4. April 2021:
Als wir vom (schon lange absehbaren) Zusammenbruch des Neoliberalismus geträumt haben, war in dem Traum ein Irrtum versteckt: Es mag schön sein, daß dieses unmenschliche System endlich zu Staub zerfällt, untergeht und verschwindet. Es ist aber kein System, sondern ein Prozeß. Und all das, was der Neoliberalismus ausgesaugt, zerstört und vernichtet hat, ist nun ebenfalls weg.
Das ist wie in einer von tyrannischen Horden besetzten und belagerten Stadt: Eines Tages wachen die Bewohner auf und stellen fest: Die Besatzer sind weg! Aber sie haben die Stadt mitgenommen.
Und wir warten auf das Ende (egal welches) und begreifen nicht, daß das Ende längst stattgefunden hat. Wir schauen ohnmächtig dem Gerödel der regierenden Wahnsinnigen zu, die die Kontrolle auch über sich selbst verloren haben. Was wir da sehen, ist eine billige, aber katastrophale Farce auf die Tragödie der Jahre 1941 bis 1945.
Es wird möglicherweise Sieger geben. Aber auch die sind wahnsinnig, und ihr Sieg wird der Triumph des absolut Absurden sein. Eine Horde mittelalter Kinder, die Raketen ins All schießen, Völker „impfen“, Kontinente technokratisch organisieren wollen und mit ihrer Micky-Maus-Version einer „Zukunft“ noch gewaltigeren Schiffbruch erleiden werden als ihre Vorgänger. Was Erich Fromm über Hitler und Simone Weil über Macht und Knechtschaft geschrieben haben, gilt auch für Schwab, Gates, Bezos, Musk usw. und ihre „Pläne“.
Die Macht ist allmächtig, und sie ist nirgendwo. Es gibt keine „Verschwörungen“. Jeden und alle treibt die gleiche Angst: vor den anderen. Das einzige, was diese Angst lösen kann, ist das Ende der Macht.
Jedes Machtsystem ist besessen von dem Trieb, zu wachsen, und daher erreicht es den Punkt, an dem es sich erschöpft. Hier innezuhalten und sich zu bescheiden, ist unmöglich, der aktive Sturz in den totalen Untergang unvermeidlich. Damit aber endet nicht die Macht, sondern nur ihr vermeintlicher Träger.
Ich vermute immer mehr, daß das, was wir seit längerer Zeit erleben, die „Wehen“ des Übergangs von der menschlichen Gesellschaft zum Ameisenhaufen sind.
Die Stadt München meldet auf ihrer Internetseite, für Sonntag und Montag seien „Demonstrationen gegen den Gesundheitsschutz“ angemeldet worden. Man wird schon fast zu müde, um darauf hinzuweisen, daß dort mutmaßlich gegen gesundheitsschädliche, gemeingefährliche Zwangs- und Verbots-„Maßnahmen“ demonstriert werden soll. Aber noch ist die Frechheit solcher Äußerungen ärgerlich genug.