(periphere Notate): True Crime im neuen Mittelalter

Weil der Mensch ohne soziale Kontakte, Austausch, Nähe und Gemeinsamkeit nicht selbstbestimmt, selbstvertrauend und frei leben kann, ist es zum Zwecke seiner Zurichtung zum sklavischen Vieh unerläßlich, ihn von anderen Menschen abzutrennen und zu isolieren. Das in seiner Einzelzelle sitzende und für den Profit der Globalelite arbeitende Wesen ist dann auch empfänglicher für Botschaften, die die normale Kommunikation ersetzen und ihm ein Gefühl von Leben und Sinn vermitteln. Etwa so, als ernährte man sich von einer täglichen Portion Styropor.

Zu diesem Zweck sendet der „Nachrichtenkanal“ des bayerischen Rundfunks den ganzen Tag exzessiv „Meldungen“ zu sogenannten „olympischen Spielen“, die keinerlei Bedeutung haben, aber mit einer solchen Dringlichkeit und einem solchen Ernst vorgetragen werden, daß der Eindruck entsteht, es handle sich dabei um wirkliche Vorgänge in der realen Welt.

Immerhin nebenbei erfährt man, daß es „olympische Werte“ gebe: „Exzellenz“, „Leistung“, „Freundschaft“ und noch etwas. Dies erklärt ein „Sprecher“ des Allianz-Konzerns. Eine „Sprecherin“ des Visa-Konzerns fügt hinzu, man sei gegen Völkermord. Im Gegensatz zu den dazwischengestreuten „Neuigkeiten“ über die „Covid-Pandemie“ sind solche Mitteilungen und die in fiebriger Begeisterung vorgetragenen Augenzeugenberichte über irgendein Gehopse in leeren Stadien am anderen Ende der Welt keine echten Lügen, sondern nur absoluter Bullshit und wirken deshalb zweifellos erholsam.

Aber die Wirkung nutzt sich ab, und so muß die Intensität noch eine gewisse Zeit gesteigert werden. Dann, so ist zu vermuten, könnte der Krieg das leere Spektakel ersetzen.

Der bayerische Rundfunk meldet, die Blockade der Lastwagenfahrer in Ottawa versetze „die Stadt in Angst und Schrecken“. Daher „betont“ die dortige Polizei, jeder, der den aufständischen Truckern „materielle Unterstützung“ – etwa mit Treibstoff und Lebensmitteln – zukommen lasse, könne verhaftet werden. Finden Sie den Widerspruch.

Schon mittags warnt der Rundfunk vor Verkehrsbehinderungen ab dem späten Nachmittag in Bamberg. Dort seien mehrere „Umzüge“ geplant: Es gehe gegen „Fehlinformationen, Verschwörungsmythen und rechte Hetze“. Mein noch etwas müdes inneres Auge projiziert einen wüsten Aufmarsch von Geißlern, Tanzwütigen und Eiferern, die sich zusammenrotten, um dem schädlichen Treiben von Ketzern, Brunnenvergiftern und anderen Abtrünnigen mit Feuer und Schwert den Garaus zu machen. (Es wird wohl alles viel harmloser verlaufen. Rechnen wir mit einem Aufmarsch des neofaschistischen „Antifa-Impfkommandos“ zwecks Vortrag seiner Parole „Wir impfen euch alle!“)

Das Gedankenbild der mittelalterlichen Horden des Irrsinns mag übertrieben wirken, ist es aber nicht. Wenn sich Menschen auf Marktplätze stellen und (auf die Melodie von „Frère Jacques“) „Laß dich endlich impfen! Pieks! Pieks! Pieks!“ jaulen wie auf einem Kirchentag der frühen Achtziger (nur mit einem unheiligen neuen Gott, der andere Glocken dröhnen läßt), ist man in dem Bereich der Bizarrerie angelangt, wo sich Wirklichkeit, Vision und groteske Parodie nicht mehr unterscheiden lassen. Das letzte Aufgebot der Impfbürger wirkt wie eine zusammengetriebene Blase von Gehirnamputierten, die auf das Fehlen des Organs in peinlicher Selbstentblößung auch noch (in etwas unbeholfener Manier) stolz ist.

