Belästigungen 8/2020: Alles ist wie alles! (eine „kurze“ Anleitung zur Erstellung von Verschwörungstheorien)

Als vor längerer Zeit in Paris die Kirche Notre Dame brannte, „grassierten“ im Internet und anderswo alle möglichen Meinungen. Brandstiftung! hieß es allerorten. Die Mutmaßungen über die Hintergründe teilten sich grob in zwei Gruppen: Diese Schandtat, meinten manche, sei unternommen worden, um dem nicht mehr so arg populären Populisten und Präsidentendarsteller Macron etwas Luft zu verschaffen und die lästigen „Gelbwesten“ aus dem Fokus der Berichterstattung (wenn schon nicht von der Straße) zu drängen. Eine andere Ansicht läßt sich mit einem Zitat aus einer AfD-Internetgruppe zusammenfassen: „Würde mich nicht wundern, wenn das ein Islamist war!“

So und ähnlich las man das tatsächlich sehr gehäuft. Und die einschlägigen Instanzen klebten eilfertig und beflissen das Etikett „Verschwörungstheorie“ drauf.

Nun ist die erste Behauptung – Notre Dame wurde angezündet, um Macron Gelegenheit zu geben, sich angesichts einer relativ harmlosen Katastrophe (niemand kam ums Leben, die Kosten tragen stinkreiche „Spender“) als verläßlicher Führer und Volksheld zu zeigen, damit seine schwindende Beliebtheit zu (ähem) befeuern und die Macht seiner Befehlshaber und Auftraggeber zu stärken, – keine Theorie. Allenfalls liegt ihr eventuell eine Theorie zugrunde: Die Mächtigen nehmen in dem Bemühen, ihre Macht zu sichern, nicht nur im Krieg, sondern auch im Frieden Beschädigungen von Bausubstanz in Kauf. Und mit Verschwörungen hat das sowieso nichts zu tun: Daß die Mächtigen Mittel benutzen, um ihre Macht zu sichern, ist absolut normale Politik und bedarf keiner Verschwörung.

Es handelt sich also lediglich um eine politische Theorie. Und um eine These: In Notre Dame sei genau das passiert. Thesen können sich von Theorien herleiten, und sie können Theorien belegen und somit plausibel machen. Sie lassen sich aber auch recht leicht falsifizieren: Sobald sich herausstellt, daß die Kirche nicht durch Brandstiftung in Brand geriet, sondern (zum Beispiel) durch die spontane Selbstentzündung eines religiös entflammten Holzwurms, ist die Sache vom Tisch. Die Theorie wird dadurch nicht weniger plausibel, aber halt auch nicht mehr. Für die Theorie, daß Nazis bereit sind, zur Sicherung ihrer Macht Gewaltmittel einzusetzen, spielt es ja auch keine Rolle, wer den Reichstag angezündet hat und ob ihn die Feuerwehr aus dramaturgischen Gründen absichtlich ein bisserl weiterbrennen ließ.

Die zweite Behauptung – kurzgefaßt: es war ein Islamist, der (weitergehende Deutung) dem doofen Westen seine Gottlosigkeit buchstäblich unter die Nase reiben wollte – ist ebenfalls keine Theorie, sondern eine These. Die „Theorie“, die sie belegen soll, ist etwas krude und idiotisch (Islamisten sind an allem schuld), aber mei, das sind rechte „Theorien“ gerne mal. Eine Verschwörung braucht es auch hier nicht, da reicht ein verblödeter Einzeltäter und eine „zündende“ Idee.

Verschwörungen und Theorien dazu gibt es aber durchaus. Schaut man die Weltgeschichte mal ein bisserl genauer an, so erweist sie sich geradezu als Hexenkessel der Verschwörungen. Schon die Herrscher der urzeitlichsten menschlichen Gemeinschaften schwebten ständig in Gefahr, mindestens hintergegangen und gestürzt, meistens aber gleich vergiftet, erdolcht oder sonst wie gemeuchelt zu werden. Julius Caesar mag als prominentes Beispiel herhalten, das jeder Grundschüler spätestens aus Asterix-Heften kennt. Die Anti-Caesar-Verschwörer indes fielen größtenteils ebenso Verschwörungen zum Opfer wie seine früheren Rivalen und diverse Nachfolger.

