(periphere Notate): Gegen Frieden hilft nur Krieg

Die einhunderttausend Millionen (100.000.000.000,-) Euro „Sondervermögen“ (also fiktives Geld), die in diesem Jahr für Militärausgaben „geschöpft“ werden sollen, dienen laut Bundesregierung dazu, aus der Bundeswehr „eine einsatzfähige Armee zu machen“. Da mag man sich fragen, wofür wir seit Jahrzehnten regulär und weiterhin zehntausende Millionen Steuergeld pro Jahr für die Tötungsmaschinerie ausgeben, wenn die dann nicht mal „einsatzfähig“ ist.

Abgesehen davon wäre mir seltsamerweise um einiges wohler, wenn ich in einem Land leben könnte, in dem es keine „einsatzfähige Armee“ gibt. Am besten nicht mal eine einsatzunfähige.

Ist es ein Zufall, daß die – zuletzt von Donald Trump überbrachte – Forderung, die Ausgaben für sinnlose, tödliche Militärscheiße auf mindestens zwei Prozent des Bruttosozialprodukts zu erhöhen, nach jahrelangem Widerstand jetzt ausgerechnet von „Sozialdemokraten“ und „Grünen“ so nebenbei abgenickt und durchgepeitscht werden? Ach na ja, sinnvoller wäre die Frage, wieso seit Jahrzehnten immer gerade die sogenannten „Parteien“ dafür eingesetzt werden, das durchzupeitschen, wogegen sie per „Gründungslegende“ angeblich irgendwann mal standen.

Inmitten der traurigen und einander inhärent und vollständig widersprechenden „Nachrichten“ aus der Ukraine ist es fast (!) ein Lichtblick, mit welcher Sturheit sich der abgehalfterte deutsche „Gesundheitsminister“ zwischendurch zu Wort meldet, um sein totes Pferd „Pandemie“ zuschanden zu reiten. Auch hier widerspricht sich wie gewohnt alles. In einer Art Staffellauf werden reihenweise Mitglieder der Führungsriege „testpositiv“ gemeldet (zuletzt Böhmermann, Kretschmann, Strobl, Ramelow, Giffey, Grote, Tschentscher, Al-Wazir, Heil, Generalstabschef Breuer und diverse Minister und sonstige Dreifachgespritzte), richtig krank wird aber selbst von denen kaum einer – während die Ungespritzten weiterhin gesund und negativ bleiben, aber keinerlei Ämter innehaben und auch sonst nicht mehr viel dürfen (außer einkaufen und zu Hause sitzen). Der Lauterbach schwafelt derweil von 200 „Omikron-Toten“ pro Tag. Das wären in vier Wochen 5.600 – das RKI weiß im genannten Zeitraum jedoch nur von 422 Menschen, die bei ihrem Ableben (auch) eine Spike-Erkältung hatten. Immerhin 19 davon waren jünger als sechzig Jahre.

Da sollten wir uns vielleicht auch mal erinnern, daß das Regierungsgremium vor nicht langer Zeit Gesetze eingeführt hat, in denen es „Obergrenzen“ gab, die an „Inzidenzen“ gebunden waren. So was wie „ab 5 gilt dies, ab 25 dies, ab 50 das und ab 100 jenes“. Inzwischen schwanken die offenbar besoffenen „Inzidenzen“ seit Wochen und Monaten zwischen 1.000 und 2.000 herum, und keinen kümmert’s mehr. Und die Gesetze, mit denen ja immerhin die Verfassung der Bundesrepublik Deutschland „vorübergehend“ außer Kraft gesetzt wurde, gelten weiter und immer weiter, und niemand fragt mehr nach. Ist halt Krieg, gelt.

Der wiederum macht beim Widersinn mit: Mehr als 60 Prozent der ukrainischen „Getesteten“ waren „zuletzt“ positiv, hört man. Bei uns gab es schon mal einen „Lockdown“ bei 0,4 Prozent (oder so). Merkt noch irgendwer irgendwas? Ist irgend etwas nicht egal außer dem Krieg gegen den Russenputin, auf den wir alle gedrillt werden?

Dummerweise ist das ein Krieg, den niemand gewinnen kann und der deswegen (fatalistisch betrachtet) nie mehr enden wird. Außer mit dem großen Knall, den die Hysteriker von der Weltuntergangssekte jetzt noch sehnlicher herbeisehnen als während der letzten Stufe. Ob FFP2-Masken „auch“ vor Fall-out „schützen“? Zumindest haben sie die Gesichter schon mal auf die angemessene Atomschlag-Auslöschungsvisage trainiert.

