(periphere Notate): Gesunde Schweine mit Helm

„B5 aktuell“ vermeldet keine „Neuinfektionen“ mehr! Oder habe ich etwas überhört? Was ist da passiert? Gab es eine Rüge wegen der anhaltenden Verbreitung dieser Fake News, oder gibt es vielleicht zu viele andere wichtige Meldungen? Letzteres ist immerhin denkbar: Eine der Hauptmeldungen lautete gestern: „Berlin: Immer mehr Radfahrer tragen einen Helm.“

(Nachtrag: Es handelte sich bei der Unterlassung offenbar um ein redaktionelles Versehen. Heute wurden die falschen Zahlen in gewohnter Manier verlesen, wohl zur Schadensbegrenzung mit einem längeren Zitat von Lothar Wieler, in dem Covid-19 mit einem Luftballon verglichen wurde, sowie ein paar gegenstandslosen Phrasen von Jens Spahn.)

Es ist offensichtlich so, daß in den letzten fünfzehn Monaten jeder, der sich wegen eines Leidens in eine Klinik begab, dort einem PCR-Test unterzogen wurde. Das heißt auch: Egal an was man leidet – eingewachsene Zehennägel, Haarausfall, Pickel, Vorhautverkrümmung –, wenn man ein positives Testergebnis hat, ist Covid-19 jedenfalls die Ursache des Symptoms. Das erklärt die Vielzahl der Symptome, die Covid-19 angeblich verursacht (eingewachsene Zehennägel, Haarausfall, Pickel, Vorhautverkrümmung usw.), es erklärt auch, wieso es seit einem Jahr weder Grippe noch Burnout und andere Krankheiten mehr gibt.

Christian Bogdan, Direktor des Mikrobiologischen Instituts am Universitätsklinikum Erlangen und Stiko-Mitglied, sieht die von Jens Spahn erlaubte „Verkürzung des Impfintervalls beim Impfstoff Vaxzevria von zwölf auf unter sechs Wochen sehr kritisch“, weil sich dabei „nachweislich“ die „Schutzwirkung von 82 Prozent auf 54 Prozent“ verringert. Andererseits meint der „Focus“, es bleibe „jedem selbst, abzuwägen. Wer früher geimpft wird, bekommt früher Freiheiten. Wer später geimpft wird, offenbar den besseren Schutz.“

Wie hier dargelegt, verringert „Vaxzevria“ (das früher „Twix“ hieß oder umgekehrt) das Risiko, positiv auf Covid-19 getestet zu werden, um 1,1 Prozent. Bei einer schnelleren Nachspritzung wären es dann also nur noch 0,7 Prozent oder so ähnlich. Also ungefähr das gleiche wie bei „Comirnaty“ (das früher nicht „Raider“ hieß). Also insgesamt ziemlich egal. Aber: Man bekommt „früher Freiheiten“. Das ist ein Argument, auch wenn nicht „frühere Freiheiten“ gemeint sind. Oder gar die Freiheit also solche.

Wie dumm, enervierend, verlogen und gegenstandslos das ganze Geschwätz um solche Sophistereien ist, merkt man zum Beispiel, wenn man zwischendurch Gelegenheit hat, sich in eine Zahnklinik zu begeben und mit echten, fachlich versierten Medizinern über so handfeste Dinge wie den Knochenschwund nach einer Zahnextraktion zu sprechen. Da hat man plötzlich mit Menschen (!) zu tun, die von dem, worüber sie sprechen, tatsächlich etwas verstehen und ein Interesse daran haben. Als sozusagen homöopathische Therapie gegen „Corona“-Geschwätz-Fatigue dringend zu empfehlen!

Weil in Planegg Schüler mit übrig gebliebenem Zeug gespritzt werden sollten, durfte sich in der „Süddeutschen Zeitung“ Unmut äußern. Allerdings nicht über die Unverantwortlichkeit und Peinlichkeit solcher „Aktionen“; zu Wort kam vielmehr primitivster „Impfneid“: „Der Neurieder Jürgen Goerge etwa beklagte, daß jeder geimpfte Schüler einem Risikopatienten eine Dosis wegnehme. ‚Im Umkehrschluß bedeutet jede an einen Schüler verimpfte Dosis mehr Tote durch die Pandemie.’ Das habe nichts mit Neid zu tun.“ Möglich. Vielleicht handelt es sich auch um pure Blödheit. Mit „Neid“ allein sind solche „Umkehrschlüsse“ jedenfalls nicht zu erklären.

