(periphere Notate): Geisteslinke unter freiem Himmel

Das „Präventionsparadox“ (ein Dogma, dem zufolge nur deswegen in Deutschland Millionen Menschen nicht an Covid-19 gestorben sind, weil die Lockdowns „Wirkung gezeigt“ hätten) ist laut dem Medizinstatistiker Gerd Antes „naturwissenschaftlich, mathematisch, logisch betrachtet natürlich blanker Unsinn“. Ich bin nicht überzeugt, denn als ich letztes Frühjahr meinen Anti-Corona-Tanz aufgeführt habe, sind die „Inzidenzen“ sofort zurückgegangen. Wer könnte das Gegenteil beweisen? Wie bitte, „Falsifizierbarkeit“? Dieses Kriterium gibt es in der zeitgenössischen „Wissenschaft“ nicht mehr.

Nikolaus Blome zetert im „Spiegel“ über „alle Geisteslinken in den Parteien“ und goebbelt süffisant: „Wer sich die Freiheit nimmt, eine Impfung abzulehnen, der sollte die Größe haben, anderen die Freiheit zu gewähren, nur Geimpfte in sein Restaurant, sein Kino oder seinen Laden zu lassen. Da es nun einmal einen faktischen Unterschied zwischen geimpft und ungeimpft gibt, möge jeder seine Seite wählen, aber die Folgen ohne zu jammern dann auch tragen.“ Dazu zwei Fragen: 1.) Wenn eine Impfung vor einer Infektion schützt, weshalb sollten dann Geimpfte vor dem Kontakt mit Ungeimpften „geschützt“ werden, indem man letzteren Hausverbot erteilt? 2.) Dürfen sich Geimpfte auch die Freiheit nehmen, Läden zu boykottieren, die so einen Schwachsinn mitmachen?

Die verbreitete Theorie, man könne sich unter freiem Himmel mit Covid-19 anstecken und müsse daher unbedingt eine Maske tragen und Abstand halten, hat die New York Times etwas genauer geprüft, als das die „Faktenchecker“ üblicherweise tun (indem sie mal kurz beim RKI oder der „Tagesschau“ anfragen). Heraus kam: Ja, eine solche Ansteckung ist möglich, allerdings müßte man dazu auf einer Baustelle in Singapur arbeiten und dürfte sich zum Anstecken nicht im Freiem aufhalten.

Apropos „Tagesschau“: Dort wurde neulich unter dieser Überschrift:

Interessantes berichtet. Neu ist daran nichts, und lustig ist vor allem, daß in dem Artikel folgender anderer Artikel verlinkt ist:

Dies dient wahrscheinlich dazu, die Gefährlichkeit von „Verschwörungstheorien“ sozusagen in vitro zu demonstrieren.

Und noch eine „Verschwörungstheorie“: Daß die drohende „Überlastung des Gesundheitssystems“ (was ist das eigentlich genau?) bzw. die drohende „Überlastung der Intensivstationen“ von Anfang an eine Lüge war, wissen wir eigentlich seit Sommer 2020. Daß die Lüge nun vorläufig endgültig als Lüge entlarvt ist, nehmen wir vielleicht deshalb kaum noch zur Kenntnis (siehe auch weiter unten).

Wer von der anschwellenden Flut „offizieller“ „Verschwörungstheorien“ langsam genug hat, dem sei immerhin für zwischendurch ein Klassiker empfohlen:

Die Wirksamkeit eines Impfstoffs bemißt sich daran, wie sehr er für den einzelnen „Impfling“ das Risiko verringert, zu erkranken. (Das heißt: nicht allgemein zu erkranken, sondern an der Krankheit, gegen die man impft.) Dies ist eigentlich logisch. Bei den Impfstoffen gegen Covid-19 ist es jedoch anders: Hier leitet man das Risiko aus dem Verhältnis zwischen erkrankten Geimpften und erkrankten Nichtgeimpften ab. Dadurch erhält man sagenhafte Werte, die jedoch aufgrund der geringen Zahl von Erkrankten in beiden Gruppen und einiger weiterer Umstände absolut unseriös sind.

