Damit Propaganda wirkt, muß sie funktionieren wie ein Nieselregen im August, dem man selbst mit Regenschirm nicht entgeht, samt Sturmintermezzo. Sie muß im kleinen wie im großen immer und überall da sein, das Leben auskleiden und durchdringen und allgegenwärtig ihre Sporen verbreiten. Da sind vor allem die wenigen Bereiche wichtig, in denen es noch nicht ständig direkt um „Corona“ geht.
Das heißt: das Alltagsleben. Da findet „Corona“ nur von außen statt: per Zeitung und Fernsehen, per Internet und Mahnung aus dem Bekanntenkreis, sich doch „impfen“ zu lassen, damit das „normale Leben“, das es seit eineinhalb Jahren nicht mehr gibt, „wiederkommt“. In diesem Alltagsleben ist man gesund oder wird krank, ganz normal, wie immer. Hauptsache: nicht „Corona“.
Kinder zum Beispiel werden, je jünger sie sind, bis zu zwanzigmal pro Jahr krank, erkältet, wie man früher sagte. Beteiligt sind Rhino-, Corona-, RS- und sonstige Viren, man weiß oder wußte es nicht genau. Der Nachteil war, daß Kindern ständig die Nasen liefen und sie hin und wieder husteten, ab und zu auch mal drei Tage mit Fieber im Bett lagen. Der Vorteil war, daß sie dann später, als Jugendliche und Erwachsene, dank einem gut ausgebildeten Immunsystem nicht so leicht krank wurden. Es gab auch schwere Krankheiten. Ich erinnere mich an einen damals neunjährigen Freund, der ungefähr 1972 zwei Wochen lang mit Grippe im Bett lag. Ich erinnere mich an „Scharlachkinder“, an deren Schulbank man sich in ihrer Abwesenheit nicht setzen durfte. Das kam vor; wir hatten Masern, Mumps und Windpocken. Ich hatte die Windpocken nicht, als einziger in der ganzen Schule. Die Ärztin mutmaßte: weil ich auf die Pockenimpfung als Kleinkind so heftig reagiert hatte. Man weiß es nicht. Man weiß: Als Kind krank zu werden, hilft, als Erwachsener gesund zu bleiben.
Nun haben wir „Corona“. Das ist die erste Erkältungskrankheit der Menschheitsgeschichte, an der Kinder nicht erkranken dürfen, weil … nun, sie dürfen es nicht. Sie erkranken daran ja auch gar nicht. Aber sie müssen dagegen geimpft werden. Weil … das so ist. Streng genommen ist „Corona“ keine Krankheit, sondern eine seit Ewigkeiten bekannte Sorte Virus, die unter ungünstigen Umständen Schnupfen oder Halsweh auslösen kann. Kindern ist das egal. Für alte Menschen, die schwer krank sind, kann es problematisch sein. Konnte es genau genommen schon immer. Fast alle Menschen, die zu alt sind, um an etwas anderem zu sterben, sterben an Lungenentzündung, und nicht selten geht dieser (meist bakteriellen) Lungenentzündung eine Infektion mit Coronaviren voraus. Früher nannte man das „Altersschwäche“. Jetzt kennt man Ursachen, aber das ändert: nichts.
Das ist der Lauf der Dinge, vor allem im Herbst und Winter.
Zurück zur Propaganda. Dabei geht es vor allem darum, Dinge, die man weiß, aus dem Hirn und dem Bewußtsein zu löschen und sie durch neue „Inhalte“ (für Ältere: „Content“) zu ersetzen. Zum Beispiel: daß Kinder jetzt nicht mehr krank werden dürfen.
Zur Zeit werden viele Kinder krank. Das ist für diese Jahreszeit ungewöhnlich. Aus Australien, Neuseeland, Israel und anderen Ländern hört man, daß dort die Krankenhäuser voll sind mit Kindern, die an Infektionen mit RS-Viren erkranken – und zwar schwer –, weil ihr Immunsystem diese Viren nicht abwehren kann, weil es sie nicht kennt. Man nennt das wissenschaftlich „Immunity Debt“: Die Kinder hatten eineinhalb Jahre lang keine Gelegenheit, krank zu werden und ihr Immunsystem auf die Erreger zu trainieren, und jetzt werden sie schwer krank.
Auch hierzulande übrigens.