Man könnte diese Vorgänge, die sich über Jahrtausende erstrecken, zu einer Theorie zusammenfassen: Wenn mächtige Leute sehr mächtig werden, finden sich immer ein paar einzeln weniger Mächtige, die sich gegen sie verschwören. Es wird sich kaum ein ernsthafter Historiker auftreiben lassen, der dieser Verschwörungstheorie widerspräche. Sie gilt bis in unsere Zeit, und zwar völlig unabhängig davon, ob der jeweilige Mächtige (angeblich) Gutes anstrebt oder ein fieser Finsterling und Massenmörder ist – egal, welche Version des Mordes an John F. Kennedy man für plausibel, welche Anschlagspläne gegen Fidel Castro man für Hirngespinste und was man insgesamt von Björn Engholm beziehungsweise Uwe Barschel hält: Sie waren zweifellos ebenso Ziel, wenn schon nicht Opfer diverser Verschwörungen wie Stalin, Hitler und Mussolini.

Oder nehmen wir Bill Gates, einen hochmodernen Supermächtigen, der mit windiger Software unfaßbare Geldmassen (circa einhunderttausend Millionen Dollar) angehäuft und sich damit unter anderem so mächtig in die einstmals ehrenwerte Weltgesundheitsorganisation (WHO) hineingekauft hat, daß er nun seinen Bubentraum in die Tat umsetzen kann, die Welt durch die Impfung aller Menschen gegen alle Krankheiten zu retten. Oder zumindest gegen alle, gegen die es von der eng mit Gates verbandelten Pharmaindustrie zu hohen Preisen angebotene Impfstoffe gibt. Daß die WHO auch mal andere Interessen und Aufgaben hatte als profitträchtige Impferei, spielt dabei keine große Rolle. Es muß geimpft werden, damit ein Geld reinkommt und die verderblichen Feinde niedergerungen werden.

Die in der Menschheitshistorie beispiellose Macht des Herrn Gates läßt vermuten, daß auch er vor Verschwörungen nicht sicher ist. Allerdings erfährt man darüber so gut wie nichts, abgesehen von den Millionen Computerviren, mit denen böswillige Leute seit Jahrzehnten seine Softwareprodukte kaputtmachen, was ihm persönlich reichlich wurst sein dürfte. Hingegen wurde meines Wissens von Attentatsplänen oder Meuchlern, die ihm seinen Tee mit Strychnin versalzen hätten, nie ernsthaft berichtet – lediglich Al-Qaida soll ihn vor Jahren mal auf einer jener „Listen“ geführt haben, die transatlantische Redaktionsnetzwerke immer dann aus den Schubladen holen, wenn niemand mehr „den Terror“ so richtig ernstnehmen mag.

In unseren Tagen jedoch tritt anscheinend eine ganz neue Verschwörung auf den Plan, die eine besonders perfide Strategie anwendet, um Macht und System zu destabilisieren: die Verschwörung der „Verschwörungstheoretiker“. Diese düstere Veranstaltung, so erklärt man uns, steckt auch hinter den eingangs erwähnten Thesen. Und sie ist ultragefährlich und wird daher mit den schwersten Geschützen bekämpft, wann immer sie ihr freches Haupt reckt, wobei man weder fackelt noch zaudert, sondern losballert, sobald auch nur ein Hauch von Verdacht ruchbar wird.

Wer zum Beispiel die an sich unschuldige Meinung äußert, Bill Gates’ Verstrickung mit der WHO sei eventuell gar nicht so toll und könne schlimme Folgen haben (etwa wenn der Oberboß per „Tagesschau“ unwidersprochen und unhinterfragt verkündet, die derzeit gültigen Notstandsmaßnahmen dürften erst aufgehoben werden, wenn sieben Milliarden Menschen gegen COVID-19 geimpft seien), dem vergeht sehr schnell Hören und Sehen. Das sei eine Verschwörungstheorie! brüllt ihm das soziale Netzwerk entgegen: Er glaube sicherlich auch, die Erde sei flach, Angela Merkel die Enkelin von Hitler und ein Reptil, 9/11 ungeklärt, der Klimawandel ein Schwindel, die Erde hohl, Putin kein Verbrecher, die Ufos der Nazis in der Antarktis versteckt, und deshalb solle er sofort seinen Aluhut aufsetzen und das Schandmaul halten!