Der Neid ließe sich durch Information vielleicht etwas dämpfen. Zum Beispiel über einen Stoff mit dem unhandlichen Namen „8-[(2-hydroxyethyl)[6-oxo-6-(undecyloxy)hexyl]amino]-octanoic acid, 1-octylnonyl ester“. Ob das orthographisch ganz korrekt ist, kann ich leider nicht beurteilen, man kann die Substanz aber auch mit ihrem Handelsnamen bezeichnen. Der lautet SM-102. Die Artikelnummer lautet 33474, Hersteller ist die Firma Cayman Chemical, die SM-102 ausdrücklich „For research use only, not for human or veterinary use“ vertreibt. Man darf SM-102 also weder Menschen noch Tieren verabreichen und keinesfalls „freisetzen“, schon gar nicht in die Umwelt. Das hat gute Gründe: SM-102 ist „fatal“ (englisch: „verhängnisvoll, verheerend, tödlich“) bei Hautkontakt, steht in Verdacht, Krebs zu verursachen, die Fruchtbarkeit und ungeborene Kinder zu schädigen. Außerdem schädigt SM-102 das Nervensystem, Nieren, Leber und die Atemwege, ist sehr giftig für Wasserorganismen („with long lasting effects“). Ach so, und leicht entflammbar ist es auch noch, weil Chloroform drin ist.

Was ist daran interessant? Möglicherweise die Tatsache, daß SM-102 in dem Covid-19-Impfstoff der Firma Moderna enthalten ist. Genaueres weiß man nicht; das RKI stellt immerhin fest, daß keine Studien zu einer eventuellen Krebserregung durch das Zeug durchgeführt wurden.

Allerdings ist der Genauigkeit halber hinzuzufügen, daß SM-102 laut Herstellerangabe nur zu 10 Prozent aus SM-102 und zu 90 Prozent aus Chloroform besteht, dem die üblen Wirkungen zugeschrieben werden. Bevor man sich nun fragt, ob Wasser, das nur zu 10 Prozent aus Wasser besteht, die schädlichen Wirkungen von Wasser oder von Wasser hat, sollte man vielleicht lieber vor dem Spritzen fachliche Auskunft einholen.

Artur Aschmoneits schöne Seite corodok.de (bei der ich mich oft „bediene“) hat in den ersten 18 Maitagen bereits eine Million Aufrufe zu verzeichnen. Das spricht dafür, daß es gar nicht so wenige Menschen gibt, die sich nicht damit abfinden, den offiziösen Quark zu schlucken und unverdaut wieder auszuspucken. Und das ist angesichts der massiven Propaganda mit Zahlen von „Impfwilligen“ und allgemeiner „Maßnahmenzustimmung“ sehr erfreulich.

Die „Tagesschau“ kämpft zunehmend einsam an der weithin vergessenen Front „gegen die Pandemie“. Nun sorgt sich das Info-Schlachtschiff über eine neue perfide Strategie des Feindes: „Könnte die („indische“) Mutation auch hierzulande den Kampf gegen die Pandemie behindern?“ In ihrem aufgebauschten Schreckensszenario („bis zu 50 Prozent ansteckender!“) beruft sich die „Tagesschau“ ausgerechnet auf das „renommierte britische Expertengremium SAGE“. Dazu sei nur kurz gesagt, daß dieses „Gremium“ nicht erst seit „Corona“ (sondern schon aus Zeiten der „Schweinegrippe“ von 2009) in erster Linie für grotesk verstiegene, vollkommen haltlose „Prognosen“ (sog. „mathematische Modellierungen“) bekannt ist, die insbesondere Neil Ferguson zuzuschreiben waren, der unter Kollegen (neben dem hierzulande bekannteren C. D.) als „unglaubwürdigster Wissenschaftler der Welt“ gilt und im Mai 2020 zurücktreten mußte, weil aufflog, daß er die von ihm selbst empfohlenen Lockdown-Regeln ignorierte. SAGE gilt als lobbygesteuert, intransparent, korrupt und fragwürdig und weigert sich beharrlich, die Daten offenzulegen, auf denen ihre bizarren „Modellierungen“ (durch Fergusons Software „CovidSim“) eventuell beruhen.

Ferguson „berät“ übrigens weiterhin die britische Regierung: unter anderem als Mitglied des „Imperial College COVID-19 Response Team“, der „New and Emerging Respiratory Virus Threats Advisory Group (NERVTAG)“ und einer unüberschaubaren Vielzahl anderer Lobbyorganisationen der Pharma- und anderer Industrien. Außerdem „berät“ er die WHO, die Europäische Union sowie die US-Regierung und ist häufiger Gast in der öffentlich-rechtlichen Sendung „Today“. Ob auch er einen eigenen Podcast hat, weiß ich nicht.