Jetzt ist das Problem: Man muß das vertuschen, weil sonst der Lockdown – insbesondere die Sanktionen gegen Kinder – in Mißkredit gerät. Man muß es vertuschen, weil sonst „Impfungen“ für Kinder fragwürdig erscheinen.
Und da kommen die Medien ins Spiel: Die „große“ Geschichte wird Tag für Tag erzählt, in Statistiken, Zahlen und Tabellen, aber wichtig ist der Alltag. Der findet im Lokalen statt, deswegen muß das Lokale „bespielt“ werden – den großen, allgemeinen Quark liest, sieht und hört doch sowieso niemand mehr, der an den Kult nicht glaubt. Im Lokalen lassen sich aber noch Manipulationsgewinne verzeichnen, eventuell.
Und damit sind wir bei Martina von Poblotzki, die wahrscheinlich wirklich so heißt und „Neonatologin“ ist. Die Neonatologie „befaßt sich als ein Spezialbereich der Kinder- und Jugendmedizin mit den typischen Erkrankungen von Neugeborenen und mit der Behandlung von Frühgeborenen“, ist also sicherlich genau die richtige Fachschaft für Erkältungskrankheiten. Frau von Poblotzki (Assoziationen zu „Potzblitz“ lassen sich nicht unterdrücken, drum seien sie hiermit abgehakt) gab der „Süddeutschen Zeitung“ ein Interview, das am 16. Juli in deren München-Teil abgedruckt wurde und ein sehr typisches Beispiel für die oben beschriebene Propaganda „von hinten in der Breite“ ist.
Das Interview fällt dadurch auf, daß darin so gut wie jeder einzelne Satz falsch ist – eine wichtige Grundvoraussetzung solcher Propaganda: Die Wirklichkeit darf nicht einmal durch ein Löchlein hineinluren ins Gebälk des Dogmas.
Auf die erste Frage, ob es sein kann, daß gerade viele Kinder krank sind, antwortet Frau Poblotzki: „Ja, unsere Infekt-Sprechstunden sind voll. Die Kinder kommen wieder mit mehr Infekten zu uns, vor allem die kleinen.“
Da wird man schon hellhörig: Seit wann erkälten sich Kinder zu Beginn der Sommerferien? Was ist eine „Infekt-Sprechstunde“? Aber wir stellen die Bedenken zurück und lesen weiter: „Woran liegt das? Schwänzen die Schüler und brauchen Atteste?“ Dazu weiß Frau Poblotzki: „Die Kinder und Jugendlichen haben wirklich Infekte. Das ist wohl insgesamt mit den Kita- und Schulöffnungen in Verbindung zu bringen. Man merkt auch, daß die Eltern wieder weniger von zu Hause aus arbeiten, es gibt mehr Kontakte.“
Ja, Pech. Leider hat Frau Poblotzki nie davon gehört, daß „Kontakte“ das einzige sind, was Kindern ein funktionierendes Immunsystem verschaffen kann. Daß sie nun „wirklich Infekte haben“, ist eine ganz normale Folge davon, daß sie diese Infekte wegen der Sanktionen nicht dann haben konnten, als sie sie normalerweise gehabt hätten, und daß die Infekte aufgrund der „Immunity Debt“ nun schlimmer ausfallen, siehe oben.
Die SZ greift diese seit Jahrhunderten bekannte medizinische Tatsache schlauerweise auf und entlarvt sie als „Verschwörungstheorie“: „Bei Eltern geht das Gerücht um, daß man sich jetzt besonders leicht etwas einfängt, weil der Körper durch das Maskentragen und Abstandhalten nicht mehr auf Keime eingestellt ist. Stimmt das?“
Ja.
Oder nein, weil diese simple Lebensweisheit jetzt ja nicht mehr stimmen darf und deshalb ein „Gerücht“ sein muß. Frau Poblotzki antwortet ganz im Sinne des „Corona“-Kults: „So schnell vergißt das Immunsystem zum Glück nicht. Deshalb reagiert der Körper auch mit Fieber.“
Falsch: Er reagiert mit Fieber, weil das Immunsystem vergessen hat.
„Die Kinder können Erkältungsinfekte ja auch ganz gut verkraften. Daß sie nun vermehrt krank sind, ist ein ganz normaler Vorgang, wenn man am Leben teilhat. Tatsächlich aber haben uns die Corona-Regeln gezeigt, wie gut Hygiene funktioniert.“
Falsch: Die „Corona“-Sanktionen haben gezeigt, daß übertriebene Hygiene zum Beispiel dazu führt, daß plötzlich mitten im Sommer massenweise Kinder erkranken. Siehe oben. Frau Poblotzki äußert offenbar Glaubenssätze, ohne zu bemerken, daß sie ihren eigenen Aussagen widersprechen. Das ist für religiöse Fanatismen typisch.
