(periphere Notate): Gummihandschuhe und Verhaltensmanagement

Das Propagandablättchen „Spiegel“ teilt mit: „Ein Berater Selenskyjs appelliert an den Westen, schneller Waffen und Munition zu liefern. In Mariupol leiden Menschen unter Cholera.“

Waffen und Munition gegen Cholera? Wie wäre es statt dessen mit Waffen und Munition gegen Propaganda? Die Meldung des Blättchens, der „Bürgermeister von Mariupol“ habe im ukrainischen Fernsehen gesagt, es gebe in der Stadt „einen Ausbruch von Ruhr und Cholera“ und in den Straßen lägen „verwesende Leichen“, geht nicht, wie behauptet, auf „ukrainisches Fernsehen“ zurück, sondern auf zwei Meldungen der Propagandaagentur Reuters.

Wem auch immer der „Bürgermeister von Mariupol“ was auch immer erzählt hat: Der Mann (er heißt Boitschenko) mag manches sein – Bürgermeister von Mariupol ist er jedenfalls nicht. Er war dort bis März als publizistischer Statthalter der faschistischen Brigaden tätig, die Mariupol besetzt hielten, hat die Stadt dann aber verlassen und wird dort nicht vermißt. Was auch immer er erzählt: Er weiß davon so viel wie ich vom Hosentascheninhalt der Teilnehmer eines soeben stattfindenden Grillfests in Wuppertal (wo ich noch weniger Bürgermeister bin als er dort).

Boitschenko behauptet weiter, die Stadt sei wegen des „Choleraausbruchs“ unter Quarantäne gestellt worden, und fordert „humanitäre Korridore“. Das darf er aus der Ferne gerne sagen. Wenn ich behaupte, in Visselhövede sei die Ruhr ausgebrochen, und deswegen „humanitäre Korridore“ fordere, interessiert das ja auch keinen. Bei Boitschenko schon: Der bayerische Rundfunk plappert den Quatsch viertelstündlich nach. Derweil reisen (auch westliche, aber selbstverständlich nur „alternative“) Journalisten in die Stadt, filmen und interviewen dort, ohne irgendwas von einer „Quarantäne“ oder gar einer „Cholera“ zu bemerken. Bewohner von Mariupol fahren gleichzeitig mit Bussen, wohin sie wollen. „Quarantäne“?

Es stellt sich die Frage, ob wir durch den historisch einmaligen Lügenhagel des sogenannten deutschen „Gesundheitsministers“ inzwischen so abgehärtet gegen die Dauerpenetration mit haarsträubendstem Blödsinn sind, daß uns so was gar nicht mehr auffällt und wir eher erschrecken täten, wenn zwischendurch mal jemand nicht lügt. Oder umgekehrt.

Derweil photographiert irgendwer von den Reuters-Leuten einen „Anwohner“, der angeblich „einen beschädigten Lieferwagen in Charkiw inspiziert“. Offenbar ließ sich kein „Anwohner“ finden, der seine Hakenkreuzarmbinde nicht lebenslänglich in die Haut gestochen der Kamera darbietet. Zumindest nicht für „Reuters“. Hängt halt immer von Connections ab, was man so sieht, wenn man selber gar nicht da ist.

Ich habe mal gelesen, daß der Mensch im Darm wesentlich mehr Synapsen trägt als im Gehirn. Synapsen: das sind die Dinger, hinter denen sich angeblich der Geist – also Meinungen und all das Zeug – versteckt (sehr verkürzt dargestellt und genau genommen sicher falsch). Das könnte darauf hinweisen, daß sich „da unten“ (bildlich) eine zweite Persönlichkeit versteckt, von der die erste (die im Hirn) nichts weiß (und umgekehrt).

Das könnte auch das sogenannte „Bauchgefühl“ erklären, an dem sich „die Wissenschaft“ (also die 1010101-Modelliererbranche) seit je her die Zähne ausbeißt, weil sie es nicht erklären kann. Es sei „angeboren“, sagen Esoteriker. Es gebe so was gar nicht, sagen die Modellierer und ihre Science-Päpste. Schade, sage ich.

