Als die Deutschrockgruppe Guru Guru 1976 ihr absurdes Stück „Das lebendige Radio“ veröffentlichte, war die ernsthafte Rockkritik wenig begeistert. Ich schon. Die „Produktion“ absurder Radiosendungen wurde in der Folgezeit so etwas wie ein kollektives Hobby. Leider sind die damals exzessiv mit solchem Blödsinn bespielten Musikkassetten alle verloren oder wenigstens verschollen.
Wenn man heute gelegentlich einen öffentlich-rechtlichen Nachrichtensender einschaltet, kann man sich nur wundern, was für harmlose Schrägheiten wir damals für absurden Blödsinn hielten. Immerhin taugt das besinnungslose Gequatsche, das da ertönt, bisweilen als eine Art politisch-soziale Wettervorhersage. Vorgestern vormittag zum Beispiel widmete sich ein „Faktenfuchs“ dem Thema „Impfung und Myokarditis“. Und das heißt: Es wird langsam brenzlig; das Desaster mit den Herzentzündungen, das sich seit Monaten unter den Augen der Öffentlichkeit, nicht aber der Öffentlichrechtlichkeit (und anderer Medialität) anbahnt und abspielt, läßt sich nicht mehr unter dem Teppich halten.
„Faktenfuchs“ klingt wie ein pfiffiger neuer Titel für das „Micky-Maus-Magazin“, das damals den Mittelteil des Comichefts mit einem bunten Potpourri von Fakten und Witzen füllte. Das paßt, denn auch der „Faktencheck“ des Bayerischen Rundfunks, der ebenso unseriös und propagandistisch gestaltet ist wie seine lustigen Freunde von „Quarks“ bis „Correctiv“, aber immerhin auf die ganz wilde Volksverhetzung des schlimmsten Exemplars dieses Genres verzichtet, richtet sich an neugierige Kinder (jeden Alters), die nicht viel verstehen und das meiste gar nicht wissen wollen, sondern bloß ein kleines Häppchen „Fakten“ brauchen, damit das Weltbild wieder rund wird.
Ein „Experte“ erzählte da heute, eine Myokarditis (von der es in Neusprech heißt, sie verlaufe „meist mild“) könne man auch von einer schweren Covid-Erkrankung bekommen. Das ist wohl wahr; Auslöser der Herzentzündung sind schließlich die genmanipulierten Spike-Proteine des Virus. Die können, wenn man die Krankheit nicht ordnungsgemäß früh behandelt (was durch die übliche Quarantäne verhindert wird), auch mal in den Blutkreislauf gelangen, ohne daß man sie extra hineinspritzt.
Allerdings erkranken zum Beispiel Kinder so gut wie nie an Covid, schon gar nicht schwer. Es ist also ein kleiner Unterschied, ob von 15 Millionen deutschen Kindern doch mal ein paar krank werden und ein Bruchteil davon dann auch noch eine Herzentzündung kriegt, oder ob man 15 Millionen Kindern die giftigen Proteine absichtlich „verabreicht“. Ein Auto, das ein unvorsichtiger Fahrer an einen Baum fährt, kann dabei kaputtgehen. Das ist aber kein Grund, sämtliche Autos im Land an Bäume zu fahren, um sie zu schützen. Beim Auto wäre das reichlich blödsinnig, bei Kindern mindestens unethisch, aber so was geht einen „Faktenfuchs“ nichts an.
Einen „Regierungsberater“ übrigens auch nicht. Der muß „modellieren“, warnen und schwarze Teufel an die Wände malen. In Deutschland sitzt solchen Beratern meist ein General vor; schließlich sind wir so gut wie im Krieg mit Rußland. In Polen geht man mit der Seuchenmilitarisierung der Bevölkerung offenbar viel laxer um: Dort sind gerade 13 von 17 Mitglieder des „Corona-Beratungsausschusses“ zurückgetreten, weil die Regierung einfach nicht auf sie hören will und die Leute weiterhin ungespritzt und ohne Maske in der Gegend herumlaufen läßt, statt sich der Omikron-Bedrohung zu stellen. Die darin besteht, daß „die Zahl der vorhergesagten Todesfälle erschreckend hoch ist“.
Nun waren diese „Vorhersagen“ während der gesamten „Corona“-Ära ausnahmslos samt und sonders falsch und teilweise bis in die Bizarrerie übertrieben. Andererseits kann man sie locker weiter steigern: Schließlich wird voraussichtlich jeder Mensch sterben. Daß sich Politik und Medizin besser nicht an wirren „Vorhersagen“, sondern an Realitäten orientieren sollten, ist eine Maxime, die leider seit Jahren in Vergessenheit geraten ist.