Man nennt die Waffe, die hier zum Einsatz kommt, „guilt by association“ oder „Kontaktschuld“. Sie wirkt ziemlich universell: Man muß jemandem, der irgendwas behauptet (plausibel oder nicht, bewiesen oder Schmarrn), nur nachweisen, daß er irgendwann an verdächtiger Stelle zitiert wurde oder selber verdächtige Leute zitiert oder verdächtige Leute ähnliches meinen oder irgend so was. Der Grundsatz lautet: Im Zweifel immer gegen den Angeklagten. Schließlich braucht man möglichst viele Schuldige, die man in einen Topf schmeißen und damit für „die überwältigende Mehrheit der Experten“ und die von den Mächtigen angestrebten Ziele unschädlich machen kann. Sonst könnte sich herausstellen, daß diese Ziele übel oder dumm sind und „die überwältigende Mehrheit der Experten“, die man zu Säulenheiligen erhoben hat, nur aus einer einzigen Person besteht oder überhaupt nicht existiert.

Wie das funktioniert, wie effektiv und perfekt es wirkt, kann man anhand der „Corona-Krise“ tagtäglich verfolgen: Einer vermutet etwas, was der offiziellen Ideologie und Sprachregelung nicht ganz entspricht. Wenige Stunden später wird er zunächst „widerlegt“ (indem man sagt, er sei „widerlegt“), dann mit einer finsteren Bande von Systemfeinden in Verbindung gebracht (weil er zum Beispiel mal in einem Kommentar auf einer „umstrittenen“ Seite zitiert wurde, die zufällig irgendwann auch mal jemanden zitiert hat, der nicht alles an der offiziellen Version des JFK-Mordes für ganz koscher hält, oder weil er vor Jahren unvorsichtigerweise einem zwielichtigen Kanal ein kurzes Telephoninterview gegeben hat, ohne nachzufragen, wer da dran ist). Und schon bricht der Orkan los, wird ihm die Webseite gesperrt, der Job gekündigt, die Approbation aberkannt und jedem, der seinen Namen in den Mund nimmt, selbiger verboten mit der Aufforderung, den Aluhut aufzusetzen.

Seine Argumente (wenn er welche hatte), gehen in dem allgemeinen Kriegsgetrommel rückstandslos unter. Sie anhören, lesen, gar darüber nachdenken darf man unter keinen Umständen, weil man sich damit selbst verdächtig machen könnte. Wer sie aufgreift, dem blüht das gleiche Schicksal wie dem Ketzer selbst. Es sei denn, er ist so gott- oder wenigstens papstgleich „reputabel“ wie das Wochenblatt „Die Zeit“, das sich am 10. April (in dem insgesamt heillos wirren und hilflosen Artikel „Kritik an Corona-Studie aus Heinsberg“) die Aussagen von Wolfgang Wodarg zur Signifikanz von Corona-Tests zu eigen machte, ohne daß auch nur einer der etwa tausend begeisterten beziehungsweise empörten Kommentatoren etwas davon bemerkt hätte. Man hat ja nie wirklich davon gehört, weiß lediglich: Wodarg = Aluhut! = Finger weg, Ohren zu!

Vielleicht hört man deshalb in letzter Zeit so wenig von tatsächlichen Verschwörungen oder wenigstens Thesen dazu. Die haben übrigens fast alle eines gemeinsam: Sie sind so lange nur Thesen, bis sie nicht etwa falsifiziert, sondern vielmehr lückenlos bewiesen sind. Was um ein vielfaches schwieriger ist. Drum glaubt heute noch manch einer an die „offizielle“ Version des „Tonkin-Zwischenfalls“, der irakischen „Massenvernichtungswaffen“, des syrischen „Bürgerkriegs“, des Oktoberfest-Attentats, des Reichstagsbrands, der „Konstantinischen Schenkung“, des Untergangs von Sodom und Gomorrha, der Vertreibung aus dem Paradies und so weiter und so fort.

