtigen Pharma-Lobbyisten, Auftragsvergaben in Milliardenhöhe per Chat-Nachricht/SMS, gelöschte SMS/WhatsApp-Nachrichten auf dienstlichen Smartphones usw.

    Mal abwarten, ob gegen UvdL und ihren Herrn Gemahl ebenfalls juristische Ermittlungen eingeleitet werden, die irgendwann nicht „im Sande verlaufen“…

  2. Lieber Tomandcherry, einer meiner Enkel hatte sich in den Kontaktbeschränkungszeiten mit seinen Schulfreunden verabredet, wo sie mit den Rädern in die Berge gefahren sind, um dort zu wandern (17-jährige, die nicht wie von höchster Stelle befohlen zu Hause auf dem Sofa liegen und daddeln, sondern an der frischen Luft gemeinsam etwas unternehmen!). Auf einer Serpentine kommt einer der Klassenkameraden in einer Kurve auf die Gegenfahrbahn und fährt frontal in ein entgegenkommendes Auto, fliegt über die Windschutzscheibe und bleibt regungslos auf dem Asphalt liegen. Die Jungens stehen mit schlotternden Knien neben ihren Rädern und warten auf den Sanka, der vom ebenfalls unter Schock stehenden Autofahrer gerufen worden war. Bevor aber der Notarzt eingetroffen war, war schon die Polizei da, sprang in voller Montur aus dem Auto und hat die Jungens, die kein Wort rausgebracht haben, angebrüllt, ob sie wüssten, daß Kontaktbeschränkung wäre und daß sie jetzt mit einem saftigen Bußgeldbescheid zu rechnen haben, weil sie zu 5. unterwegs waren (und nicht alleine zu Hause geblieben sind). Da waren die Jungens sich noch sicher, daß ihr Freund es nicht überlebt haben kann, es hat ihn ja keiner angerührt wie er da am Boden lag. Erst als der Notarzt eingetroffen war, war klar, daß er mehr Glück als Verstand gehabt hatte – er war zwar grün und blau und benommen, war aber ohne einen einzigen Knochenbruch. Ja, wir alle haben herzloseste Reaktionen von Mitmenschen erlebt, die wir auch jetzt im Rückblick kaum glauben können, daß sie stattgefunden haben. Josi

  3. das ist sehr ehrlich und hat mich bewegt, denn die Beschissenheit dieser Zeit war gewaltig. Wenigstens hattest Du deine Wohnung, dein Bett. Ich war ohne alles, Instrumente, Bücher, alles lag in Rußland und ich wollte in Deutschland nur das neue Visum abholen und blieb in diesem verfluchten Land 18 Monate hängen, da die Grenze zuging, kafkamäßigerweise wäre ich 20 Stunden später nicht mehr aus Rußland rausgekommen, doch ich musste wegen Visum..
    Im Frühjahr 2021 brach mein Lebenswille dann in sich zusammen. Doch er kam auch wieder. Und mußte mich auch noch PCR-Test mäßig „ficken“ lassen. Als ich am 15. August mit Ticket und Visum zurück nach Russland wollte, verlangte man einen PCR-Test am Abflugschalter des Flughafens.. Auf mein entsetztes und blödes Gesicht hin riet mir die freundliche Aeroflotschalterdame, daß ich ja 130 Minuten Zeit habe und im Untergeschoß PCR-Hochgeschwindigkeitstests gemacht werden. 50 Minuten. Dann könne ich ja mitfliegen. 250.-€… und ich habe mich „ficken“ lassen-so groß war mein Bloß-weg!!!-Drang. Zu den Leuten, die mal Freunde, sogar gute Freunde waren, Vitti zum Beispiel, da habe ich zum ersten Mal was von dir gelesen. Fiel mir auf. Facebook war das.
    Ob das ein Hörspiel war oder ein Buch oder woher….. ich weiß es nicht mehr, Du wahrscheinlich:
    Da handelte es sich da um einen Menschen, evtl war es ein Monolog der sich vor seinem nach langen Jahren und einem großen Krieg zurückgekehrten Nachbarn rechtfertigen will, und er solle jetzt doch nicht so beleidigt sein, nur weil er da vor sechs Jahren auch dabeigestanden und gelacht habe, als der jetzt-Beleidigte mit seiner Zahnbürste das Kopfsteinpflaster vor dem Stephansdom schrubben mußte.
    Schöne Grüße aus dem Ural

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