Wäre ich Psychotherapeut oder Lehrer, täte ich mir beim Anblick solcher (im Grunde bemitleidenswerter) Szenen schon mal überlegen, was ich zufällig anwesenden und derart traumatisierten Kindern sage, wenn sie in ein paar Jahren als Jugendliche vor mir sitzen und wissen möchten, wie es dazu kommen konnte. Als Beteiligter täte ich mir das nicht überlegen, weil man laut „der Wissenschaft“ zum Überlegen ein Gehirn braucht. Allerdings habe ich vor einiger Zeit gehört, es gebe im menschlichen Darm mehr Synapsen als im Kopf.

Dialektik und Dilemma (banal): Der eine sagt: „Ich kann dich nicht von den Gefahren der mRNA-Behandlung überzeugen, also lasse ich dich in Frieden.“ Der andere sagt: „Ich kann dich nicht von den Vorzügen der mRNA-Behandlung überzeugen, also lasse ich dich in Frieden. Oh, äh, nein, das kann ich nicht: Die mRNA-Behandlung wirkt beim einzelnen nicht. Sie wirkt nur, wenn sich alle behandeln lassen! Ich kann also mich selbst nur schützen, indem ich dich zwinge, dich ebenfalls behandeln zu lassen!“ Der eine sagt: „Wenn du das versuchst, werde ich weiterhin auf die Gefahren der mRNA-Behandlung hinweisen, um dich davon zu überzeugen. Weil ich mich dann nur schützen kann, indem ich dich überzeuge.“ Der andere sagt: „Ich darf deine Hinweise aber nicht zur Kenntnis nehmen, weil die Behandlung nur wirkt, wenn ich ohne Zweifel bin und wenn sich alle behandeln lassen und frei von Zweifeln sind.“ Der eine sagt: „Ich weiß aber um die Gefahren der Behandlung. Also kann die Behandlung bei mir nicht wirken, und wenn sie bei mir nicht wirkt, wirkt sie deiner Logik zufolge bei dir auch nicht.“ Der andere sagt: „Wenn wir dich zur Behandlung zwingen, zwingen wir dich auch, dein ketzerisches Wissen zu vergessen und überzeugt zu sein. Wenn du nicht überzeugt bist, wirkt die Behandlung nicht, und dann bist du ihren Gefahren ausgesetzt, ohne zu profitieren.“ Der eine sagt: „Ich kann nicht vergessen, was ich weiß, und deshalb kannst du mich nicht überzeugen.“ Der andere sagt: „Das werden wir sehen. Wenn man glaubt, spielt Wissen keine Rolle.“

Ein weiteres inneres Bild ist das „Leck mich doch“, mit dem die ehemalige Gastronomie und Kultur den erbärmlichen Versuch des bayerischen Autokraten kommentiert, die Aufhebung der „coronabedingten“ Sperrstunde als „Lockerung“ zu verkaufen und mit solch armseligem Kommandoklimbim Sympathien in Bereichen zu erringen, die er derart vollständig zerstört und ruiniert hat, daß sie höchstens anderswie und anderswo neu entstehen können (und wohl auch werden), dann aber in so grundsätzlicher Opposition (oder vielmehr Entfernung) gegen ihn und seine üble Bagage, daß die nicht mal einen Arschtritt wert sind. Was einst dem Strauß aus der bayerischen Kultur entgegenschallte, wird dann als Zeichen einer Würdigung seiner unverschämten Umtriebe erscheinen, die sich ein Söder vergeblich wünscht. Den kann man ja im Grunde nicht mal beleidigen, und falls ihm die krummbuckeligen Bespaßungen, die er die verbliebenen servilen und kastrierten Hofnarren in seinem Fernsehen und vor 2G-plus-Maskenklatschern in halb- oder viertelleeren Sälen absolvieren läßt, tatsächlich imponieren, ist er ein noch traurigerer Tor, als man befürchten möchte.

Die Interessen nicht etwa der USA, sondern eines Teils der US-amerikanischen Elite an und in der Ukraine sind vielfältig; sie reichen von persönlicher Gier in und im Umfeld der Familie Biden bis zu geopolitischen Ansprüchen in bezug auf Rußland und China. Daß die NATO die weltpolitische Kampfmaschine der USA ist, sollte nicht darüber hinwegtäuschen, daß es auch in den in die NATO eingebundenen Vasallenstaaten diesbezügliche Interessen gibt. Die meisten dieser Interessen sind bekanntermaßen – vom Strafrecht bis hin zum Völkerrecht – kriminell. Daher dürfen sie in der „öffentlichen Diskussion“, soweit diese in den transatlantischen Propagandamedien inszeniert wird, keine Rolle spielen und auch nicht benannt werden.

