(periphere Notate): Wir sind auf einem guten Weg

In Jules Romains‘ ziemlich hübschem Drama Knock oder der Triumph der Medizin kommt ein neuer Arzt in ein Bergdorf, in dem offenbar niemand krank ist. Könnte ein geruhsames Leben werden. Sein Leitspruch indes lautet: „Jeder gesunde Mensch ist ein Kranker, der es noch nicht weiß.“ Nachdem er gewisse Gerüchte über die Gefährlichkeit von Kleinstlebewesen gestreut hat, lädt Doktor Knock zu einer kostenlosen Sprechstunde, um die „unheimliche Ausbreitung von Krankheiten aller Art einzudämmen, die seit einigen Jahren in unserer einstmals so gesunden Region um sich greifen“. Der Erfolg ist phänomenal: Plötzlich sind so gut wie alle (außer den Pflegern) krank und bedürfen dauerhafter, intensiver medizinischer Betreuung.

„Knock“ wurde allein von 1923 bis 1927 nicht weniger als 1.500mal aufgeführt, mehrmals verfilmt und noch bis 2019 an Schulen gespielt. Man darf davon ausgehen, daß ein derart subversives, „rechtsoffenes“ und zersetzendes Theaterstück heute auch dann verboten wäre, wenn das Theaterspielen (auf Bühnen) nicht insgesamt verboten wäre.

„Die Medizin ist so weit fortgeschritten, daß niemand mehr gesund ist.“ (Aldous Huxley)

Slogans verraten sich oft erst im Vergleich. Sagen wir: „Kurzer, harter Lockdown!“ Sagen wir: „Totaler Krieg = kürzester Krieg“ (Bühnenbanner, Sportpalast, 18. Februar 1943)

Rassismus 4.0, live reportiert in einer „B5 aktuell“-Sendung über die Impfpropaganda in den USA: „Eine erschreckende (!) Zahl von Mitarbeitern des Gesundheitssystems will sch nicht impfen lassen. Wenn noch nicht einmal die Mitarbeiter des Gesundheitssystems überzeugt sind, wie will man denn dann … ähm die ländliche Bevölkerung oder … ähm Anhänger der Republikaner überzeugen?“

Es ist leider ein bißchen in Vergessenheit geraten, wie viele Modekrankheiten es allein im 21. Jahrhundert deswegen zu vorübergehender Popularität in den Medien schafften, weil Pharmazeuten ein Mittel und dazu ein Symptom erfunden hatten und „Wissenschaftsjournalisten“ eine der ahnungslosesten, käuflichsten Berufsgruppen überhaupt darstellen. Kennt noch jemand das „Aging Male Syndrome“? den erhöhten Cholesterinspiegel? die „Nachtschichtschlafstörung“? den „Burnout“ (der sich teilweise mit „Long Covid“ zu decken scheint)? das „Reizdarmsyndrom“? die Fibromyalgie? die epidemische erektile Dysfunktion, gegen die der Konzern Pfizer (noch ohne Biontech und mRNA) ein Mittel fand, das bald gehandelt wurde wie Kokain? das „Sisi-Syndrom“? das „Käfig-Tiger-Syndrom“? Reflux? „Paradies-Depression“? „Leisure Sickness“? ADS/ADHS? die „generalisierte Heiterkeitsstörung“? Nicht? Dann holt doch mal die alten „Spiegel“-Jahrgänge aus dem Keller und überlegt euch, wie fein die damals offenbar so verzweifelten Marketingleute der Pharmaindustrie heute raus sind, wo sich anscheinend mindestens vier Milliarden Menschen gegen eine Atemwegserkrankung „impfen“ lassen wollen, die circa 0,1 Prozent der Bevölkerung betrifft.

BTW: Der Etat des deutschen Gesundheitssystems, das seit einem Jahr mit brachialsten Mitteln vor dem Zusammenbruch bewahrt werden soll, lag 1992 bei 163 Milliarden Euro, 2001 bei 226 Milliarden Euro und 2020 bei 300 Milliarden Euro. Derzeit werden circa 4 Milliarden pro Woche (!) für die Testung größtenteils gesunder Menschen ausgegeben. Das allein sind etwa 200 Milliarden Euro im Jahr 2021. Wollen wir mal fragen, wer dieses Geld kassiert? Wollen wir mal fragen, was genau da „zusammenbricht“?

Wir schimpfen und klagen so viel über die Dummheit, Bigotterie, das konkordante Schweigen und die Schäfchentreue der christlichen Kirche gegenüber dem Corona-Kult, daß es zwischendurch ganz erfrischend ist, mal einen Pfarrer zu erleben, dem der Kragen platzt. Hier spricht der aus Polen stammende Artur Pawlowski freien Herzens zu Schergen des Antichristen. Ich muß das als Agnostiker nicht kommentieren:

Corona-Mythos 1: „Tests verhindern die Ausbreitung von Krankheiten.“

Corona-Mythos 2: „Eingehende Beratung verhindert Impfschäden.“

„Ich respektiere den Glauben, aber es ist der Zweifel, dem man seine Bildung verdankt.“ (Wilson Mizner)

Nachtrag zum Grundproblem der deutschen Linken: „An eine soziale oder politische Utopie, also einen konkreten Entwurf einer zukünftigen Gesellschaftsordnung wird jedoch kein einziger Gedanke verschwendet. Das bedeutet, daß die notwendige Frage nach dem, was Menschen überhaupt brauchen, damit möglichst alle in guten Lebensverhältnissen leben können, gar nicht erst gestellt wird.“ Schrieb Christiane Borowy vor einiger Zeit, und ich habe da nichts (oder hätte nicht viel) zu ergänzen.

Wer die namentliche Abstimmung zum sogenannten „Bevölkerungsschutzgesetz“ (Mittwoch im sogenannten Bundestag) genau betrachtet, stellt fest: Da bröckelt vielleicht was. 21 Abgeordnete von CDU/CSU stimmten mit nein, 2 sogar bei der traditionellen Blockpartei SPD. Alle anderen sowieso. Ach so, nein. Beim World Economic Forum („Die Grünen“) gab es nur eine einzige Gegenstimme. Für Menschen, die es absolut überhaupt nicht lassen können, diese Lobbypartei zu wählen: Die Dame mit Verstand heißt Canan Bayram. Wenn es schon sein muß, kreuzt wenigstens sie an (falls sie nach dieser Insubordination noch mal antreten darf).

Die hysterischen Reaktionen auf die Aktion #allesdichtmachen zeigen übrigens genau das, was sie zeigen sollten: die Hysterie. Man kann über den Witz und den aufklärerischen Wert einzelner Beiträge sicher streiten, aber darüber sicher nicht.

Wir werden weiterverlangsamen:


(wichtige Anmerkung: Diese Propagandareklame stammt nicht von April 2020, sondern von heute)

Immer am Ende (und auch zwischendurch) der Gedanke: Ich möchte diesen Gedanken weiter ausbauen. Vielleicht morgen. (Aber wo wir schon dabei sind: Für viele Gedanken danke ich zufällig, aber sehr: Kay, some1, aa, Jörg, Christof, Christian, BMU, Dietrich und einigen anderen guten Menschen. Das hat keine „inhaltliche“ Bedeutung für eine Öffentlichkeit.)


Quelle: Prof. Dr. med. Peter Sawicki, Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (2003)

„Don’t complicate things. We have as many friends as we have personalities. Do you know who said that? Emerson. Keith Emerson.“ (Steven Patrick Morrissey)

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