Andererseits wäre es reizvoll, selbst mal ein paar Verschwörungstheoretiker-Verschwörungstheorien in die Welt zu setzen. Das geht an sich ganz leicht: Man müßte nur einigermaßen glaubwürdig „nachweisen“, Christian Drosten habe mal im selben Lokal wie Ken Jebsen gespeist und am selben Institut wie Wolfgang Wodarg und Karin Mölling, nicht jedoch Stefan Hockertz gearbeitet; Angela Merkel habe etwas geäußert, was Vladimir Putin sinngemäß auch geäußert habe, und sei mehrmals von Eva Herman interviewt worden; der Tierarzt Lothar Wieler habe an denselben beiden Universitäten studiert wie der Medizinprofessor Alexander Kekulé, dessen Großvater zwar ebenso wie Drosten und Wodarg Tropenmediziner gewesen sei (und zwar als deutscher Reichsbürger!), dessen Vater jedoch die „Mainzelmännchen“ produziert habe, wohingegen Wielers Vater ebenfalls Tierarzt und der Sohn daher nun Leiter des Robert-Koch-Instituts sei, allerdings habe er mal ein Bier mit der früheren RKI-Mitarbeiterin Karin Mölling getrunken, die Beraterin für eines der weltgrößten Pharmaunternehmen gewesen sei; es könnten auch zwei oder drei Bier gewesen sein, wohingegen Robert Koch in Clausthal geboren und aufgewachsen sei und Stefan Hockertz selbst ein Beratungsunternehmen, nicht jedoch eine Brauerei leite; Bill Gates habe die WHO angewiesen, überteuerte Medikamente bei dem von Mölling beratenen Unternehmen zu kaufen, und sei in einem Video von Alex Jones aufgetreten, der WDR habe die offizielle Theorie zu den Anschlägen auf das World Trade Center in Frage gestellt, der Gründer der AfD habe ebenso das Feuilleton der FAZ redigiert wie SS-Offiziere den „Spiegel“, Olaf Scholz und Heiko Maas seien in derselben Partei wie Wodarg und hätten mehrere Male ebenso abgestimmt wie dieser, Sucharit Bhakdi habe das Verdienstkreuz des Landes Rheinland-Pfalz erhalten, und zwar von Scholz’, Maas’ und Wodargs Parteifreund Kurt Beck, der als Berater des größten deutschen Pharmaunternehmens tätig sei, das einen Großteil seines Umsatzes mit Medikamenten gegen chronische-obstruktive Lungen- und Atemwegserkrankungen mache und die US-Armee mit Zutaten zur Herstellung von Agent Orange für den Vietnamkrieg beliefert habe, gegen den besonders heftig in Heidelberg demonstriert wurde, wo außer Bodo Schiffmann und Beate Bahner übrigens auch Joseph Goebbels studiert habe, während Merkel-Interviewerin Eva Herman, deren ehemalige NDR-Talkshowpartnerin mal mit Markus Söder in einer gemeinsamen Sendung zu sehen gewesen sei, für das größte Pharmaunternehmen der Welt arbeite; Söder wiederum habe Partei für einen Bischof ergriffen, der Partei für Eva Herman ergriffen habe, die in einer „Focus“-Umfrage neben Söder und Franz Beckenbauer (nicht jedoch Hermans ehemaligem Vorgesetzten Thomas Gottschalk) als Kandidatin für die Stoiber-Nachfolge genannt worden sei und bei anderer Gelegenheit Partei für Putin ergriffen habe, der erst im Januar Partei für Merkel ergriffen oder ihr zumindest verdächtig freundlich „gedankt“ habe; „Bild“-Boß Kai Diekmann habe gemeinsam mit dem ehemaligen Westerwelle-Lebensgefährten den seit letzten Dienstag wg. Drosten-Rivalität neuerdings „umstrittenen“ Virologen Hendrik Streeck gefördert und andererseits Eva Herman in eine Jury berufen, neben Jörg Kachelmann, der schon mal mit dem Hochstapler Gert Postel in einer Sendung gesessen sei, dessen Vorgesetzter in Flensburg Wolfgang Wodarg gewesen sei, der ihn aber entlassen habe, woraufhin Postel vom Papst in Rom zu einer Privataudienz empfangen worden sei und als Zeuge in der „Schubladenaffäre“ angegeben habe, tief in die Affäre um Uwe Barschel verstrickt gewesen zu sein, als langjähriger Freund von Barschels Referent Reiner Pfeiffer, der bei der CDU und beim Springer-Verlag angestellt und vom „Spiegel“ sowie der SPD bezahlt worden sei und Björn Engholm telephonisch mitgeteilt habe, er sei vielleicht mit HIV infiziert, was Hendrik Streecks und Karin Möllings Spezialgebiet sei und wofür Kurt Becks Pharmaunternehmen zwei marktführende Medikamente herstelle; Diekmann sitze im Beirat einer türkischen Zeitung, deren Chef Erdogan Demirören in die Schlagzeilen geraten sei, weil ihm Regierungschef Erdogan telephonisch mitgeteilt habe, er sei eine dumme Sau, woraufhin weder Eva Herman noch Franz Beckenbauer für ihn Partei ergriffen hätten; zudem sei Diekmann Genossenschaftsmitglied der taz, die von Mathias Bröckers mitgegründet worden sei, der die offiziellen Darstellungen zum Kennedy-Mord und zum 11. September 2001 anzweifle und bei der taz die „Wahrheit“-Seite eingeführt habe, die Diekmann verklagt habe, weil sie behauptet habe, Diekmann habe sich in Miami den Penis verlängern lassen; Bröckers wiederum werde wegen seiner Thesen zu 9/11 als Antisemit bezeichnet, und zwar von dem mit einem transatlantischen „Fellowship“ bedachten, auch für die taz tätigen RBB-Journalisten Tobias Jaecker, dessen RBB-Kollege Ken Jebsen ebenfalls als Antisemit bezeichnet worden sei, und zwar von „Porno-Papst“ Henryk M. Broder, dessen Hauptbeschäftigung darin bestehe, alles und jeden als antisemitisch zu bezeichnen und sich dafür verklagen zu lassen, während er vor der AfD Vorträge halte und neben Eva Herman zu den Erstunterzeichnern der „Gemeinsamen Erklärung 2018“ gegen Flüchtlinge zähle. Und das ist erst der Anfang! Lediglich von Jens Spahn weiß man außer Atlantikbrücke (gähn) und Bilderberg (Doppel-gähn) gar nichts. Was ja im Grunde am allerverdächtigsten ist!