„Lösungsorientierter Journalismus“ (der Begriff stammt nicht von mir, sondern von den Trägern und Praktikanten dieser Perversion selbst) muß sich deswegen an den argumentativen Attrappen und den potemkinschen Kulissen entlanghangeln, die ihm von seinen Kommandeuren vorgesetzt und vorgegeben werden. Es darf also nicht um das gehen, worum es geht, sondern um die Durchsetzung der Interessen und die Zurichtung der öffentlich handelnden Personen zu diesem Zweck.

Die Kampfpresse nimmt deshalb insbesondere vor dem „Antrittsbesuch“ des Kanzlerdarstellers Scholz kein Blatt vor den Mund, um Deutschland als „unsicheren Kantonisten“ („Wiesbadener Kurier“) zu brandmarken, „dem aufgrund der engen Verflechtung und Verbundenheit mit Rußland nicht zu trauen ist“. Scholz müsse jetzt „um so eindeutiger auftreten“ und „Zweifel ausräumen“, sich also der NATO-Doktrin so klar und deutlich wie nur möglich unterwerfen. „Außenpolitiker“, brüllt die „Zeit“ (ohne diese zu benennen), „erwarten klare Ansagen zu Verläßlichkeit und Nato“ sowie „deutliche Bekenntnisse“. Und zwar zur militärischen „Abschreckung“ („Spiegel“). Deutschland müsse sich zudem dazu bekennen, „mehr Druck auf Rußland auszuüben“, fordert der BR. „Die FDP“, meint die „Zeit“, „wünscht sich eine deutliche Botschaft an Wladimir Putin“.

Den rhetorischen Vogel schießt – wie mittlerweile leider üblich – die „taz“ ab: Scholz solle gefälligst den US-Besuch nutzen, „um endlich klare Kante zu zeigen. Um öffentlich eine rote Linie zu ziehen und ohne rhetorische Umschweife Konsequenzen zu benennen: Setzt Rußland auch nur eine Stiefelspitze in die Ukraine, dann kann und darf es eine Inbetriebnahme der Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 nicht geben. Die staatsmännische Zurückhaltung und Gelassenheit, die Scholz im Wahlkampf ins Kanzleramt gespült hat, hat ausgedient.“

Was immer der Herr Scholz in das amtliche Gebäude hinein „gespült“ hat und warum: Das entfesselte Geröhr der Kriegshetzer mag die wahren Interessen vertuschen und übertünchen, allerdings weiß man aus Erfahrung, daß die schiere Lautstärke und Hemmungslosigkeit solcher Tiraden dafür spricht, daß die Umsetzung der Angriffspläne nicht recht glatt laufen will. Sonst nämlich erführe man davon wenig, solange es nicht wirklich losgeht und der False-flag-Knaller gezündet ist, damit „zurückgeschossen“ werden kann.

In solchen Situationen sind Kleinigkeiten von Bedeutung. Etwa der (zumindest unter anderen Umständen) sehr amüsante Dialog des AP-Reporters Matt Lee mit Ned Price, Sprecher des Außenministeriums der USA vor vier Tagen. Price leitete die „Presseunterrichtung“ ein wie folgt: „Die Vereinigten Staaten haben Informationen, daß Rußland plant, einen Angriff durch ukrainisches Militär oder geheimdienstliche Kräfte vorzutäuschen, als Vorwand für eine weitere Invasion der Ukraine.“

Matt Lee stellt die offenbar unerwartete Frage, wo diese Information denn sei. Price: „Ich habe sie soeben vorgelegt.“ Lee: „Nein, Sie haben eine Reihe von Anschuldigungen erhoben … das ist kein Beweis, Ned. Sie behaupten das bloß.“ Price: „Was möchten Sie denn, Matt?“ Lee: „Ich würde gerne Belege sehen.“