Öffentlich gemeldet werden jedoch nur diese unseriösen Werte. Eine aktuelle wissenschaftliche Arbeit hat nun die Zahlen in den „Zulassungsstudien“ für zwei Impfstoffe etwas näher betrachtet. Das Ergebnis: Eine Impfung mit dem Stoff von AstraZeneca verringert das Risiko, an Covid-19 zu erkranken, um 1,1 Prozent. Bei Biontech/Pfizer sind es 0,7 Prozent.

Der Unterschied zwischen dieser tatsächlichen („absoluten“) Risikoreduktion und der offiziell gemeldeten („relativen“) geht darauf zurück, daß das Risiko, an Covid-19 zu erkranken, generell verschwindend gering ist. Worauf man hin und wieder hinweisen sollte.

Die ganze Diskussion um „Privilegien für Geimpfte“ (siehe oben) ist genau genommen sowieso völlig gegenstandslos. Bei den gesamten Maßnahmen ging es erklärtermaßen nur (!) darum, eine Überlastung des Gesundheitssystems zu verhindern. Wenn die Hälfte der Bevölkerung geimpft ist (und die Impfung tatsächlich etwas bewirkt), geht die Zahl der möglichen (!) Infektionen automatisch um mindestens die Hälfte zurück. Also geht auch der Anteil der Covid-19-Positiven auf den Intensivstationen (durchschnittlich 4 Prozent) um die Hälfte zurück. Also müssen (!) sämtliche Maßnahmen und „Privilegien“ sofort aufgehoben werden, weil die Voraussetzungen dafür schlicht und einfach nicht gegeben sind.

Ich äußere mich ungern zum Thema Bildung, weil meine eigene begrenzt ist. Auffällig ist aber doch die Zunahme (offiziell) ungebildeter Politiker an entscheidenden „Schaltstellen“ in den letzten Jahrzehnten. Oft ist es so, daß diese aus der Mittel- oder Oberschicht kommen, aber damit renommieren, daß sie zwecks „Aktivismus“ ihre Schulausbildung abgebrochen haben und dann direkt ins „politische Geschäft“ eingestiegen sind. Fragen Sie die Herren Schröder und Fischer, fragen Sie Frau Baerbock: allesamt Dummschwätzer mit Lobby-Hintergrund, damals „Seilschaft“ genannt, heute heißt man das „Young Global Leaders“, weil sich der Horizont von den Graswurzeln mit eventuellen Aussichten auf eine sofortige Verwendung als Weltmarionette des Monopolkapitals verbreitert hat. Mangels Widerstand – das sind ja die „Oberen“, die „Großen“, der „Adel“, dessen Eskapaden man wohlmeinend belächelt. Wovon man so gut wie gar nichts mehr hört, sind Menschen aus dem Proletariat, die sich durch tatsächliche Bildung, Widerständigkeit, Intelligenz, ehrliches Engagement und innere Bewegtheit den Eintritt in die Schicht der „Entscheidungsträger“ verschafft haben und dort durch Aufrichtigkeit, Demut, Bescheidenheit und Orientierung an den Interessen „der Menschen“ auffallen. Gibt es die noch?

Mag sein, daß dies für Entsetzen sorgt, aber ich rechne diesem Schlag Heiner Geißler ebenso zu wie Ulrike Meinhof. Nicht aber Christian Lindner, Markus Söder, Annalena Baerbock, Olaf Scholz, Jens Spahn und wie sie alle heißen mögen.

(Und ich meine mit „Bildung“ ganz bestimmt nicht irgendeinen dieser modischen „Bachelor“-Titel in BWL oder Sporteventmarketing.)

Hat eigentlich überhaupt noch jemand wirklich Angst vor Covid-19 (außer absolut vernagelten Gläubigen wie Stephan Kruip, der leider im Deutschen Ethikrat sitzt)? Abgesehen vom „Tagesstürmer“, der unter der Überschrift „Schützt endlich unsere Kinder“ erfreut berichtet, daß künftig auch Babies ab sechs Monaten gespritzt werden sollen, bemüht sich kaum noch ein Leitmedium um Panikmache. Es wurde ja erreicht, was erreicht werden sollte. Vielleicht wird es langsam Zeit, diese Phase abzuhaken und sich der Frage zuzuwenden, wie es dazu kommen konnte, daß die irrationale Angst so effektiv geschürt werden konnte.

„Den Blick in die Welt kann man mit einer Zeitung versperren.“ (Stanislaw Jerzy Lec)

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