Das gilt auch erweitert: Zwei Jahre Kriegsdrill, Einschüchterung, Aufhetzung und Einübung der Diskriminierung von Ketzern und Volksverrätern sind der perfekte Nährboden einerseits für Pogrome, andererseits für den stummen Gleichschrittmarsch in den blitzenden Untergang.

Daß der erwähnte Herr „Also äh also“ fast (!) ein bißchen … sagen wir: weniger unerfreulicher wirkt als vor zwei oder drei Wochen, mag daran liegen, daß sich der ukrainische Chef große Mühe gibt, noch betrunkener vor Kameras zu treten. Es sei ihm nachgesehen. Der Mann, der seinen Wahlkampf mit dem Versprechen bestritten hatte, die Macht der Nazibanden in seinem Land ein bißchen einzuschränken, mußte erleben, daß dieser Anspruch (wenn er ihn je wirklich hatte) dem Versuch gleichkam, einen Tsunami mit einem Strohhalm zu stoppen. Überliefert ist, daß Wolodymyr Selenskyj nach Amtsantritt die faschistischen Asow-Brigaden im Donbaß besuchte, wo sie in Sachen Massenmord seit 2014 tätig sind, sie zunächst dafür lobte, daß sie die Ukraine vom „Abschaum“ befreien, und dann darum bat, die Waffen niederzulegen, weil das Minsk-II-Abkommen das so vorsehe und er nun mal jetzt Präsident sei. Der Kommandant der Heiligen Krieger antwortete so etwas ähnliches wie „Fuck off!“, Selenskyj fuhr nach Hause, bekam noch eine Morddrohung nachgeworfen und bemüht sich seither eifrig, die Nazis in die Gesellschaft zu „integrieren“ beziehungsweise umgekehrt.

Aber das sind Nebensachen, und Selenskyi ist bloß eine bedauernswerte Spielfigur in einem bösen Spiel, das eigentlich niemand spielt, weil jeder denkt, der „andere“ spiele es.

Offenbar sind wir gerade zum zweiten Mal in zwei Jahren in einer Phase, wo höchste Verunsicherung die Suche nach möglichst umfassenden Erklärungen befeuert. Und ich rate dazu, extremistische Lieferanten simpler Muster, in die sich „alles“ pressen läßt, für einige Zeit komplett zu ignorieren. Damit meine ich sowohl die konjunkturell aufblühenden Anbieter allumfassender „Weltmodelle“ als auch die ganz offensichtlich irregewordenen Kriegsprediger in unseren Leitmedien. Es entwickelt sich gerade eine Massendynamik, die sehr deutlich an das erinnert, was wir im März 2020 erlebt haben. Menschen geraten in Todesangst und wollen die dunklen Geheimnisse der Hölle ergründen, weil die Banalität (oder Blödheit) dessen, was tatsächlich geschieht, einfach zu banal ist, um sie als Ursache der eigenen existentiellen Gefährdung zu akzeptieren. Auf deutsch gesagt: Wir wollen nicht akzeptieren, daß diese Deppen wegen so etwas tatsächlich einen dritten Weltkrieg riskieren. Was sie aber tun, weil sie in derselben Dynamik feststecken: Es muß endlich knallen, damit Ruhe ist.

Ich bin kein Psychologe, aber ich vermute: Das alles ist die Folge von Fixierung und Verengung des Blicks, was dann so ähnliche Auswirkungen hat wie wenn man ein Mikrophon vor einen Lautsprecher hält: Es fängt infernalisch zu pfeifen und zu heulen an, ohne daß man selbst ein Geräusch macht.

Wenn man eine „Verschwörungstheorie“ braucht, genügt die hier: Auch diese Panik ist inszeniert, und auch diese Panik kann die schlimmsten psychischen und gesellschaftlichen Folgen haben. Es hilft aber nichts, zu ergründen, worauf sie zielt und wozu sie dient (Profite der Rüstungsindustrie? gesellschaftliche Kontrolle? The Great Narrative?). Sie bricht zusammen, sobald wir uns zurückziehen und feststellen: ohne Radio, Fernsehen und Internet werden andere Dinge wichtiger. Wir werden damit z. B. die Faschisten in der Ukraine nicht „besiegen“, die Russen oder die NATO sowieso nicht. Das werden wir aber auch nicht, wenn wir uns Tag und Nacht über sie den Kopf zerbrechen. Klingt zynisch, aber Zynismus ist halt auch das „Vergehen“, die Welt zu sehen, wie sie ist, und nicht wie sie sein soll. Und dann woanders hinzuschauen.