So weit (zusammengefaßt), so blöd, und eigentlich genug, um den Quatsch im Papierkorb der peinlichen Propagandapannen verschwinden zu lassen. Bemerkenswert ist aber, wie offensichtlich im Verlauf des Dialogs wird, daß Ned Price überhaupt nicht bemerkt, was er falsch macht und wo das Problem ist. Er ist also möglicherweise gar kein perfider Betrüger, der im Wissen um die eigene Schuld mit gefälschten „Belegen“ einen Krieg herbeizuführen versucht (wie einst Colin Powell), sondern so vollkommen hypnotisiert und überzeugt in der Erwartung einer „Medienlandschaft“, die keinerlei Fragen stellt und eine simple Behauptung für bewiesen hält, wenn er sie nur äußert, daß es ihn aus der Bahn wirft, wenn doch mal jemand die „Informationen“, über die er angeblich verfügt, sehen möchte. Oder er weiß gar nicht, was eine „Information“ und ein „Beleg“ sein sollen.

Nicht mal daß Matt Lee ihm vorhält, billige Verschwörungstheorien zu verbreiten und „im Lager von Alex Jones“ gelandet zu sein, bringt ihn aus der Fassung. Das wiederum ist verwirrend: Gäbe es seine „Informationen“ wirklich und glaubte er, daß sie „echt“ sind, müßte er sich dann angesichts einer solchen Unterstellung nicht wenigstens ein bißchen echauffieren? Schließlich gilt Alex Jones doch als einer der schlimmsten rechtsextremen „Verschwörungstheoretiker“ (und noch dazu „Klimaleugner“) überhaupt? Nein, er bleibt unbeirrt: Es gibt die „Informationen“, auch wenn ich sie nie gesehen habe, und die Vereinigten Staaten verfügen darüber, und indem ich das mitteile, ist bewiesen, daß es so ist. Vielleicht weiß er auch gar nicht, wer Alex Jones ist, weil man sich mit so etwas ja nicht beschäftigen darf.

Derweil bröckelt die „Corona“-Legende in Deutschland langsamer als im Rest der Welt, aber sie bröckelt. Was nicht viel bedeuten muß, weil sie das seit April 2020 tut – dennoch sollte man die Hoffnung nicht aufgeben. Daß das ursprüngliche Virus eine kriegswaffenrelevante Laborzüchtung war, dürfte inzwischen kaum noch jemand ernsthaft bezweifeln. Daß diese unter Fachleuten bereits im Februar weit verbreitete These mit zwei Artikeln in Wissenschaftszeitschriften und einem propagandistischen Aufruf aus der Welt geschafft werden sollte, wissen wir ebenfalls. Daß im Kern dieses Vertuschungsversuchs (vielleicht unter anderen) der US-Medizindiktator Fauci und der seit langem auf dem Gebiet biologischer Massenvernichtungswaffen tätige Christian Drosten sitzen, kristallisiert sich so deutlich heraus, daß nun offenbar auch bei „seriösen“ Journalisten die Lust auf Recherche erwacht. Wie Drostens Rolle (neben seinen weiteren Diffamierungs- und Verdunklungsversuchen, etwa in dem berüchtigten „NDR-Podcast“) strafrechtlich zu bewerten ist, bleibt abzuwarten. Es wird aber in jedem Fall ein spannender Frühling für True-Crime-Liebhaber.

Ach so, die oben erwähnte Chordarbietung ereignete sich übrigens in Buxtehude. Die dortige Fraktion der „grünen“ Partei soll darauf sehr stolz gewesen sein. Wir haben einst im Schulunterricht gelernt, daß man „grün“ nicht steigern kann. Möglicherweise hat sich das geändert.