Die Militarisierung der deutschen „Gesellschaft“ und ihrer ideologischen Säulen schlägt sich manchmal in scheinbar unscheinbaren Kleinigkeiten nieder. Die zu Zwecken der Verschleierung und Vertuschung mittels wirrer Zahlensalate und Kinderkram-Graphikquark begründete BR-Propagandaabteilung „Faktenfuchs“ wird von dem Sender selbst neuerdings als „Faktencheckereinheit des bayerischen Rundfunks“ bezeichnet. Sie ist somit Teil einer Armee von Bewußtseinssoldaten, die mit Massenverwirrungswaffen das geistige Schlachtfeld, das man mal „öffentliche Diskussion“ nannte, beherrschen soll.

Dazu passend fordert der „Corona-Expertenrat“ ein „Verhaltensmanagement“. Das ist eine so epochal üble Sache, daß ich mich nicht damit beschäftigen möchte, weil darin schon wieder vier oder fünf „Verschwörungsmythen“ aufploppen, die plötzlich Realität zu werden drohen. Vielleicht ein andermal mehr.

Die „Zeit“ berichtet: „Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) erwartet im Herbst und Winter gesellschaftliche Auseinandersetzungen über die Folgekosten des russischen Kriegs gegen die Ukraine. ‚Wir werden einen dramatischen Anstieg der Heizkosten erleben‘, sagte er am Donnerstagabend in der ZDF-Sendung Maybrit Illner. ‚Ob da dann die politischen Maßnahmen ausreichen, um gesellschaftlichen Frieden und das Gefühl, daß es fair in diesem Land zugeht, durchzuhalten, das wird die entscheidende Frage des Herbstes und des Winters werden. Da bin ich noch nicht ganz sicher‘, sagte er.“

Hätte vor ein paar Jahren ein deutscher „Politiker“ derart dummdreist, töricht und unverschämt verkündet, daß er nur dafür da ist, als Grußaugust der internationalen „Elite“ ein „Gefühl durchzuhalten“, hätte man ihn mindestens innerhalb von 24 Stunden aus dem Amt gejagt, wahrscheinlich aber ziemlich peinlich juristisch belangt. Oder sagen wir: vor ein paar Jahrzehnten. Es ist, ich muß es gestehen, schmerzgrenzwertig beleidigend und demütigend, sich von solchen Hornochsen „regiert“ zu wissen. Dann doch lieber ein Pferd als Konsul. Andererseits ist das Regime sehr effektiv: Gegen die absolut irrwitzige Entgrenzung der Blödheit begehrt niemand mehr auf, weil man diese Typen einfach nicht ernstnehmen kann. Es ist, als sollte man eine politische Revolution gegen Brennesseln (die sicherlich intelligenter sind als Herr Habeck) organisieren – Sinnbild der Vergeblichkeit.

„Das Ziel der Vereinigten Staaten von Amerika ist klar: Wir wollen eine demokratische, unabhängige, souveräne und wohlhabende Ukraine mit allen Mitteln ausstatten, damit sie weitere Aggressionen abschrecken und sich dagegen verteidigen kann“, ließ Joe Biden am 31. Mai in einem Gastkommentar unter seinem Namen in die „New York Times“ schreiben. Das klingt ebenfalls idiotisch (oder eher dement), irgendwie auch verquer plausibel, scheitert aber an einem ganz simplen Problem: Es gibt in diesem Universum keine demokratische Ukraine. Es gibt auch keine unabhängige und/oder souveräne Ukraine. Und es gibt – spätestens seit der Ausplünderung durch einheimische Oligarchen und US-amerikanische Gangster unter reger Mitwirkung von Biden sen. und jun. – keine „wohlhabende“ Ukraine und wird sie auch so bald nicht geben. Sollte das Land jemals unabhängig von USA/EU/NATO und souverän werden (dürfen), wird es sein Bruttosozialprodukt etwa tausend Jahre lang dafür aufwenden müssen, Schulden für nutzlosen Waffenschrott abzustottern.

Kuriosum im Biergarten: vier Menschen mit Masken (dreimal Staubfilter, einmal OP)! Selbst beim konsumeinleitenden Gruppenselfie bleibt ein Lappen im Gesicht. Ihr Menü besteht aus einer Halben Bier, einer Breze und einer Plastikflasche Wasser (für alle). Der Mann mit der Dauermaske trägt blaue Gummihandschuhe.