Zurück zur „Tagesschau“, die weiter mitteilt, „die Varianten aus Indien“ hätten laut Auskunft der notorischen Drosten-Partnerin Ciesek „einen leichten Immun-Escape, also eine leicht verminderte Wirksamkeit“. Das ist freilich sogar für Frau Ciesek zu blödsinnig. Die hatte vielmehr behauptet, daß „sich Altenheimbewohner trotz vollständiger Impfung mit dieser Variante neu angesteckt haben“, daß also nicht das Virus, sondern die Impfstoffe „vermindert wirken“. Das sei aber nicht beunruhigend und auch „nicht verwunderlich“. Sondern (ergänzen wir) es ist der Grund, weshalb es bislang noch nie Impfstoffe gegen Coronaviren gab: weil die Dinger einfach zu schnell mutieren.

Also alles ganz normal und völlig wurst, ob die Impfstoffe nun wirken oder nicht oder weniger oder doch. Leider gibt es da aber noch eine Dame, die von all dem überhaupt nichts versteht und trotzdem entscheiden muß. Was die „Tagesschau“ schon mal raunend und dräuend ankündigt: „Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte bei Online-Beratungen der Unionsfraktion, daß Öffnungsschritte gut durchdacht werden sollten. Je aggressiver eine neue Virus-Variante sei, desto mehr Menschen müßten geimpft sein, um eine Herdenimmunität zu bekommen. Die indische Virusvariante sei ein Unruheherd, die (sic!) sich schneller ausbreite als die britische.“

Wollen wir Wetten abschließen, welche nationale „Variante“, bei der die Impfstoffe dann überhaupt nicht mehr wirken, als nächstes daherkommt und sich noch schneller ausbreitet? Vielleicht zur Abwechslung mal wieder eine chinesische? Jedenfalls müssen dann „Öffnungsschritte“ erneut „gut durchdacht“ werden, immer mal wieder.

Allerdings sind dieser Strategie möglicherweise natürliche Grenzen gesetzt: Irgendwann werden sich die Varianten, um weiterhin Angst zu machen, mit Überschallgeschwindigkeit ausbreiten müssen, und weil dann bei jeder Ansteckung ein Schallknall zu hören ist, können sich Dritte rechtzeitig in Sicherheit bringen.

EU-Oberfigur Ursula Leyen „sieht“ die europäische Impfkampagne schon mal „auf einem guten Weg“. Der läßt sich beziffern: 1,8 Milliarden zusätzliche „Impfdosen“ hat Leyen soeben dem Pfizer-Konzern abgekauft (weitere Bestellungen folgen). Sie sollen in erster Linie für „Auffrischungen“ benutzt werden. Bei der derzeitigen „Impfwilligkeit“ sind das circa vier „Dosen“ für jeden „Impfling“, was bis Anfang 2023 (sechste und siebte „Welle“) reichen könnte.

Zur zahlenmäßigen Dimension des „guten Wegs“ gehört auch die Statistik der schweren Nebenwirkungen und Todesfälle. Gemeldet sind derzeit wohl etwa 180.000 Verdachtsfälle und 4.000 Tote. Die Dunkelziffer wird auf 94 bis 99 Prozent geschätzt. Das darf jeder gerne selbst umrechnen. Daß die Gesamtsterblichkeit in der EU seit April deutlich steigt, obwohl so gut wie keine „Corona-Toten“ mehr zu verzeichnen sind, sei nur nebenbei erwähnt.

(Niederländer vertragen die Impfungen offenbar weniger gut als Deutsche.)

Daß Ken Jebsen neuerdings einen Vollbart trägt, der farblich ein annäherndes Negativ dessen darstellt, der kürzlich mein eigenes Gesicht (verun)zierte, könnte standhafte Verschwörungstheoretiker davon überzeugen, daß wir durchaus nicht unter einer Decke stecken. Oder sie halten es für einen Beleg des Gegenteils; man kann das Denken dieser Leute ja nur schwer nachvollziehen.

Bayern verkündet den „Einstieg in den Ausstieg (aus) der Anbindehaltung“. Das soll allerdings vorläufig nur für Milch- und Schlachtvieh gelten.

Und Bayern verkündet auch noch einen „Kultursommer“ mit dem Motto „Bayern spielt“. Allerdings nur im Internet. Das wird sicher total interessant. (Mehr fällt mir zu so einem Schmarrn leider nicht ein.)

Derweil hoffen die großen Veranstaltungsfirmen angesichts annähernd in der Unsichtbarkeit versunkener Aktienkurse auf einen „Neustart“ im Sommer. Auf was die sogenannte „Kleinkunst“ hofft, ist unbekannt, weil niemand mehr danach fragt.

Zu guter Letzt sei der Vollständigkeit halber erwähnt, daß es neben den „3 Gs“ der „Neuen Normalität“ (Getestet, Geimpft, Genesen) noch ein viertes G gibt: Das steht für „gesund“.

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