7 Antworten auf „(periphere Notate): True Crime im neuen Mittelalter“

  1. das fällt mir in den langen dunklen Nächten im Ural dazu ein:
    1. die Regierung, die Qualitätsmedien und die Pandämieverwalter sind das Gelbe im Schnee
    2.Stell dir die gesamte Menschheit als eine Ansammlung, wie Pinguine auf einer ganz großen Eisscholle, vor.
    Am 21. 12. 2012 gab es einen „Knack“, unhörbar, unsichtbar. Durch die ganze im Zeitenmeere dahintreibende Eisscholle ging plötzlich ein Riss. Erst ein paar Handspannen tief, doch jeden Tag mehr. Danach trieben ein sehr großer und ein deutlich kleinerer Teil, bedeckt mit einer obersten Schneeschicht, noch ein bisschen nebeneinander her. Jedoch diese beiden Schollen hatten keine Verbindung mehr. Seitdem drifteten sie, fast 10 Jahre lang schon, langsam und unerbittlich auseinander. Meine Lebenswelt steht zusammen mit mir auf der kleineren Eisscholle. Sie ist dennoch sehr groß und stabil genug, uns durch hohe Wellen und starke Stürme zu transportieren, dieser Untergrund hält.
    Inzwischen sehen wir mit Erstaunen und auch mit Entsetzen, was auf und mit dem großen Schollenteil, wo die allermeisten sich draufstellten, geschieht:
    Überall tun sich feine und feinste Risse auf, es bröckelt an den Rändern.
    Geschrei erhebt sich, Toleranzzwang wird gefordert, Durchhaltebefehle gellen.
    Die große Scholle ist bald in so viele Einzelteile geborsten, daß mittlerweile mein Stück das deutlich größte ist, welches auf diesem Meer treibt. Die Pinguine sind jetzt wieder Menschen. Manche erkennen ihre Situation und mit großem Anlauf gelingt es dem einen oder anderen, mit einem Sprung auf mein Schollenteil zu wechseln. Wer runterfällt, wird von karmanautischen Mikroorganismen zersetzt und muss im Lebensrad nochmal von weiter unten oder von vorne anfangen, da gibt es viele Optionen, die mich allerdings nichts angehen.
    Das Schimpfen, Fluchen, Weinen und Schreien dringt herüber,
    Meine Scholle hat mehr als diese vier Dimensionen, in die man im „hier und jetzt“ gepackt ist. Der Raum und die Zeit spielen keine Rolle mehr. Ruhe und Frieden, Lachen und Musik sind auf meiner Scholle, gleichwohl auch Stille, Ehrfurcht vor der Schöpfung und Respekt. Und von Demokratie und von Toleranz braucht keiner mehr zu sprechen, das geht mit den anderen Unehrlichkeiten im Gebrösel und Geknirsche draussen unter.

    1. Das ist ja mal ein Kommentar, der diesem Blog hier angemessen ist! Ein echtes Fundstück: Die Schollenmetapher beschreibt genau das Gefühl, das mich schon eine Zeitlang mächtig irritiert – mich nämlich genau nicht diskriminiert zu fühlen, auch nicht ausgegrenzt, beleidigt oder erniedrigt oder einer untergehenden, auszurottenden Minderheit anzugehören: Ganz im Gegenteil. Sehr schöner Beitrag, lieber klaus b. LG Josi

  2. Naja, ich sehe das nach wie vor so:

    Logik-Kette 1:
    ein Virus aus einem Labor ist „neuartig“, damit potentiell hochgefährlich, also sind alle „Seuchenschutzmaßnahmen“ zumindest diskutierbar ja gar völlig begründet.

    Logik-Kette 2:
    nirgendwo hat sich die Existenz einer weltweiten tödlichen Seuche durch SARSCVO2 betätigt, also ist SARSCOV2 auch nicht „neurartig“ im Sinne von „“ganz anders wie alles vorher“, und somit ist das auch kein Labor-Virus (zumindest wäre das völlig irrelevant. Aber warum soll ein Allerwelts-Virus ausgerechnet seinen Ursprung in einem Labor haben?)

    1. Anders gedacht: Ein Coronavirus kann nicht „neuartig“ sein, nur neu.
      Woran gearbeitet wurde, war wohl die Ansteckungsfähigkeit von Mensch zu Mensch (per Furin-Spaltstelle) bei einem Virus, das zuvor nur Fledermäuse anstecken konnte. Das ist ein Arbeitsziel im Sinne von „gain of function“: Können wir dieses Virus so umbauen, daß es Menschen infiziert?
      Die Ansteckungsfähigkeit sagt aber über die Gefährlichkeit des Erregers nichts aus. Die war bei der Arbeit offenbar nicht von Interesse. Und ohne Menschenversuche ist diese Gefährlichkeit ja auch kaum zu ermitteln. Stellt sich dann heraus, daß es nicht oder kaum gefährlicher ist als seine bei Menschen bekannten Verwandten, hat man eben Glück gehabt.

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