Die SZ, die ja mit Journalismus seit Jahren nichts mehr am Hut hat, geht darauf nicht ein, sondern „fragt“ weiter: „Wie gehen Sie mit Ihren jungen Patienten um, die mit Symptomen kommen wie bei einer Covid-19-Erkrankung?“
(Also: mit leichtem Husten, vielleicht Schnupfen, eventuell etwas Fieber.)
Nun endlich wacht Frau Poblotzki auf: „Wir machen bei kranken Kindern Corona-Tests. Denn ja, wir können anhand der Symptome, außer vielleicht bei Geschmacks- und Geruchsverlust, die Erkrankungen oft kaum unterscheiden.“
Aber ja! Es wäre ja furchtbar, einen Schnupfen (gegen den es keinen Impfstoff gibt) nicht von einem Schnupfen (gegen den es einen Impfstoff gibt, für den die Bundesregierung Milliarden an Steuergeldern bezahlt hat) unterscheiden zu können. Fun Fact: der „Geschmacks- und Geruchsverlust“ ist das typische Merkmal einer „Variante“, die seit Weihnachten 2020 ausgestorben ist.
Abgesehen davon ist es selbstverständlich äußerst sinnvoll, kranke Kinder auf genau ein einziges Virus zu testen, von dem niemand weiß, was es bewirkt, und zwar mit einem Test, von dem jeder weiß, daß er nichts bedeutet.
Nun aber gerät Frau Poblotzki völlig aus dem Gleis vernünftigen Denkens: „Wenn wir viele Testungen haben, dann ist das ein Hinweis, wie viel Menschen wirklich prozentual betroffen sind.“
Das ist absoluter Bullshit, und das weiß Frau Poblotzki hoffentlich selbst. Niemand auf diesem Planeten ist „prozentual betroffen“, und je mehr Testungen es gibt, desto weniger wissen wir, weil nachweislich 99 Prozent der Getesteten gesund sind und bleiben und die Tests sowieso Quatsch sind und bei Gesunden absolut nichts nachweisen können. Kleine Einschränkung: 99,9 Prozent der positiv Getesteten sind gesund, müssen aber dennoch in Quarantäne – insofern hat Frau Poblotzki recht: Millionen Menschen sind von einer Quarantäne betroffen, die weder Sinn noch Zweck hat.
Das ist alles noch nicht alles. Frau Poblotzki steigert sich nun völlig in die Ideologie der „Corona“-Verschwörungsmythen hinein: „Jetzt steigen ja wieder die Inzidenzen …“ (Aber ja! Wer testet, hat „Inzidenzen“. Wer nicht testet, hat keine! Hallo Kindergarten! ) „… wegen Urlaubsrückkehrern oder Fußballfans.“ (Muß man einen solchen Schwachsinn noch kommentieren? Eher nein.) „Wer allerdings doppelt geimpft ist, muß sich weniger Sorgen machen, wenn ihm die Nase läuft.“
Das heißt: Wem jetzt die Nase läuft, obwohl er sich als vollkommen gesunder Mensch bereits mRNA- oder Vektorzeug ins Blut spritzen hat lassen, das dann Spike-Proteine erzeugt, die Thrombosen, Schlaganfälle, Herzinfarkte, Rückenmarksentzündungen, Herzbeutelentzündungen, Organschäden und andere Krankheiten auslösen, der könnte das Glück haben, nicht an Covid-19 erkrankt zu sein?
Hier denken wir eine Sekunde nach und widerstehen dem Impuls, Frau Poblotzki in eine Irrenanstalt einliefern zu lassen. Weil es Irrenanstalten zum Glück nicht mehr gibt.
Für das kommende Schuljahr (im kommenden Lockdown) „erwartet“ die Dame folgendes: „Ich bin sehr skeptisch, ob und wie Präsenzunterricht wieder stattfinden kann. Dabei wäre das so wichtig für die Schüler.“
Ein alter Trick; man nennt das, glaube ich, „Krokodilstränen“. Wozu diese Täuschungstaktik dient, erweist sich im nächsten Satz: „Ich würde jetzt den Fokus beim Impfen auf sie legen, damit nicht nur der Club-Besuch, sondern auch der Schul-Besuch im Herbst möglich wird.“
Wir erinnern uns kurz: Der Schulbesuch wurde verboten, obwohl nicht ein einziger Schüler mehr als sonst wegen einer Infektion mit einem Coronavirus erkrankt war. Der Schulbesuch wurde verboten, obwohl die Verantwortlichen wußten, daß sie die Schüler damit dem Risiko einer schweren Erkrankung aussetzten.