Ebenso wie die erwähnte Ethik, die zur menschenverachtenden Instrumentalpraxis verwest ist, mit der sich prinzipiell alles, auch ein Atomkrieg oder die Ausrottung der Roten Waldameise, rechtfertigen läßt. Zumindest hinterher, wenn sich mal wieder „die Fakten“ anders „entwickelt“ haben als vorhergesagt.
Alena Buyx, unermüdliche Vorkämpferin der Gentechnik und Entmenschung des Planeten, haut derzeit im Tagesrhythmus auf die Pauke. Erst peitschte sie den Ethikunrat zur Ablehnung einer Impfpflicht, dann mußte das komische Abnickergremium deren Unabdingbarkeit „ethisch“ garantieren. Nun rutschte ihr raus, wer den ganzen Schmarrn in Wi(r)rklichkeit steuert: Die Empfehlung der Impfpflicht sei „unter den Bedingungen der Deltavariante geschrieben“ worden. Die Omikronvariante stellt aber jetzt offenbar andere Bedingungen. Drum müsse man „normative Einschätzungen, wie man sie getroffen hat, noch einmal neu anschauen“.
Das heißt: Man muß morgen mal bei der Omikronvariante anrufen und fragen, ob die alten Befehle noch gelten oder ob es neue gibt. Für neue Verbote, Sanktionen und Strafmaßnahmen, für neue Ausgrenzungen, Verfolgungen und Schikanen zum Beispiel. Wer soll das denn wissen, wenn nicht die Omikronvariante? „Alles andere wäre unverantwortlich“, blökt Frau Buyx.
Man könnte sagen: Wenn ein Haufen Würste – wie auch immer er sich nennen mag – sich die Bedingungen seiner Ethik von einem (höchstwahrscheinlich) leblosen und taubstummen Haufen Proteine diktieren läßt (also sozusagen von Proteinhaufen zu Proteinhaufen mit unterschiedlichem Nitratgehalt), dann sollten Menschen den ganzen Schmarrn in die Biomülltonne „entsorgen“. Daß Menschen statt dessen das Zeug widerspruchslos als „Ratgeber“ ihrer „Regierung“ akzeptieren, dürfte ein Vorgang sein, der kategorisch und phänomenologisch in der Geschichte des Universums einmalig dasteht.
Und dann stellen diese Menschen noch ihre Biomülltonnen vors Haus, wenn dort die letzten Resthirne auf Beinen vorbeiziehen und ulkiges Zeug wie „Freiheit“ fordern. Weil solche Menschen nämlich Müll sind, nicht wahr? Weil sie „Nazis“ sind. Und weil das irgendwie zusammenpaßt: Menschen als Müll zu bezeichnen und sie als Nazis zu bezeichnen, weil man in der Schule nicht gelernt hat, daß Nazis Menschen als Müll bezeichnet (und behandelt) haben.
Wer mir erzählen will, daß bei diesem „Volk“ noch was zu retten ist, der darf mir das daheim in die Gegensprechanlage murmeln, wenn ich im Biergarten sitze.
Die Mitglieder des Ethikunrats, „betont“ Frau Buyx in der „Berliner Zeitung“, stünden für „Revisionsoffenheit“. „Es kann ja sein, daß sich erneut wichtige Dinge verändern, zum Beispiel daß unsere bisherige Impfquote bei zukünftigen, harmloseren Mutationen doch ausreicht, um in eine kontrollierte endemische Lage zu gelangen.“ Genauso, meint sie, „könne natürlich auch das Gegenteil passieren.“ Das wird die Oma eines Bekannten, die sich seit ihrer Spritzung nicht mehr rühren kann und dem Tod entgegendämmert, ebenso freuen wie die 16jährige, die nach ihrem Spritzungsschlaganfall halbseitig gelähmt in einer Spezialklinik liegt. Um nur die heutigen Fälle aus meinem Umfeld zu erwähnen.
(Nebenbei tönt der Bayerische Rundfunk, die NATO warne Rußland vor einem „erneuten Einmarsch in der Ukraine“. Woraufhin Schwabs Mädel irgendwas quäkt, frontberichtsmäßig akustisch verzerrt. Da haben wir wohl eine oder zwei Eskalationsstufen verpaßt.)
(Nebenbei erwähnt sei, daß die „Berliner Zeitung“ zwar pflichtgemäß die Bullshitorgien von Frau Buyx abdruckt, dennoch aber zum Teil noch eine echte Zeitung ist und echte Menschen ebenfalls zu Wort kommen läßt, hier und da. Respekt, wem Respekt gebührt.)