Es gibt ja noch Nischen, wo keine Hysterie herrscht, wo niemand hinkommt, der mit Gesichtsmaske und aktuellem „Test“ den ganzen Tag Schreckzahlen und bunte Bildchen konsumiert, wo noch nicht mal das „World Economic Forum“ und seine grünen Moraltruppen viel zu sagen haben, weil sich da nichts „verwerten“ oder „retten“ läßt.

Der Wahnwitz und die Hybris, die den Governance-Weltherrschern und den dümmlichen Aktionskindern, die sich zur Rettung von Klima und Lebensmitteln an Autobahnen festkleben und Technoumzüge veranstalten, vereinen, zeigt sich in der geteilten Weltanschauung: Der zufolge gibt es in dieser Welt nur zwei Elemente, deren eines (die Natur, verkörpert in „dem Klima“) schwach und schutzlos ist und daher vom anderen, starken (dem Menschen) gerettet werden muß – und zwar vor dem Menschen und zwar nicht durch Selbstbescheidung und Abfinden mit der Einsicht, daß er nur ein Mensch ist, sondern durch Technik, technischen Fortschritt, Geld und (by the way) die Selbstverwandlung in ein technisches, steuerbares „Werkzeug“. Die Frage, wer diese „Werkzeuge“ letztlich steuert und wozu, bleibt ebenso ungestellt wie die, was wohl die „Natur“ (verkörpert in einem Grashalm oder einem zufälligen Bewohner eines Milliarden Lichtjahre entfernten Quasarplaneten) davon hält.

Zufallslektüre: Bücher und Artikel aus den späten sechziger Jahren. Die darin enthaltenen Gedankengänge wirken heute völlig anderweltlich und spontan widersinnig, etwa wo es um die „neue Ostpolitik“ der Brandt-Regierung geht. Da marschiert der Russe in die CSSR ein, setzt dort die Regierung ab und eine neue ein, und Deutschland liefert keine Waffen! Sondern verhandelt ungerührt weiter! Das war wohl die heute so antiquiert wirkende Ideologie: Vor Krieg schützt nur Verhandeln, Zuhören, Sprechen, Verstehenwollen auch des Unverständlichen. heute gilt die wesentlich verständlichere neue Ideologie: Gegen Krieg hilft nur Krieg.


4 Antworten auf „(periphere Notate): Gegen Frieden hilft nur Krieg“

  1. Weil ich mir solche Zahlen wie 100.000.000.000 nicht vorstellen kann, muss ich mit dem Versuch sie irgendwie zu fassen Vorlieb nehmen: diese Summe mit dem Staatshaushalt Ägyptens z.B. vergleichen, die Zahlen sind etwas veraltet, aber vor 5 Jahren lebten dort etwa gleich viele Menschen als in Deutschland: Ägypten muss damit knapp 3 Jahre lang zurecht kommen. Für alles. Tunesien mehr als 10. Und würde ich jetzt die Zahlen der Staaten südlich der Sahara anführen würde dieser Kommentar entschieden zu lang. Da bleiben nämlich nicht viele übrig vom gesamten Kontinent. In Milliarden: Somalia 0,145, Gambia 0,187, Zentralafrikanische Republik 0,231 und so weiter.

  2. Aufruf an alle in Gesundheits- und Pflegeberufen Tätigen zum Widerstand gegen ihre Impfpflicht
    https://fassadenkratzer.wordpress.com/2022/03/09/aufruf-an-alle-in-gesundheits-und-pflegeberufen-tatigen-zum-widerstand-gegen-ihre-impfpflicht/

    „Die Gesellschaft der „Mediziner und Wissenschaftler für Gesundheit, Freiheit und Demokratie, e.V.“(MWGFD), ein Zusammenschluss von in Medizinberufen tätigen Personen und Wissenschaftlern, die sich in Forschung und Lehre mit den Themen Gesundheit, Freiheit und Demokratie beschäftigen, hat alle Gesundheits- u. Pflegeberufe aufgerufen, gegen die ab 15. März 2022 geltende Impfpflicht jetzt entschlossenen Widerstand zu leisten.“

    Man könnte diesen Aufruf auch anders formulieren, generalisieren: lasst uns die Politik zwingen, unsere Gelder (Steuergelder) endlich nutzbringend und menschliche einzusetzen. Für eine schöne und mitmenschliche Welt in UNSEREM Sinne (statt im Sinne von „Geostrategen“, geldgeilen Irren und kranken Milliardären!).