„Im Herbst“, meint Frau Poblotzki, „sollte man nach dem Impfstatus fragen und Testergebnisse anders berücksichtigen.“
Im Herbst, meine ich, sollte man kranke Kinder ins Bett stecken. Und hoffen, daß der Schwachsinn, den kriminelle Propagandisten der Pharmaindustrie verbreiten, nicht allzu viel Schaden anrichtet.
Die SZ kämpft in der gegenteiligen Richtung vor: „Was sagen Sie Eltern, die noch zögern beim Impfen ihrer Kinder, weil sie Nebenwirkungen befürchten?“
Und Frau Poblotzki – und damit ist sie, wenn es ans Abrechnen geht, dran – antwortet: „Nach der ersten Spritze geht es den meisten Jugendlichen super, nach dem zweiten Mal können durchaus für ein bis drei Tage Kopfschmerzen, Müdigkeit und Übelkeit auftreten. Auch deshalb ist es besser, jetzt zu impfen als im neuen Schuljahr, wenn die Kinder wieder mehr gefordert sind.“
Zwischendurch eben deshalb festgehalten: Menschen Kopfschmerzen, Müdigkeit und Übelkeit zuzufügen, ist: Körperverletzung. Und als solche strafbar.
Frau Poblotzki rät abschließend vor einer Urlaubsreise zur Spritzung: „Auf jeden Fall. Wir wissen, daß gerade Jugendliche schon nach der ersten Dosis gut geschützt sind.“
(Nein, das ist gelogen. Es gibt dazu keinerlei Studien, Daten oder sonst irgend etwas. Es ist frei erfunden. Zudem müssen Jugendliche nicht vor Covid-19 geschützt werden, weil sie davon gar nicht bedroht sind.)
„Außerdem: Keine Impfung verfällt. Die Zeitfenster zwischen erster und zweiter Impfung können zwischen drei und sechs Wochen gewählt werden. Je früher man anfängt, desto schneller ist die Sache abgeschlossen, die Kinder sind geschützt – und damit auch die Gemeinschaft, die Mitschüler und Lehrer.“
Daß dies eine infame und bösartige Lüge ist, weiß Frau Poblotzki vermutlich selbst. Ich dokumentiere sie hier, damit es nicht hinterher heißt, sie habe das nie gesagt. Sie hat es (laut SZ) gesagt. Noch mal kurz: Kein Kind muß vor einem Coronavirus geschützt werden. Jedes Kind muß davor geschützt werden, mRNA injiziert zu bekommen, um Spike-Proteine zu produzieren. (Und ganz prosaisch: Selbst das Bundesgesundheitsministerium hat sich inzwischen von dem Unfug verabschiedet, die Spritzung schütze andere. Mitschüler haben dasselbe Nullrisiko, an Covid-19 zu erkranken, und Lehrer erkranken in Deutschland aufgrund ihrer Kontakte mit infizierten Kindern und der dadurch stattfindenden „Schulung“ ihres Immunsystems sowieso sechzig Prozent seltener an Erkältungskrankheiten als andere Menschen.)
Frau Poblotzkis letzten Satz merken wir uns: „Jede Impfung zählt.“
Ja. Für die Impfstoffhersteller. Gut gemacht, Frau Poblotzki. Leider nicht gut genug. Es ist immer problematisch, jemanden als „dumm“ zu bezeichnen. Einerseits ist Dummheit die Voraussetzung jeder Erkenntnis, andererseits ist „dumm“ eine Beleidigung. Vermuten wir also, daß Frau Poblotzki schlicht unwissend ist, unterstellen wir ihr keine (böse) Absicht. Aber behalten wir sie im Auge, weil: So „unwissend“ sollte jemand nach einem (irgendwie gearteten) Medizinstudium auf keinen Fall sein.
Ach so: Und für eine so dumme und billige Propaganda sollte sich gerade eine Medizinerin gerade in diesen Zeiten nicht hergeben. Das kann man aber nicht studieren, nur merken.