Eine „Theorie“ wird daraus nicht, außer man ist so restlos durchgeknallt wie die beiden extremen Fraktionen der Verschwörungstheoretiker, die auf der einen Seite in allem, was „offiziell“ behauptet wird, eine „Verschwörung“ und auf der anderen Seite in allem, was von den „offiziellen“ Behauptungen abweicht, eine „Verschwörungstheorie“ sehen.

Für die ist die Sache klar. Dies alles nämlich zeige und beweise insgesamt summa summarum nur eines: Alles hänge (hier angeblich, dort tatsächlich) mit allem zusammen, und wenn man den Satz „Alles hängt mit allem zusammen“ in die prä-vaskonische Sprache übersetze und rückwärts lese, dann ergebe sich folgender Wortlaut: „wurbl schwarbel witzipatz!“, was durch ein Spezialglas gelesen nichts anderes bedeute als „corona est illuminatus spira aluminii q. e. d.“

Was das alles soll? Nun ja: nichts. Aber es lenkt so schön von den Problemen der Welt ab. Die übrigens, das sollten wir nicht vergessen, weder von Verschwörungen noch von Coronaviren ausgelöst werden. Und möglicherweise nicht mal von Bill Gates.

Die Kolumne „Belästigungen“ erscheint normalerweise alle vierzehn Tage im Stadtmagazin IN MÜNCHEN. Derzeit kann das Heft nicht erscheinen, weil alle Veranstaltungen, die darin angekündigt werden könnten, aufgrund der Coronapanik abgesagt wurden. Daher erscheint die Kolumne vorübergehend nur hier.

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