  3. Lieber Albrecht Storz, wie soll denn das „laßt uns die Politik zwingen“ genau aussehen? Alle gleichzeitig kündigen? (Zwei meiner Töchter arbeiten im Gesundheitswesen, eine sogar in einem Bereich in dem man einen Bonus von 5.000 EUR bekommt, wenn man eine solche Fachkraft vermitteln würde bei dem es zu einem Vertragsabschluß käme).

    Hier in München gab es genau einmal einen nennenswerten „Aufstand“ (08.12.2021), dann jedoch hat sich „München-steht-auf“, die mehr zufällig in der Rolle der Organisatoren gekommen waren, befleissigt auf seine Plakate zu schreiben: „Wir sind Mitmenschen und keine Feinde“ oder „Wir dürfen wieder laufen“ (allerdings nur mit Maske und Abstand) oder „wir haben gezeigt, dass wir friedlich sind und der Stadt die Hand gereicht haben“. Gleichzeitig hat man sich breitschlagen lassen im dichten Nebel auf der Theresienwiese herumzustehen und auf dem Königsplatz (beides in Absperrkarrees), ringsum lauter tote, leere Masken-Gesichter und von der Bühne Vorträge als ob wir noch im März 2020 wären. Zum Schluß auch noch Michael Jackson und „hoch die internationale Solidartität!“ begleitet von „das Großkapital und die Oligarchen“ seien wie eh und je an allem schuld.

    Anbiederung an linke Genossen wie an die Stadt, das KVR und OB Reiter.

    Mehr Luft aus einem Kessel (mit Durchbruch von Polizeiketten, stundenlangem Kesseln) kann man gar nicht rauslassen. Zufall? Der Aufstand ist noch ein paarmal in der Fußgängerzone (Leuchtreklame auf dem Rathaus als Hohn und Spott) hochgebrandet dank stimmstarker junger Männer, die unverdrossen und ohne jede ORGA mit lautstarken Friede – Freiheit – Selbstbestimmungs-Rufen rauf- und runtergelaufen sind, immer mit einem weiblichen Echo, das punktgenau erwidert hat. Von allen Seiten.

    Dann war am nächsten Mittwoch schnell wieder alles eingefangen von einer „LIchterkette“ (ausgerechnet, wo Giovanni di Lorenzo doch kein Klischee auslässt, um Maßnahmengegner zu diffamieren), von der keiner wußte, für was sie steht – hatten doch in der Woche davor die Maßnahmenbefürworter an derselben Stelle ihre Lichterkette, gesponsort von der Stadt. Zufall, Naivität, auf der suche nach der verlorenen Zugehörigkeit zur linken Vergangenheit?

    Heute „darf“ „München-steht-auf“ tatsächlich „wieder laufen“, Aufstellung erst um 18:30 Uhr und mit Maskenauflagen, das wird dann exakt so weit reichen, daß die Fußgängerzone wieder geschlossen ist: Dort wo es wirklich weh getan hatte (vor ein paar Tagen war die Aufstellung noch um 17:30 Uhr gewesen): Und morgen, so befürchte ich, werden wir alle als Putinversteher zerrissen werden, denen die ukranischen Menschenopfer total egal sind, Hauptsache im Krieg wird keine Maske getragen und nicht geimpft. Wir „dürfen“ also keineswegs laufen, weil wir so lieb, brav und sittsam um Erlaubnis gefragt und bewiesen haben, daß wir „friedlich“ sind, sondern wir laufen sehenden Auges in eine Falle, das mit Stockholm-Syndrom nur unvollständig beschrieben ist:

    Es ist diese Verzagtheit des Ausgeschlossenen, der sich den ehemaligen Genossen anbiedert in der Hoffnung doch noch zur Party zugelassen zu werden: Betteln, nicht fordern, Unterwerfen, nicht widerstehen, Einknicken und das Einknicken als kluge Strategie verkaufen, die dem Gegner keine andere Wahl läßt, als aufzugeben.

    Die Aufrufe an die Demoteilnehmer sind ja jetzt schon eindeutig: „Augsburgs Oberbürgermeisterin appelliert an alle Corona-Demonstranten „aus Respekt“ vor den Kriegsopfern von einer Teilnahme abzusehen“. Umgekehrt heißt das: Wer das nicht tut, der ist dann halt ein Vaterlandsverräter, der morgen schon Putin den Weg zum Münchner-Rathaus weisen würde. LG Josi

  4. Wir sollten entgegen anderslautender Gerüchte einfach mal davon ausgehen, dass die „Bewahrung von Menschenleben“, „Sicherheit“ u. dgl. schöne Dinge mehr auf der Prioritätenliste der Maechtigen eindeutig nicht den ersten Platz einnehmen.

    Dann denkt sichs schon leichter weiter.

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