Es kommen dann noch sechs Leute, eine Breze, zwei Bratwürste, ein kleines Radler und drei Wasserflaschen dazu, diesmal ohne Masken. Fürs Gesamtselfie hält jemand ein angebissenes Würstchen hoch. Zwei Teilnehmer ziehen während des rudimentären Gesprächs die Maske wieder auf, vorsichtshalber, und schauen noch griesgrämiger als der Rest. Nach einer halben Stunde: Abmarsch, nur teil-„geschützt“. Möglicherweise ist die Menschheit wirklich am Ende.

4 Antworten auf „(periphere Notate): Gummihandschuhe und Verhaltensmanagement“

  1. Lustigerweise kenne ich den Bürgermeister von Wuppertal, Uwe Schneidewind. Der war früher unser Klassenprimus. Kein Streber, ganz außerordentlich intelligent, leider bei den Grünen gelandet (nein, das ist nicht unbedingt ein Widerspruch).

    Ansonsten wird der Impfbehaviorismus jetzt endlich „transparent kommuniziert“, während gleichzeitig in den Leitmedien der Damm der Berichterstattung über das neue Post-Vac-Syndrom (verwandt mit dem Sudden Adult Death Syndrom) erste Risse erhält und die Bewertung der Maßnahmen durch den Sachverständigenrat überraschenderweise verspricht, derart vernichtend auszufallen, dass die SZ sie auf der Grundlage eines Leaks und unter Berufung auf anonyme Fachkreise (vulgo vermutlich: Christian Drosten) vorab kritisieren musste. Ich halte es da mit Harald Schmidt in der Berliner Zeitung in anderem Zusammenhang und verfolge „mit großem Interesse“, wie es weitergeht.

  2. Ja, Maske tragen an der frischen Luft, in vereinzelten Fällen auch, wenn sich weit und breit keine „Unmaskierten“ in relativer Nähe befinden, macht scheinbar glücklich.

    Gestern fuhr ich – gezwungenermaßen – in München mit öffentlichen Verkehrsmitteln und mir wurde auf schmerzliche Weise bewusst, wie gehirngewaschen die Mehrheit des Souveräns mittlerweile ist.

    Besonders heftig zuckte ich zusammen, als in der U-Bahn auf einem der dort installierten „Info-Screens“ Bilder der Erlanger Bergkirchweih gezeigt wurden.

    Hunderte, wenn nicht Tausende Menschen auf engstem Raum, der die Einhaltung von „Mindestabständen“ vollkommen absurd erscheinen liess, drängelten sich maskenlos (!) zum gemeinsamen Feiern.

    Verantwortungslos, egoistisch, unverantwortlich…

    Wo ist eigentlich Karl L., wenn man ihn gerade braucht?

  3. Dantebad am Sonntag:

    alle nackert mit Tätowierung wie eh und je. Der kleine Junge vor mir in der Schlange am Pommesstand wollte gerade ausholen und mit der flachen Hand auf den erstaunlich großen, kräftigen, elastischen Hintern vor ihm klatschen, der lediglich von einem schwarzen Plastikband durchzogen war: Im Fluge konnte ich die kleine Hand noch auffangen, dann kullerten Tränen vor Schreck. Dieselbe Tragik konnte ich an der großen Dreifachrutsche beobachten: 2 5-Jährige standen hinter einem ähnlichen Hintern an der Treppe und haben so getan als röchen sie am Po, der ihnen direkt und ungeschützt ins Gesicht drückte, um sich dann schlappzulachen mit iiiihhhh-Rufen „das stinkt!“. Irgendwas ist da mit dem Synapsen durcheinandergekommen. Untenrum scheint nichts mehr unmöglich, oben auch nicht. LG Josi

  4. Wieso liegen da Leichen in den Straßen von Mariupol, hat nicht u. a. der Bürgermeister von M. noch vor Wochen behauptet, der Rrusse hätte „13 [!] mobile Krematorien“ dort im Einsatz, um Leichen (und damit die Spuren seiner Verbrechen) zu beseitigen (links finden Sie noch genug, brauch ich hier nicht zu posten).

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