5. April 2021:
Mit Kindern zu argumentieren, ist immer etwas anrüchig. Hilfsorganisationen, die mit Bildern von verhungernden Kindern um Spenden baten, waren mir schon verdächtig bis widerlich, als ich selbst fast noch ein Kind war. Manchmal mögen solche Botschaften angebracht sein, sie treffen und schockieren aber immer die falschen: nämlich jene, die an den Zuständen auch dann nichts ändern können, wenn sie ihre gesamte „Grundsicherung“ oder Rente einer Hilfsorganisation spenden und selbst verhungern.
Fragen muß man sich bei diesen wie bei anderen schockierenden Bildern: Wer hat etwas davon, so etwas herbeizuführen? Wer kann Menschen brauchen (im wahrsten Sinne des Wortes: benutzen), die so aufwachsen?
Es fällt schwer, mit solchen Bildern keine Stimmungen zu erzeugen, die in blinde Wut gegen die Verursacher und ihre ausführenden Organe münden. Aber auch das ist wichtig. Die Profiteure und Organisatoren der nicht erst seit „Corona“ laufenden Ausbeutung, Entrechtung, Demütigung, Folterung und Ermordung ganzer Bevölkerungsgruppen und Generationen zu lynchen, bewirkt das Gegenteil von dem, was nötig ist. Und der (nachvollziehbare) Haß auf sie trifft immer zuerst (und meistens nur) die unter den Schuldigen und Mitläufern, die am leichtesten zu erreichen sind.
Entscheidend wird es aber sein, wieder Freude in die Welt zu bringen.
„So wie der Zweite Weltkrieg zu einer größeren Zusammenarbeit zwischen den Staaten führte, Zusammenarbeit zum Schutz des Friedens mit dem Gemeinwohl gänzlich im Vordergrund, so hat die Welt unserer Ansicht nach auch jetzt eine wichtige Gelegenheit, die bitteren Lehren aus dieser Pandemie in eine gesündere, gleichberechtigtere Zukunft für alle umzusetzen.“
Dieses Zitat stammt – man erkennt es am majestätischen „wir“, mit dem er immer sich selbst meint – von Bill Gates. Und wieder einmal ist erstaunlich, wie viel Wahrheit darin steckt, wenn man das Wort „Pandemie“ in die gebührenden Anführungszeichen setzt und ein bißchen Bullshit herauskämmt:
So wie der zweite Weltkrieg zu einer besseren Zusammenarbeit zwischen den Staaten hätte führen können, zum Schutz des Friedens und einer gänzlichen Orientierung auf das Gemeinwohl statt auf die Profitsucht einzelner Wahnsinniger, so haben die Menschen jetzt die Möglichkeit, die bitteren Lehren aus dem „Corona“-Fiasko zu nutzen, um diese Wahnsinnigen ein für alle mal ihrer Macht zu entledigen und die Welt gesünder und gleichberechtigt zu gestalten.
Das ist aber sicher nicht das, was Bill Gates meint. Noch weniger als sein eigenes Bonmot.