(Nebenbei erwähnt sei außerdem, daß ich den Vorwurf, ich sei ein Nazi, weil ich der Buyx ihr Menschsein abspreche, bewußt einkalkuliert habe. Weil das Absprechen des Menschseins derzeit ja auch fröhliche Urständ feiert und man das zu karikaturistischen Zwecken ruhig mal umdrehen kann.)
Das einzige, was an dem Propagandasender BR24 noch erträglich ist: Wenn um Mitternacht das bedeutungsschwangere Synthesizergewaber, das die ganztägige Einschwörung umsuppt, endlich endet und „ARD-Infonacht“ beginnt. Erträglich ist das zwei Sekunden lang wegen der leicht veränderten „Musik“. Dann beginnen die „Nachrichten“ des neuen Tages wie üblich: „Die Omikronvariante des Coronavirus …“ whatever.
Kaum zehn Minuten später kräht eine Haßpredigerin etwas von „Deutschland, dem Land, in dem jeder vor dem Gesetz gleich ist“, und man meint nach dem dritten Bier, aus Versehen eine historische Tonaufnahme aus unaussprechlichen Zeiten eingeschaltet zu haben. Von „Schergen“ und „Folter“ ist da die Rede, mehr will man gar nicht mehr hören, wo doch morgen wieder die Sonne scheint, wenn auch kalt. Aber doch, na ja, es kommt noch was über „Kinderschänder“ („ungeimpfte“).
Darf man zwischendurch auch daran mal erinnern: Wenn neuerdings die „grünen“ Torpedominister ständig „liefern“ zu wollen behaupten, dann verdanken wir das einem Mann namens Philipp Rösler, den wir damals dem „World Economic Forum“ verdankten und von dem manch einer dachte, er werde nie mehr was von ihm hören. Pech gehabt, selbst wenn Röslers Auftrag nur darin bestanden haben sollte, das Wort „liefern“ für politische Dienstleistungen duden- und debattentauglich zu machen.
Rösler kam übrigens zu seinem Amt als Gesundheitsminister, ohne überhaupt in den Bundestag gewählt worden zu sein. Das war egal, schließlich hat ihn ja Klaus Schwab zum „Young Global Leader“ ernannt. Nach seinem Abgang wurde er „Managing Director“ und „Agenda Contributor“ bzw. Vorstandsmitglied und Geschäftsführer bei …? Richtig: dem „World Economic Forum“. Und wurde vor fünf Jahren von dem hochverdächtigen chinesischen „Mischkonzern“ HNA rekrutiert. Für „unklare Aufgaben“. Man munkelte, er solle eine „Stiftung“ namens „Hainan Cihang Charity“ führen. Seit 2019 ist er hauptberuflich „Berater“ und Aufsichtsrat, hier und da und anderswo. Immerhin eines verdank(t)en wir ihm: Unter seiner Führung flog die FDP vorübergehend aus dem Bundestag.
„Geliefert“ hat offenbar endlich mal wieder ein deutsches Gericht, und zwar in Sachen „Menschenrechte“, aber selbstverständlich nicht in bezug auf Deutschland, wo so ein Firlefanz seit nunmehr fast zwei Jahren niemanden mehr interessiert. Offenbar wurde aber ein Mann aus Syrien wegen etwas zu etwas verurteilt. Die Meldung wird alle paar Minuten wiederholt, gebetsmühlen- und reichssenderwürdig, samt Kommentar, daß das total wichtig sei, weil Deutschland-und-Menschenrechte bla. Beteiligte dürfen auch reden. Nein, kein Staatsanwalt, kein Verteidiger, kein Sachverständiger. Sondern ein paar Leute, die sich verdächtig nach Laiendarstellern anhören, die einer „Weltöffentlichkeit“ irgendwas von Brutkästen vorlügen, um einen Krieg mit Millionen Toten zu rechtfertigen. Was nicht bewiesen ist, außer mit verdächtigen Mustern.
Ich sehe mich jetzt leider gezwungen, das alles abzuschalten. Für was sollen die letzten 77 Jahre gut gewesen sein, wenn wir jetzt wieder genau da gelandet sind, wo wir waren (ethisch)?
Mein nach wie vor liebstes Zero-Covid-Zitat stammt übrigens von Melanie Brinkmann und sagt so gut wie alles über Haltung, Einstellung, Vorgehensweise und Mentalität (sowie einiges weitere) der aktuellen deutschen Wissenschaft: „Ich gehe davon aus, daß man weniger Virus ausscheidet, muß aber erst die Studie dazu sehen.“
Ja, die schauen wir uns irgendwann alle mal an, die „Studie dazu“. Derweil gehen wir einfach „davon“ aus, daß.
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